Jetzt haben wir ihn bei uns, den Thomas Nachdem wir eine erste entspannte Nacht in Windhoek mit ihm im Urban Camp verbracht haben, lecker Abend gegessen und gefrühstückt, sind wir aufgebrochen direkt in den Naukluft Park an die Blutkuppe. Das kennt ihr ja schon aus einem unserer älteren Einträge. Also von der westlichen Zivilisation in die absolute Stille. Wir haben schon gemerkt dass dieses mal etwas anders war – das Wetter. Schon in Windhoek hatten wir nicht wenig Regen – zum Glück größtenteils nachts. Auf dem Weg in den Naukluft war es dann durch den vielen Regen alles wunderschön grün.Teilweise hatte man das Gefühl dass man durch eine bayrische Wiesenlandschaft fährt. Bayrisch deswegen weil es auf dem Weg von Windhoek in den Park durch eine Bergkette geht.
An nicht wenigen Stellen mussten wir dann auch relativ langsam fahren, obwohl wir auf einer Hauptstraße (Grafel) waren, da es Verwaschungen durch den vielen Regen gegeben hat. Und auch im Park selber konnten wir dann abends immer um uns rundherum (zum Glück nicht über uns) schönes Wetterleuchten und jede Menge Regen beobachten. Durch den vielen Regen ist dann nicht nur die Pflanzen- sondern auch die Tierwelt zu neuem Leben erweckt. Die Kinder haben das ausgenutzt und wieder einen Tierzirkus gebaut – diesmal mit Tausendfüßern – und sie das Hochseilklettern gelehrt
Vom Naukluft ging es dann weiter nach Swakop. Eigentlich wollten wir hier mit Thomas einen Teil seines Geburtstagsgutscheines einlösen den er von seinen Arbeitskollegen bekommen hat und mit ihm Tommys Wüstentour machen. Aber daraus ist dann nichts geworden weil Thomas prompt am Abend vorher eine Magenverstimmung bekommen hat und es ihm garnicht gut ging Somit mussten wir die Tour dann alleine machen – wirklich sehr schade! Aber weil auch wir 4 uns schon so sehr darauf gefreut hatten haben wir sie nicht komplett abgesagt und wir sind mal wieder froh gewesen, sie gemacht zu haben. In gut 6 Stunden haben wir wieder super viel über die Tiere und die Wüste gelernt, jede Menge Spaß gehabt und werden ganz bestimmt das nächste mal wenn wie wieder in Swakop sind noch mal mitfahren…
Es ist doch immer wieder beeindruckend wie lebendig der doch auf den ersten Blick so tot wirkende Sand ist, wenn man einfach mal gaaaanz tief in die Hocke geht und genau hinschaut. Und – wer beobachtet hier wen?
Ein besonderes Highlight dieses mal war der sogenannte Daywalker – ein echt großer Skorpion der am Tage unterwegs ist und von dem man sich besser nicht stechen lassen sollte – das tut ziemlich weh… – weswegen Tommy den Schwanz auch immer fest im Griff hat.
Nicht jeder hat sich getraut, das Tierchen mal auf sich rumkrabbeln zu lassen… eine tolle Erfahrung. Und neben den Tieren mit den vielen Beinchen gab es natürlich auch noch die ganz ohne Beinchen. Oben habt ihr ja schon gesehen, wie gut die versteckt sind. Aber auch die haben wir gefunden und durften sie mal aus der Nähe bestaunen.
Neben dem anschauen der Tiere gehörte aber noch ein bisschen Unterricht dazu, also Theorie – wie wandern die Tiere, warum wandern sie, wie viele gibt es, wie beobachtet man sie und und und. Anhand eines praktischen Beispiels mit einem Lesegerät (die Tiere bekommen einen Chip und der kann dann ausgelesen werden) hat Tommy erklärt, wie das denn alles funktioniert.
Gerade bei sowmas ist Lenja immer ganz vorne mit dabei und hört aufmerksam zu. Das ist schon was anderes als in der typischen Schule der Unterricht über die Natur auf schwarz/weiß kopierten Blättern aus den 80er-Jahren wo man dann einen Lückentext ausfüllen darf Und da Tommy von Lenja auch immer wieder mit Fragen traktiert wurde und er gemerkt hat wie spannend sie das alles findet wurden die beiden für den halben Tag auch echt gute Freunde Er hat uns gefragt ob wir sie denn nicht bei ihm lassen wollen – er hat “nur” 2 Jungs und würde sich sooooo sehr eine Tochter wie Lenja wünschen.
Natürlich durfte aber neben dem ganzen “Erfahren” auch der Spaß nicht zu kurz kommen. An einer besonders hohen und steilen Düne war dann Dünen-Weitsprung angesagt. Lenja und Silas sind dann um die Wette gesprungen.
Beide haben es auf etliche Meter gebracht. Aber eines können wir nicht verstehen. Lenja hat es immer so schwer wenn wir Wanderungen machen und kann praktisch schon vor dem Start nicht mehr. Wenn sowas ansteht – die ist bestimmt 10 mal die Düne hoch und runter gelaufen und keiner konnte verstehen wo die Energie herkommt. Scheint also alles Kopfsache zu sein – zum Glück.
Und da es neben den Tierchen dort auch noch schöne Pflanzen gab, in denen sich teilweise diese versteckt haben…
noch 2 schöne Grün-Bildchen. Auch hier war der Regen und hat für (wenn auch wenig) teilweise sattes und frisches Grün gesorgt, wo sonst nur braun und grau ist.
So, zum Abschluß noch ein kleines Video von 3 aktiven Krabblern, die wir alle mal anfassen durften, wenn auch mit gebührendem Respekt.
Am Nachmittag nach der Tour haben wir uns dann noch mit einem Arbeitskollegen von mir getroffen, der gerade mit Frau und Sohn hier in Namibia zu seinem ersten Urlaub war. Übrigens auch ein Jürgen Und da sie dieses mal einen Lodge-Urlaub gemacht haben war mein Vorschlag, dass wir uns in den nächsten Sommerferien mal zu einem Camping-Urlaub verabreden. Er hat doch glatt eingeschlagen Und da sich unsere Kinder hervorragend verstanden haben, und die Eltern auch, wird das bestimmt eine tolle Sache. Auf jeden Fall habe ich mich sehr gefreut, dass das geklappt hat, dass wir uns in Swakop treffen konnten…
Aber nun zur Planänderung
Auf dem Platz auf dem wir standen, an dem übrigens immer wieder Kamele vorbeigezogen kamen (wir sind eingezäunt, nicht die Kamele)…
… kamen immer wieder Autos angefahren, die aussahen wie Sau. Voll mit Schlamm, teilweise die Hänger auch innendrinn vollgelaufen. Ich bin dann mal rüber und hab gefragt, wo die denn so herkommen und was denn los ist. Die kamen dann teilweise aus dem Etosha, aber auch aus Sesriem. Alles war voll verregnet, Straßen teilweise wie Schmierseife und schlammig ohne Ende. Nach der Konsultation der Wetterdienstes und einigen Recherchen im Netz haben wir dann rausgefunden, dass im Prinzip annähernd der ganze Norden von Namibia (und auch komplett Angola) super verregnet und voll mit Wasser ist. Auch Windhoek war 2 Tage nachdem wir gefahren waren runter auf 7 Grad und Dauerregen. Und da wir eigentlich genau in den Norden wollten (Kaokoland) und uns hier durch die Trockenflüsse kämpfen wollten um Wüstenelefanten und Wüstenlöwen zu suchen, mussten wir unseren Plan ändern. Denn seit 1995 sind dieses Jahr das erste mal wieder alle Trockenflüsse bis zum Meer durchgebrochen. Und auch Epupafalls hat so viel Wasser wie seit einer Ewigkeit nicht mehr. Wir haben im Netz Bilder gefunden auf denen zu sehen war, dass ganze Straßen und Camps komplett weggespült wurden. Und auch unser Camp am Brandberg das wir schon gebucht und bezahlt hatten, stand komplett unter Wasser – dazu haben wir ein Video gesehen. Damit waren unsere Pläne für den Norden also gestorben. Denn wir wollten nicht im Niemandsland im Regen und Schlamm festsitzen, ohne jegliche Infrastruktur in erreichbarer Nähe. Und es ist auch nicht nur einmal schon passiert, dass ein Wagen in einem Trockenflussbett von einer Flutwelle erfasst und weggespült wurde. Das war uns dann alles zu riskant und wir haben kurzerhand anhand der Wetterkarte umgeplant. Im Nachhinein hat sich das als genau richtig erwiesen, da wir dann auf unserem weiteren Weg noch weitere Reisende getroffen haben die uns das alles bestätigten. Und auch Freunde mit denen wir im regelmäßigen email-Kontakt stehen die zu Beginn der heftigen Regenfälle im Norden waren hatten uns davon abgeraten, da hochzufahren. Wir haben uns dann dazu entschieden mit Thomas noch mal in den Transfontier, in Südafrika zu fahren. Den haben wir dann aus Swakop für 9 Tage vorgebucht und sind dann mit 3 Zwischenübernachtungen gemütlich da runter getingelt. Auch hier ist der Himmel zwar teilweise grau und wir haben auch schon das eine oder andre heftige Gewitter mit Starkregen in der Nacht mitgemacht – jedoch ist das alles gut zu verkraften wenn die Wege ok sind und die Infrastruktur drumherum stimmt.
Auf dem Weg in den Park war dann noch einer unserer Zwischenstopps im Red Dune Camp. Hier waren wir vor 5 Jahren bei unserer ersten Reise mit den Kindern schon mal. Man campt hier mitten in den Dünen umgeben von Tieren und gaaaaanz viel Sand. Diesmal auch gaaaanz viel Grün, Gewitterwolken, Blitzen und auch Regen – zum Glück nur in der Nacht.
Die Aussicht von unserer Dusche, und Toilette, war klasse. Man sitzt auf dem Pott und kann den Tieren dabei zuschauen, wie sie durch die Dünen ziehen (oder vielleicht schauen auch sie einem zu – so genau weiß man das nie )
Aber auch andere Sites, typische Namibia, hatten jeweils ihre Besonderheit zu bieten. Egal ob auf einer Farm oder in den roten Dünen…
Auf dem rechten Bild oben seht ihr vielleicht noch unten links in der Sonne unsere Dachluke – da standen wir auf einer Farm ganz für uns alleine vor einem wunderschönen Panorama mit Bergen. Die Blume links haben wir dann auf einem Abendspaziergang auf dem Farmland entdeckt.
Mal wieder im Transfontier…
Angekommen an der Grenze Mata Mata, welches der Grenzübergang in den Park nach Südafrika ist, haben wir uns erstmal gemütlich auf dem Platz eingerichtet. 3 Tage haben wir jeweils für die 3 Camps im Park geplant. In Mata Mata hatten wir uns mit Freunden verabredet, Dewi und Werner, ebenfalls aus Deutschland die mit ihrem Unimog unterwegs sind. Da die beiden einen undichten Wassertank haben der ihnen die Kabine unter Wasser setzt hatten Werner und ich uns vorgenommen, diesen gemeinsam zu dichten. Aber dazu später mehr. Nun erstmal ein paar Bilder zu unseren bisherigen “Erfolgen” im Park
Und auch die Kinder haben wieder ihren Spaß. Lenja und Silas haben schon mehr als eine Falle gebaut, um Erdhörnchen und Mangusten zu fangen. Und tatsächlich ist ihnen doch mal ein Erdhörnchen in die Falle gegangen. Ein großes Loch mit einem Deckel von einer Spielekiste drauf, ein Ast drunter und dann Silas unter Little mit einer Schnur auf der Lauer. Und schwubs war das Hörnchen in der Falle… Die Beiden hatten eine riesen Freude und das Hörnchen auch ganz besonders, als es dann wieder draußen war und sich eine Belohnung fürs fangen lassen abholen durfte.
Nun aber weiter mit unseren Sichtungen
Und der König der Tiere war auch wieder dabei!
Die lagen doch glatt zu zweit am Straßenrand und haben sich da gemütlich hingefläzt, und ließen sich durch nichts stören. Naja, wenn man weiß dass eh keiner einem was kann…
Und überall waren große Herden von diversen Gazellenarten zu sehen – oft auf mit einer Menge Jungtiere dabei. Da es auch hier stark geregnet hat und noch teilweise regnet natürlich ein Futterparadies für die Jäger und auch die anderen Tiere. Alles ist grün und nass.
Und um euch mal einen Eindruck davon zu vermitteln, wie viel es hier geregnet hat – ich habe mal ein kleines Video zusammengeschnitten von einem kurzen Streckenabschnitt (Twee-Revieren nach Nossob), wie die Wege hier aussehen. Das ist teilweise schon ganz schön anstrengend zu fahren – immer wieder Wasserdurchfahren und runterschalten, dann wieder hochschalten. Auch für das Auto ist das viele teilweise tiefe Wasser nicht das Beste. In Nossob hatte einer unserer Nachbarn eine kaputte Freilaufnabe, einer einen kurzgeschlossenen Starter und bei einem anderen sprang der Wagen garnicht mehr an. Das ist schon ganz schöner Stress für die Autos – und die Fahrer.
Und so sieht nun unser Little aus – hoffentlich regnet es bald mal wieder gut, dass er ein bisschen sauberer wird
Das wars jetzt wieder… Stehen gerade auf dem Parkplatz von Spar in Mariental und laden den Eintrag hoch. Bald geht es weiter, wenn wir wieder mehr Internet haben
Aus dem Naukluft haben wir uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet. Nach 5 Tagen extremer Abwesenheit von jeglichem zivilisatorischen Merkmal und extremen Wassersparens (75l für 5 Tage für 4 Personen) waren wir dann froh, als wir wieder Wasser in Swakop hatten. Nichts desto Trotz vermissen wir die Ruhe und Einsamkeit die wir im Naukluft hatten. Daher zum Abschied noch eine Hand voll Bilder aus dem Park.
Diese Fotos sind am Blutkuppe Felsen entstanden und den werden wir mit Thomas noch mal für 2 Tage besuchen. Ein riesen Felsen von mehreren km Umfang um den vereinzelt Sites zum Übernachten eingerichtet sind. Jedoch gibt es eben außer Mülltonnen und Bushklo (Plumpsklo) nichts. Wie schon im letzten Beitrag erwähnt haben wir dann Gerhard und Simon einen Lift gegeben nach Swakop. Dort haben wir uns dann auf einem total luxuriösen Campingplatz für 3 Tage einquartiert und hatten unsere eigene Dusche und Toilette. Das haben wir wirklich genossen. Um euch mal ein Gefühl zu geben wir wir in den 5 Tagen Naukluft mit dem Wasser gehaushaltet haben. Jede Tätigkeit wurde genau bemessen indem wir das Wasser vorher immer in Flaschen gefüllt haben.
Abspülen 3 mal am Tag jeweils 1,5l, in Summe also 4,5l/Tag
Duschen für Moni und mich jeweils 2l, in Summe also 4l/Tag
Hände Waschen/ Zähne Putzen und weitere Reinigungstätigkeiten ca. 2l/Tag
Toilette im Little über Nacht ca. 500ml/Tag
Damit waren wir dann bei ca. 11l/Tag für alles außer Trinken, was über 5 Tage 55l macht. Und da unser Tank 80l hat, wir 5l an Gerhard und Simon abgedrückt hatten weil die für die unvorhergesehenen 2 Tage kein Wasser mithatten, blieben für uns in Summe nur ca. 75l, also noch ca. 20l für Trinken. Das hat auch gut gepasst weil wir natürlich neben Wasser auch noch Saft und Limo mithatten. Aber am letzten Tag morgens nach dem Füllen der Trinkbecher für die Fahrt lief die Pumpe dann auch trocken – Tank leer. Und das extreme Haushalten mit dem Wasser ist schon anstrengend und man muss es sehr konsequent machen, da man ansonsten schnell in die Bredouille kommt, seinen Aufenthalt früher zu beenden als eigentlich geplant. Und das ist natürlich sehr schade…
So, angekommen in Swakop haben wir dann alles einmal durchwaschen lassen (10,3kg Wäsche – man zahlt nach Gewicht) was wir so dabei hatten. Der Spaß hat uns ca. 30€ gekostet, aber wir selber hatten keine Arbeit außer Wäsche und Bettzeug abgeben und abends wieder abholen. Das was das erste mal, dass wir uns diesen Luxus gegönnt haben. Swakopmund ist ein schönes kleines Städtchen an der Küste mit guten Einkaufsmöglichkeiten, einem kleinen Aquarium und netten Restaurants. Und – wir hatten extremes Glück. Sehr häufig ist hier Nebel und es ist relativ kühl. Wir hatten Sonnenschein und angenehme 25 Grad.
Nach 3 Tagen Entspannung haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht in Richtung Wüste. Von Turi und Stina haben wir den Tipp bekommen mal bei einem kleinen Camp vorbeizuschauen das rum um den SaveTheRhino-Trust entstanden ist. Die Übernachtung ist dort kostenlos man freut sich aber über eine Spende. Mitten in einer Bergschlucht liegt dieses kleine Camp versteckt, nur über eine ca. 5km lange teilweise steinige und verschlungene Anfahrt zu erreichen. Aber es lohnt sich. Einmal dort angekommen liegt man mitten in einem kleinen Flussbett und hat die Chance auf Wüstenelefanten. Diese waren aber in unserem Fall gerade vor 2 Tagen dort und sind dann abgezogen. Allerdings ist die Gegend und direkte Umgebung des Camps sehr schön.
Von hieraus sind wir dann an die White Leady Lodge gefahren, in der Nähe des Brandbergs. Der Berg hat seinen Namen von der Farbe in der er leuchtet, wenn die Sonne auf/untergeht – es sieht aus als würde er brennen. Da wir hier noch mal mit Thomas hinfahren, haben wir noch keine Fotos gemacht außer von Petra, Mirko Henri und Jakob – eine deutsche Familie die wir hier getroffen haben. Lenja, Silas Moni und ich haben mit ihnen im Prinzip 2 Tage gemeinsam verbracht und wir waren froh, so nette Freunde gefunden zu haben. Die Kinder hatten einen riesen Spaß zusammen spielen zu können mit deutschsprachigen Spielkameraden. Die ganze Zeit haben sie zusammengehangen. Die 4 hatten zu diesem Zeitpunkt noch eine Woche Namibia vor sich und waren schon fast wieder auf dem Weg nach Hause – Osterferien halt. Danke ihr 4 für die schönen 2 Tage mit euch
Nach 3 Tagen hat uns der Weg nach Windhoek, 370km, durch eine atemberaubende Landschaft geführt die uns durch Berge und andauernde Farbwechsel beeindruckt hat. Abseits der paar durchfahrenen Dörfer und kleinen Städchen haben wir auf der Gesamtstrecke vielleicht 5 Autos getroffen – also wirklich einsam.
Und zu den 5 Autos kam dann auch noch eine Familie an Straußen, mit Jungen…
So, und nun sind wir in Windhoek, für in Summe 7 Tage (morgen kommt Thomas und Dienstag geht es weiter). Mitten in der Stadt gibt es ein kleines Camp, das Urbancamp. Jeder hat für sich einen kleinen Stellplatz mit einer tollen Hütte und wir genießen – ganz ehrlich – wieder die Zivilisation und die vielen anderen Menschen. Das Wetter passt auch – neben viel Sonne gibt es auch wieder Regenschauer und angenehme Temperaturen zwischen 20 und 25Grad. Wie bei uns – angenehme April-Tage
Und – das brauchen wir auch. Denn nach 9 Monaten Reisen, vielen wunderschönen Momenten, 22tkm im Little, 6 verschiedenen Ländern und einigen Herausforderungen merken wir, dass wir uns immer mehr auf daheim freuen. Wir haben mittlerweile eine Liste angefangen von dem, was wir daheim vermissen – und die wird immer länger. Und was wir immer mehr merken aber auch schon immer wussten – Reisen ist kein Urlaub. Wirkliche Entspannungstage gibt es nur sehr wenige. Und der Kopf wird mit den vielen vielen Eindrücken immer voller. Noch wollten wir nicht wieder heim, besonders weil Thomas morgen kommt auf den wir uns total freuen – aber ganz ehrlich – wir sind auch froh, wenn wir dann 6 Wochen nachdem Thomas wieder weg ist, heimfliegen. Unsere Familie und Freunde und unser ganzes gutes Leben daheim fehlt uns schon sehr. Denn unser Leben im Little bring schon einiges an Entbehrungen mit sich. Im Vergleich zu den allermeisten Menschen auf der Welt leben wir zwar noch immer wie die Könige, aber im Vergleich zu dem wir die allermeisten Menschen in der “westlichen Welt” leben, müssen wir doch schon nicht wenige Einschränkungen in Kauf nehmen. Und was uns immer wieder überrascht ist, wie gut die Kinder damit klarkommen. Das haben wir jetzt an Ostern gemerkt. Heute Morgen kam der Osterhase und hat den Kindern ein paar Eier und Kleinigkeiten versteckt.
Und obwohl es wirklich nicht viel war, war es für die Kinder “das schönste Ostern was sie hatten”. Da merkt man doch, dass es für die Kinder oft einfacher ist sich anzupassen, als für die Erwachsenen
So, jetzt gehen wir mit ein paar Schweizer Freunden die wir hier im Camp wieder getroffen haben lecker Kaffee trinken und ein bisschen erzählen. Irgendwie trifft man die länger Reisenden dann doch immer mal wieder irgendwo… so viele sind es dann doch nicht. Und da die meisten nach dem Wetter und der Regenzeit durch das südliche Afrika reisen, haben alle ähnliche Routen. Vielleicht sollte mal eine Art Reiseclub für aktuell reisende gegründet werden, man trifft sich eh immer wieder. Und mit vielen stehen wir auch im regelmäßigen Email-Austausch und verabreden uns wenn wir in der Nähe sind. Wirklich eine sehr interessante Erfahrung.
Apropos Verabredung – für morgen sind wir mit Thomas verabredet – Punkt 8:15 Uhr bei der Autovermietung gehe ich ihn abholen. Dann bringt er 2 Taschen mit, eine und eine halbe nur mit Kram für uns, und eine halbe mit Klamotten für sich selber. Mal gespannt, was er alles mit dabei hat. Auf jeden Fall gibt es was von Onkel und Tante, Omas und Opa, die Nachbarn haben was mitgegeben für die Kinder, aber auch Little bekommt was.
In dem Sinne bis zum nächsten Eintrag, dann sicherlich wieder mit vielen vielen Erlebnissen, Fotos und Videos – mit Thomas gemeinsam. Jetzt war ja praktisch nur rumhängen – haben wir aber auch ehrlich mal wieder gebraucht
Wir lesen hier unten manchmal die AZ und sind heute auf einen interessanten Artikel gestoßen von einer Dame die hier in Swakopmund lebt und eine waschechte Namibianerin ist. Da der Bericht sehr gut das beschreibt (das generelle Thema “dahinter”) was wir selber oft wahrnehmen (und nicht nur in Namibia!) und auch das, was wir von vielen vermittelt bekommen, wollten wir diesen gerne mit euch teilen. Einfach mal als kleiner Sonderbeitrag im Blog ohne Kommentar. Wundert euch nicht dass der Artikel in Deutsch ist, die AZ ist eine zu großen Teilen deutschsprachige namibianische Zeitung – daher teilen wir auch mit euch. Zum Lesen klickt ihr am besten auf das Bild, dann geht ein neues Fenster auf mit dem Bericht in besserer Auflösung. Wenn ihr euch “anmelden” sollt, einfach wegklicken und wenn das Bild zu klein ist, einfach auf die Lupe mit dem + drinne klicken – siehe kleines Bildchen, und es wird groß.
Viele Grüße aus Swakopmund – Wir4
PS: Wenn ihr unseren Blogeintrag über das Gespräch mit Winston gelesen habt könnt ihr sicherlich erkennen, dass auch Namibianer das hier beschriebene selber oft sehr ähnlich sehen und etwas frustriert sind über diese Entwicklung.
Unsere Reise führt uns wieder in die absolute Stille. Nur noch wenige Regionen im südlichen Afrika bieten die absolute Ruhe – hierzu zählt der Namib Naukluft Park in Namibia. Noch immer sehr wenig bereist ist diese riesige Region einer unserer absoluten Favoriten weil es hier Nichts, Nichts und noch mehr Nichts gibt. Von Reise zu Reise bleiben wir immer länger (dieses mal 5 Tage) da man hier absolut mit sich alleine sein kann. Ist nicht jedermanns Sache, manchen ist die Stille unangenehm – man hört dann auf einmal tief in sich hinein und Dinge, die man sonst garnicht wahrnimmt. Wir lieben diese Ruhe. Aber bevor wir zum Naukluft kommen noch das Kaffeekränzchen in Lüderitz mit einem der Security-Guides.
Winston
Am Tag unserer Ankunft kommt einer der Nachwächter (seine Schicht beginnt um 17Uhr) bei uns vorbei und fragt, ob alles ok ist und dass wir zu ihm kommen können, wenn wir irgend etwas haben. Über die “Vorstellung” kommen wir ins Gespräch und er zeigt uns ein kleines Video auf seinem Handy von vor 2 Wochen, wo er mit seiner Frau durch sein Feld geht in seinem Dorf in dem er wohnt (1500km von Lüderitz entfernt, wo er “arbeitet”). So erzählen wir eine Weile und verabreden uns zu einem Kaffee am nächsten Tag. So liegen wir am nächsten Tag auf einer kleinen Wiese, trinken einen Kaffee, essen ein paar Muffins und erzählen. Winston (ca. 30 Jahre, Grade 10 Abschluß der Schule) erzählt uns wie er so lebt, mit seiner Frau, seinen 5 Kindern, in einer Region die fruchtbar ist und wo er gegen einen Einmalbetrag vom Headman (Oberhaupt des Dorfes) ein Stück Land erworben hat. Dort baut er Mais und noch andere Feldfrüchte an um sich und seine Familie zu ernähren. Da dieses aber kein monetäres Einkommen bringt weil die Sachen praktisch nicht verkäuflich sind (Landwirtschaftsindustrie ist einfach viel billiger), muss er noch einen Job ausüben, der eben Geld bringt um die Dinge zu erwerben, die sie nicht über Tausch ihrer Landwirtschaftlichen Produkte “erwerben” können. Den hat er gefunden – als Nachtwächter auf unserem Campingplatz, 1500km von seinem Heimatdorf und der Familie entfernt. So fährt er nun alle 2-3 Wochen einmal heim (für 600N$ – ca. 40€) um bei seiner Familie sein zu können und auf dem Feld zu arbeiten. Beiläufig erwähnt er dass er sich das überhaupt nicht toll findet, dass sich alles nur noch ums Geld dreht und dass man mittlerweile wohl (so seine Worte) selbst Geld bezahlen muss um einen Job zu finden in dem man Geld verdient. Oder man muss jemand sehr wichtigen kennen, der einen Job vergeben kann, aber auch der will dann Geld haben – nicht nur für die “Vermittlung”, sondern auch kontinuierlich einen Teil des Lohns. Das ist bei öffentlichen Arbeitgebern oft so und auch in der Privatwirtschaft. Irgendwie scheint annähernd jeder korrupt zu sein und je weiter oben, desto korrupter. Wortwörtlich sagte er dass er dieses hasse – nichts geht mehr ohne Geld.
Er spricht in diesem Zusammenhang dann auch über nicht wenige die er kennt, die dann zum Geld verdienen in die Stadt gegangen sind und das Dorf komplett verlassen haben. Da das aber wie gesagt sehr schwer ist, sie dann auf einmal unter der Brücke wohnen oder in einer Wellblechhütte, werden sie dann kriminell, klauen oder machen andere schlimme Dinge. Weil er so nicht enden wollte ist er bei seinem traditionellen, einfachen Leben geblieben und arbeitet für die notwendigsten Dinge die man nur in Geld bezahlen kann (Bücher für die Schule, Schuluniform, Saatgut, Ackergeräte, ein wenig Konsum) als Nachtwächter. Besonders ärgerte ihn, dass die die Geld haben denen die wenig oder keines haben, dieses auch noch nehmen – z.B. um überhaupt einen Job zu finden oder zu behalten. Und man kann sich vorstellen dass es nicht einfach ist von einem Mindestlohn zu leben der in Namibia (hat uns ein anderer Namibianer erzählt) bei ca. 1500N$/Monat liegt. Das sind etwas mehr als 100€. Und wenn man davon auch noch was für die “Vermittlung” jeden Monat abdrücken muss – echt super.
In der Allgemeinen Zeitung aus Namibia stand just am 14.03. ein interessanter Artikel in dem mal wieder aufgelistet wurde, wie die “Oberen” es sich auf Kosten der Allgemeinheit gut gehen lassen. Im Jahr 2017 haben sie mehr als 10Mio. N$ (mehr als 700.000€) nur für Erfrischungen und Unterhaltung ausgegeben. Aber die Schulen und Krankenhäuser verfallen, die Straßen werden nicht mehr gewartet und sind nicht selten in einem erbärmlichen Zustand. Aber das kennt man ja auch zu Genüge aus Deutschland und der restlichen westlichen Welt. Nicht in ganz so schlimmen Zustand, aber hier brauchen wir garnicht von oben runter zu schauen. Es ist nur sehr traurig, dass diese negative Entwicklung immer mehr zunimmt und ja das Land und die Menschen kaputt macht. Da kann man nur hoffen dass die Menschen in den Ländern, so wie auch Winston, sich ihre trotzdem positive Eistellung zum Leben nicht kaputt machen lassen und auch in diese Negativspirale verfallen.
Das war natürlich nicht unser gesamtes Kaffeekränzchen mit ihm sondern nur ein Auszug. Wir haben noch viel über Bildung, Kinder und auch das Leben in Deutschland gesprochen. Es ist doch super spannend zu hören, wie sich jemand der auf der anderen Seite der Erdkugel lebt, sich das Leben in Deutschland vorstellt. Er fand es zum Beispiel sehr spannend dass wir daheim bei uns im Garten kein Vieh haben und auch keine Feldfrüchte anbauen… Es war auch schwer für ihn vorstellbar wie wir so arbeiten, was wir machen und wie unser Leben aussieht. Auf jeden Fall würde ich sagen, haben wir in den gut 2 Stunden viel voneinander gelernt und interessante Einblicke bekommen in die jeweils andere Lebenssituation. Aber davon nun genug. Eigentlich waren wir ja nur auf dem Weg in die Namib
Naukluft
So, nun sind wir auf dem Weg in die Namib, hier den Teil der sich Namib Naukluft Park nennt. Dieser ist nur mit einem Permit zu befahren, also einer Genehmigung, die wir uns bei Sesriem holen. Unser Weg führ uns dabei über Betta, wo wir noch mal eine Zwischenstation einlegen. Hinter einer Tankstelle ist ein wunderschöner, kleiner Campingplatz eingerichtet mit 4 Sites, wo wir dann 2 Tage verbringen. Bei der letzten Reise haben wir hier unseren ersten Reifen flicken lassen und konnten uns garnicht daran erinnern, dass es hier so schön war. Heute würden wir jedem Reisenden empfehlen, hier einen Stopp einzulegen – sei es um nur ein Stück Kuchen zu essen oder auch zu übernachten. Nach Betta geht es dann weiter auf einen Lodge Campingplatz. Eigentlich hatten wir als Zwischenstation Solitaire eingeplant, aber der Campingplatz hat geschlossen – nur die Lodge ist noch auf. Warum der Platz geschlossen ist – keiner rückt mit der Sprache raus. Alle haben nur komisch geschaut und meinten “ich weiß nicht” – “ ähhh, ja, hmmm… so genau….” Irgendwas scheint hier wohl mal mächtig schief gelaufen zu sein, dass der Platz nicht mehr auf ist. Die Infrastruktur ist auf jeden Fall in Top Zustand und der Platz bestens in Schuss – nur hinstellen kann man nicht mehr – komisch. Aber naja – knapp 80km weiter fahren wir also auf eine Lodge und können dort überachten. Die Campsite liegt allerdings gaaaaaanz einsam ca. 10km von der Lodge entfernt. Als wir fragen ob wir denn mal eben in den Pool der Lodge springen können (bei 40Grad wäre das total super gewesen) wird diese Frage allerdings mit Nein beantwortet. Nachdem wir uns nett mit der Managerin (eine Deutsche) unterhalten hatten, konnten wir das auch verstehen. Denn eine Übernachtung in einer der Lodge-Hütten kostet pro Person Pro Nacht knapp 3500N$ – unser Camping 165N$/Person/Nacht. Und da ihr Branding die Ruhe und Einsamkeit ist, können wir das auch verstehen. Da passen halt ein paar “low budget camper” nicht an den Pool
Aber – als wir dann am Camp ankommen, erwartet uns nichts als Ruhe und Einsamkeit. Die 4 kleinen Sites die sie haben sind alle leer, und bleiben auch leer den ganzen Tag. Gut, dass auf dem Schild an der Straße was auf die Lodge verweist nix von Camping steht Die Lage ist einmalig und wir fühlen uns ein bisschen wie Mad Max in Teil 4 (ich glaube es war 4). Der wurde ja auch in Namibia gedreht und als wir so um uns schauen, fühlen wir uns schwer daran erinnert vom unglaublichen Panorama.
Der kleine Platz bietet in einer erhöhten Lage auch noch eine kleine Plattform auf der wir dann zu Abend essen – wir sind ja ganz allein. Es ist nicht einfach das Essen nicht zu vergessen, wenn man die ganze Zeit in so einer Umgebung sitzt.
Unsere kleine Maus nutzt die Mauer in luftiger Höhe um zu fliegen. Zum Glück war Moni gerade dabei ein paar Fotos zu machen, als sie zum Start ansetzt. Der schöne kühle Wind am Abend hätte sie fast abheben lassen
Nach einer Nacht der absoluten Stille und einem ziemlich vollen Sternenhimmel ging es dann weiter in den Park über landschaftlich schöne Straßen, von beeindruckend schlechter Qualität.
Wir haben mal gemessen – teilweise haben die Bodenwellen eine Höhe von 7cm in einem Abstand von 20cm. Sowas haben wir noch nie erlebt. Im Park selber sind neben annähernd jeder Piste neue Pisten (Offroad) entstanden, da die eigentliche Hauptpiste praktisch nicht mehr befahrbar ist. Hier wird die Pflege der Infrastruktur total vernachlässigt. Und an manchen Plätzen sind auch die einfachen Plumpsklos bis oben hin voll. Der Staat gibt das Geld halt lieber für Erfrischung und Unterhaltung aus, anstatt etwas für die Menschen (und Touristen) im Land zu tun. Und die Straßenbauunternehmen die auch Geld damit verdienen die Pisten zu pflegen, bekommen keine Aufträge mehr und kämpfen ums Überleben und Leute verlieren ihre Jobs – verkehrte Welt. Jemand aus dem Bereich Tourismus erzählt uns dass das auch schlecht für deren Business ist, da immer mehr Touristen wegen der schlechten Straßen verunglücken, viel Länger für die Strecken brauchen und oft total genervt und geschafft ankommen, weil sie mit ihren oft kleinen Autos nur noch mit 40km/h über die Straßen “hüpfen” können. Das ist echt bitter…
Auch wir fahren also langsamer als geplant zu unserem ersten Platz, auf dem wir schon vor 5 Jahren gestanden haben. Verändert hat sich nichts und so genießen wir die Einsamkeit und Schönheit der Umgebung.
Der Platz an dem wir hier stehen ist Mirabib und wir stehen wieder genau an der Stelle, an der wir vor 5 Jahren, auch mit Thomas, schon mal standen. Ein großer Felsen spendet eigentlich den ganzen Tag über Schatten und abends kann man dann auf den Felsenberg wandern gehen in luftigen Höhen und locker 100km (und gefühlt unendlich) weit in die Ferne schauen und sieht – NICHTS – außer Wüste und Felsen, und das rundherum. Das ist total cool!
Bei unserer Ankunft sind wir natürlich erstmal um den Felsen drumherum gefahren und haben auf der anderen Seite Stina und Turi getroffen – ein Schweizer Paar das hier unten ebenfalls einen Wagen stehen hat und jedes Jahr in unserem Winter und unserem Herbst runterkommt, um jeweils 3 Monate im südlichen Afrika zu verbringen. Wir haben lange zusammen gesessen und gestanden und uns über unsere Erfahrungen ausgetausch und gegenseitig ein paar Tipps gegeben. Einen Tag später als sie dann weitergefahren sind (zum Platz an der Lodge der so super einsam war) haben sie uns dann noch mal besucht und irgendwie haben wir uns wieder verquatscht Da geht aber auch so schnell eine Stunde vorbei, das glaubt man garnicht. Aber wir treffen uns wieder – wir haben gemeinsam das Urban-Camp in Windhoek für 5 Tage über Ostern gebucht. Somit werden wir wieder viel Zeit haben, uns zu unterhalten – irgendwie ist man mit den allermeisten Langzeitreisenden dann doch auf einer Wellenlänge und hat soooooo viele gemeinsame Themen.
So, nach 2 Tagen an Mirabib nun weiter zur Blutkuppe. Auch dort waren wir schon mal und wollten dort wieder hin, weil es hier eine schöne Höhle mit viel Schatten gibt. Dort haben wir dann auch 2 Tage verbracht und haben dann einfach nur die Felsseite gewechselt (Felsen sind hier mehrere km groß und ein paar 100m hoch). Sonntags dann kamen 2 jüngere Männer (Gerhard, etwa 30, aus Namibia, Skydiver&Landschaftsbauer und Simon, etwa 20, Bauingenieur-Student aus Mainz) zu uns gefahren mit ihrem Bakki (ein kleiner Pritschenwagen aber nicht 4×4). Die Jungs hatten vorne einen Platten und keinen Ersatzreifen und keinen Kompressor dabei. Eigentlich sollte es nur ein kurzer 1-Tages-Trip am Wochenende werden von Swakop aus (ca. 110km). Beide stoppen bei uns also und ich biete ihnen an, den Reifen aufzupumpen und zu reparieren, falls wir das Loch finden sollten. Ok, einer wieder ins Auto rein um den Wagen für die Reifendemontage gerade zu stellen – Motor an – Motor aus. Motor nicht mehr an. Örgel Örgel Örgel – Motor nicht mehr an. Motorhaube auf, Diesel Handpumpe und Druck drauf – Motor nicht mehr an. Stück rückwärts rollen und noch mal – Motor nicht mehr an. Diverse Dinge ausprobiert, Gerhards und meine Hände und Arme mittlerweile komplett ölverschmiert (der Wagen braucht mehr Öl als Diesel ). Alles was wir ausprobiert haben hat nicht geholfen. Wir haben dann unseren Landy zusammengepackt und Gerhard und ich sind 60km gefahren (Simon hat auf Moni und die Kinder aufgepass), damit wir wieder Handy-Empfang hatten, so dass er jemanden anrufen konnte. Seinen Arbeitskollegen den er erreichen konnte musste erst noch schauen ob er genug Geld auf dem Konto hat, um Sprit zu kaufen um ihn hohlen zu kommen und abzuschleppen. Nach 20 Minuten hat er sich gemeldet und leider hatte er das Geld noch nicht (Gerhard, sein Kollege und der Chef warten darauf, dass ein Kunde einen fertig gelieferten Auftrag bezahlt – erst dann ist wieder Geld in der Kasse). Gerhard hat dann noch versucht seinen Chef zu erreichen, ihn aber nicht bekommen (der Bakki ist ein uralter “Dienstwagen”). Er hat ihm dann eine SMS geschrieben, dass er im Naukluft fest sitzt und irgendwie wieder heim kommen müsste. Wir sind dann wieder zurück zu unserem Platz und haben erstmal gemeinsam Mittag gegessen. Dabei haben sie uns dann ihre gemeinsame Geschichte erzählt. Gerhard und Simon haben sich vor einem Jahr bei Simons Namibia-Urlaub kennen gelernt, als Gerhard noch als Hostel-Manager gearbeitet hat und sich Simon dort für ein paar Tage einquartiert hat. Sie haben sich so gut verstanden dass Simon sich bei Gerhard gemeldet hat, als er jetzt wieder nach Namibia kam – in den Semesterferien. Somit sind die beiden in dem uralt-Bakki nun quer durch Namibia unterwegs (5 Wochen in Summe) und haben schon viele km hinter sich. Da beiden auf sehr schlankem Fuß mit sehr sehr wenig Geld reisen haben sie schon so manches Abenteuer erlebt. Von gestorbenen Fischen die sie von Swakop irgendwohin in die Pampa bringen sollten für irgend einen reichen Regierungsangestellten der unbedingt ein Aquarium haben wollte in seinem tollen Büro bis hin zu der Bekanntschaft mit einem irren Architekten der Seeanemonen im Vorgarten eines reichen Kunden gepflanzt haben wollte (stimmt wirklich, stand so im Gartenplan). Nach viel gemeinsamer Zeit und vielen Geschichten hatten wir ihnen dann angeboten sie nach Swakop zu fahren und einen Tag früher den Park zu verlassen. Am nächsten Morgen ist Gerhard dann auf “unseren Felsen” geklettert um den Sonnenaufgang zu genießen und hat gemerkt, dass es da Handy-Empfang gibt Her hat seinen Chefe dann erreicht und der kommt ihn dann am Abend mit Simon abholen und schleppt den Alten Wagen nach Swakop. Wir sind mal gespannt wann wir die beiden wiedersehen. Auf jeden Fall haben wir Adressen getauscht. Gerhard geht jetzt am 23.03. in die Niederlande für 7 Monate weil er dort ein Job-Angebot hat um im Skydiving-Business auf Texel zu arbeiten. Dort bekommt er auch einen Lohn, von dem er leben kann und für 350€/Monat kann er dort auf einem Campingplatz in einen Wohnwagen einziehen. Danach geht es dann erstmal für einen Job 3 Monate in die USA. Jaja, das mit den Jobs ist nicht so einfach in Namibia, wie wir ja schon von Winston erzählt haben. Und Sozialsysteme wie bei uns kann man hier unten eh komplett knicken. Entweder haste Dein eigenes Feld und Dein eigenes Vieh, einen einigermaßen gut bezahlten Job, oder man hat nichts und muss dann durch die Länder reisen, um einen Job zu finden. Das ist hier bei vielen Menschen ganz normal.
Zum Abschied haben wir dann noch ein Gruppenfoto für die Erinnerung gemacht – wir hoffen ja dass uns Gerhard wenn er in Europa ist, oder Simon wieder daheim, einmal besuchen kommen. Dann gibt es noch mehr Geschichten zu erzählen
So, jetzt haben wir zum Abschluß für diejendigen die es interessiert noch ein kleines Naukluft Fahr-Video von wenigen Minuten. Die Gegend ist, wie ihr von den Fotos ja schon sehen konntet einer unserer Favoriten. Immer wenn wir in Namibia sind wäre das einer der ersten Orte (trotz der grottenschlechten Straßen und vollen Toiletten ) die wir immer wieder aufsuchen würden. Einfach weil hier sooooo viel von Nichts und absolute Ruhe ist.
Ach ja, da gab es noch eine Bekanntschaft mit einem reisenden Paar mit 2 Kindern – ebenfalls Deutsche. Die haben wir bei Sesriem an der Tanke getroffen. Sie hatten unser Auto gesehen und uns angesprochen was wir denn so machen. Wir haben dann ein bisschen erzählt dass wir unterwegs sind für 1 Jahr, Moni die Kinder unterrichtet, ich eine Auszeit für 13 Monate genommen habe und wir von dem Geld leben was wir uns erspart haben. Daraufhin kam dann von ihm der Kommentar – ja, ist ja alles nicht so einfach, das muss man sich ja leisten können und er müsste ja arbeiten und Geld verdienen. Das sind dann so Momente wo man dem Gegenüber am liebsten mal die Meinung sagen möchte. Die beiden mit ihren Kindern waren 3 Wochen unterwegs, mit einem dicken 4×4 (was so um die 80-100€/Tag kosten dürfte) und dann Lodge-Urlaub. Wer Namibia kennt weiß, dass das nicht billig ist und man für 2 Erwachsene und 2 kleine Kinder locker 120-150€/Tag für die Übernachtung rechnen kann. Und da man auf einer Lodge nicht selber kochen kann muss man 3 mal am Tag essen gehen. Das sind dann sicherlich auch noch mal schlanke 100€/Tag – dazu kommt dann noch der Sprit. Damit ist man dann in Summe, wenn wir mal schlank rechnen 250-300€/Tag. Bei 3 Wochen macht das schlappe 5-6T€. Für das Geld reisen wir 2 bis 2 1/2 Monate mit der ganzen Familie. Soviel zum Thema – das muss man sich ja erst mal leisten können und man muss ja arbeiten. Das sind immer Aufreger für uns. Es gibt genügend Menschen die das, was wir machen sicherlich mal probieren würden wenn der Staat ihnen die Reise bezahlt, sie eine Job-Garantie haben, Eltern auch noch einen Lehrer gestellt bekommen der die Kinder auf der Reise unterrichtet und die Krankenversicherung sagt – fahrt doch – wir zahlen euch schon alles, wenn was passiert. Die meisten machen es sich echt leicht mit “das muss man sich auch leisten können” haben aber mindestens einen dicken 50 Zoll Fernseher – am besten natürlich von Löwe mit Sky-Abo für den Fußball daheim, 2 dicke Autos für der Tür und eine Inneneinrichtung die nicht von Ikea ist – ach ja der Thermomix für 1400€ nicht zu vergessen. Und dann auch noch dumme Sprüche klopfen – ich muss ja arbeiten – pah – Idioten! Jeder soll doch sein Geld dafür ausgeben wofür er will. Wir haben ja auch nichts dagegen und fangen an zu argumentieren wenn jemand 2 dicke Autos hat, jede Menge anderer toller “Dinge” und und und. Immer direkt zu denken dass man reich ist wenn man lange reist weil es halt nur sehr wenige machen ist echt hirnrissig. Es geht halt nicht alles auf einmal und man muss sich überlegen, wofür man sein Geld ausgibt. Wir halt fürs Reisen und nicht für die anderen Dinge.
So – jetzt fahren wir erstmal nach Swakop, tanken Wasser und Sprit, füllen unsere Lebensmittelvorräte auf die sich doch arg nach knapp 2 Wochen ohne Einkaufen dezimiert haben und müssen noch mal waschen. Dann geht es weiter an die nächsten einsamen Plätze, durch die nächsten Reviere und über die nächsten Felsen. Und dann ist es auch schon so weit – ab dem 29.03. sind wir in Windhoek, müssen mit Little mal in die Garage um alles zu schmieren und ein paar los gerappelte Schrauben festzuziehen – und dann kommt Thomas – am Ostermontag mit langen Ohren. Wir freuen uns alle sehr!
Viele Grüße aus dem einsamen Namibia – Wir4
PS: Thomas hat Lenja und Silas ja noch eine Aufgabe gestellt. Lenja hat ganz brav ihr schönes Bild gemalt – freihändig, ohne Vorlage. Silas hat dann auch was gebaut. Irgendwie ist aber aus der 270Grad-Markise dann doch ein Grader geworden – ups. Hoffentlich ist das auch ok?
PPS: Heute fahren sind wir ja aus dem Naukluft nach Skwakob gefahren und hatten Gerhard und Simon versprochen, dass wir vorher noch mal an ihrer Site vorbei schauen, ob der Chef sie denn auch wirklich abgeholt hat. Hatte er nicht – die beiden standen immer noch da und hatten sich schon winkend darüber gefreut dass wir unser Versprechen gehalten hatten und noch mal den Umweg von unserem Platz zu ihrem gemacht haben. Also – beide Eingepackt, der Bakki steht jetzt im Nirgendwo aber dafür sind wir zu sechst wohlbehalten in Swakop angekommen. Bei Gerhard wurde es auch schon knapp, denn er muss am Donnerstag Morgen im Flieger in die Niederlande sitzen. Noch einen weiteren Tag hätten wir die beiden auch nicht mit Wasser versorgen können – wir haben gestern Abend unsere letzten 5 Liter aus unserem Tank gesaugt und waren heute Morgen auch völlig abgebrannt. Jetzt freuen wir uns schon total die beiden bei uns in Langroich mal begrüßen zu dürfen. Vielleicht spring Gerhard ja dann mal über unserem Haus ab und landet dann bei uns im Garten
Nachdem wir ja einen krönenden Abschluss in Südafrika hatten mit viel viel Glück im Transfontier, haben wir in Mata Mata (die Grenze im Park) rübergemacht Und kaum waren wir “drüben”, saßen wir auch alle 4 schon wieder mit offenem Mund im Wagen – wie kann das denn sein?
Kaum ist man in einem anderen Land, wechselt mit der Grenze auch die Landschaft. Irgendwie sind wir auch immer wieder aufs Neue überrascht, dass sowas möglich ist. Und nun hat sie uns wieder – die Stille – oder besser – wir sie!
Als erste Station hinter der Grenze haben wir dann wieder die Region um Keetmanshoop angefahren weil es hier die sehr seltenen Köcherbäume in größerer Zahl an einzelnen Stellen gibt. Diese Bäume heißen Köcherbäume weil die eigentlichen Uhreinwohner des südlichen Afrika, die San, aus den Ästen ihre Köcher für die Pfeile gemacht haben. Und dazu kommt noch, dass der Köcherbaum-Wald ein schöne Motive für Fotos bietet, was Moni und Lenja glatt ausgenutzt haben.
Neben den pflanzlichen “Bewohnern” des Waldes gab es auch noch ein paar tierische, die sich unserem Empfinden nach im Vergleich zum letzten Besuch von vor 5 Jahren gut vermehrt haben und wesentlich zutraulicher geworden sind. Lenja und Silas konnten sie sogar streicheln, ohne dass sie Anstalten gemacht haben sich vom Acker zu machen. Hier 2 Zeitgenossen beim Trinken an der Wasserleitung
Am späten Nachmittag des ersten Tages kommt dann noch anderer Camper, 3 Mädels mit 4×4 und Dachzelt, auf den Platz gefahren. 20 Minuten später kommt eines der Mädels auf uns zugestiefelt und fragt uns, wo wir denn herkommen… Ob das DAS Heinsberg wäre. Ja klar, DAS Heinsberg aus der Nähe von Aachen… ach nee… sie kommt aus Erkelenz, wohnt aber jetzt in Berlin und ist mit 2 Freundinnen aus Berlin das erste mal in Namibia unterwegs für 3 Wochen. So klein ist die Welt…
Von hier aus sind wir dann weiter über Keetmanshoop zum Fish River Canyon, dem zweitgrößten Canyon der Welt. Und da werden wir doch glatt an der Tankstelle von 2 älteren Namibianern die auf dem Weg zu einer ihrer Farmen sind, woher wir denn kommen und was wir so machen. Nachdem wir uns eine viertel Stunde verquatscht und dabei 2 Tanksäulen blockiert haben, drückt der eine uns glatt locker 3kg Rosinen in einer Plastiktüte in die Hand – frisch geerntet. Im Moment ist es Monis Lieblingsbeschäftigung die mit und mit immer wieder zu waschen und von den Stängeln zu befreien. Die sind lecker… Nachdem wir uns verabschiedet (und getankt hatten) haben wir uns noch eine gute Reise gewünscht. Ein paar Kilometer weiter halten wir an einem Famstal an, weil wir uns noch einen Kaffee besorgen wollten und treffen dort tatsächlich die beiden wieder – gibts doch nicht! Wieder ein bisschen gequatscht (und keinen Kaffee geholt weil es kein Wasser gab) und über unser nächstes Ziel unterhalten. Das war ja das Canyon Roadhaus am Fish River Canyon. Meint der eine zu uns – “ahhhh, da seid ihr fast – die nächste links und dann rechts und dann könnt ihr es fast schon sehen”. Aha – dann haben wir mal ins Navi geschaut als wir wieder im Auto saßen – 16km bis zur “nächsten links” und dann waren es nur noch 65km bis “dann könnt ihr es schon fast sehen”. Tja, hier fährt man auch “mal eben” 200km one way wenn am Wochenende das Bier alle ist und man Durst hat. Da liegt die nächste Station in gut 80km Entfernung praktisch schon in Sichtweite… Also weiter Richtung Canyon. Und der nächste Stopp wieder an einem Farmstal sollte uns dann unseren Kaffee bescheren. Und wen treffen wir da, sitzend und auch einen Kaffee trinken – die beiden Herren Wir haben uns dann dazu gesetzt und lange den Erzählungen der beiden und des Farmers und der Farmerin des Stals zugehört. Dabei kamen wir dann auf die Größe von ihrer Farm in Namibia zu sprechen – das sind glatte 55.000 Hektar, oder 550 Quadratkilometer! Da haben wir dann auch das erste Mal so richtig begriffen, was Entfernungen bedeuten in Namibia. 200km sind “umme Ecke” und 80km sind “praktisch schon da – in Sichtweite”. So, alle guten Dinge sind 3 und 3 mal haben wir die beiden jetzt getroffen. Danach haben wir uns wirklich final verabschiedet weil die beiden dann weiter runter zum Oranje gefahren sind während wir beim Canyon Road House angefahren sind, um hier 3 Tage zu verbringen. An diesem Ort waren wir auch schon das letzte Mal und haben einfach die Ruhe, das Ambiente und den Komfort zu genießen. Und das Road House macht seinem Namen alleine schon durch die Gestaltung alle Ehre…
So, und damit kommen wir dann zu unserem “Ersatzrätsel”, weil wir es das letzte mal ja verbockt haben. Diesmal haben wir aber kontrolliert und ihr solltet das Bild in einem unserer Einträge von vor 5 Jahren in sehr ähnlicher Form finden können. Wie heißt der Beitrag, in dem ihr dieses Foto findet, und von welchem Datum ist dieser Beitrag? Der erste Kommentar auf diesen Blogeintrag hier der den richtigen Titel und das richtige Datum nennt bekommt eine Kleinigkeit von uns aus Afrika (Namibia) zugeschickt wie z.B. eine Holzschnitzerei (könnt ihr euch aussuchen ob eine Figur oder ein Tier). Das ganze wird Thomas dann aus Namibia mit heimnehmen wenn er Ende April wieder nach DE reist und euch dann per Post zusenden. Eure Adresse könnt ihr dann (ich antworte dann auf den entsprechenden Blog-Kommentar) per email später an doellinafrica@hotmail.de senden – muss ja nicht jeder kennen. Ausgeschlossen für die Teilnahme sind Familienmitglieder der Familie Döll und Klein und diesmal auch der Kalle. Und hier kommt nun das besagte Foto:
Dann mal happy searching
Zum Nachmittag hin haben wir uns dann aufgemacht zum Canyon um dort wieder die besondere Stimmung am Abend zu genießen. Und wieder, wie beim letzten male waren wir komplett alleine und konnten diese genießen.
Das schönste Bild hat hat Moni gemacht, wirklich als Schnappschuss. Wir haben erst später gesehen wie cool das geworden ist. Es sieht aus als würde Lenja in die Sonne greifen…
Der Canyon ist für uns immer wieder ein Muss, so schön wie es dort ist. Weite, absolute Stille und ein atemberaubendes Panorama…
Am nächsten Tag haben wir am Road House noch eine kleine Morgenwanderung gemacht um die Umgebung ein wenig zu erkunden, den Ausblick zu genießen wenn die Sonne untergeht und die noch sehr angenehmen Temperaturen auszunutzen.
Dabei sind wir doch glatt auf noch bisher unentdeckte Felszeichnungen unbekannten Ursprungs gestoßen. Bis heute streiten sich die Archäologen wie die dahin gekommen sind…
Dort wurde jetzt eine neue Ausgrabungsstätte eingerichtet, in der Nähe des einen Köcherbaumes, der dort oben auf dem Hochplateau steht.
Naja, wenn wir das nächste Mal hier sind lassen wir uns mal überraschen, wie weit die zeitliche Einordnung und die Ursprungsbestinnung fortgeschritten sind
So, nun aber weiter in der Tour, ab nach Lüderitz. Einem Ort direkt am Meer, mitten in der Wüste, mehrere 100km drumherum gaaaaaanz viel NICHTS. Dafür aber sehr schön gelegen und eine einmalige Stimmung.
Das ist schon echt cool wenn man am Campingplatz steht, direkt am Meer, und die Begrenzung zum Meer nicht einfach nur die Dünen sind, sondern die Wüste. Auch die Stadt ist praktisch direkt in der Wüste erbaut und wird auch heute noch zu einem Großteil über den Seeweg versorgt, weil es über das Landesinnere einfach enorm weite Strecken sind.
Um Lüderitz herum (wo wir übrigens 3 Tage verbracht haben – die man auch braucht), gibt es einiges zu sehen und zu erleben. Das für uns interessanteste war für uns der Besuch der Geisterstadt Kolmanskop. Die alte Minenstadt im Sperrgebiet der Diamantengürtels steht heute noch so da wie vor 80 Jahren, als diese noch bevölkert war. Einige Gebäude sind noch gut erhalten und können besichtigt werde. Während einer knapp einstündigen Führung (in Deutsch) erfährt man sehr viel interessantes über die Historie. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall und die Führung ist ein Muss. Besonders beeindruckend fanden wir, dass die Gebäude so extrem gut erhalten sind und die Farbe im Inneren der Gebäude, wenn nicht durch Vandalismus beschädigt, noch immer im Original so aussieht wie neu.
Jetzt ratet mal, welche Nation die Stadt gegründet hat?
Die alten Gebäude geben einen guten Einblick in die vergangene Zeit und wunderschöne und spannende Fotomotive…
Die Stadt liegt, anders als Lüderitz, etwa 15km weit in der Wüste und dient auch heute noch als Zugangstor zur eigentlichen Miene, die weitere 30km weiter ins Landesinnere liegt. Jeden Tag fahren immer noch 3 Schichten in die Miene ein und aus und bauen Diamanten ab, die dort übrigens im Tagebau abgebaut werden. In den Anfangsjahren lagen diese einfach so in der Wüste rum und man konnte sie so vom Boden aufheben. Die Zeiten sind allerdings vorbei und es muss schon ein bisschen gebuddelt werden.
Aber auch der Weg nach Lüderitz ist interessant. So gibt es zwischen Klein Aus und Lüderitz Wildpferde die in der Wüste leben. Irgend jemand hat sie da wohl mal verloren vor vielen vielen Jahren. Und jetzt haben sie sich dort angesiedelt. Entlang der ehemaligen Bahnlinie (wo heute kein Zug mehr fährt) finden sich aber auch noch die alten Stationen. Hier kann man einfach anhalten und durch die Geisterhöfe spazieren. Dann bekommt man einen guten Eindruck, wie das alles mal so war…
Nun gibt es aber noch ein kleines Rätsel als Ausgleich, weil wir das andere ja verbaselt haben. Hier gelten die gleichen Konditionen wie oben (Keine Familie Döll, Klein und kein Kalle ) Weiterhin nicht der oder diejenige, der oder die das obige Rätsel löst. Hier ist allerdings das Rätsel ein bisschen anders – was ist das für ein Tier und zu welcher Gruppe der Tiere ist dieses am nächsten Artverwandt? Der erste Kommentar auf diesen Blogeintrag hier der den richtigen Namen und die nächste Artverwandtschaft nennt bekommt eine Kleinigkeit von uns aus Afrika (Namibia) zugeschickt wie z.B. eine Holzschnitzerei (könnt ihr euch aussuchen ob eine Figur oder ein Tier). Das ganze wird Thomas dann aus Namibia mit heimnehmen wenn er Ende April wieder nach DE reist und euch dann per Post zusenden. Eure Adresse könnt ihr dann (ich antworte dann auf den entsprechenden Blog-Kommentar) per email später an doellinafrica@hotmail.de. Da sind wir mal gespannt, ob das jemand rausfindet
Nein, wir verraten nicht die Größe des Originals und wo wir es gefunden haben
So, von Lüderitz haben wir uns auf den Weg gemacht, wie man so sagt, über die schönste Straße von Namibia, Richtung Sossusvlei. Wir haben einmal ein paar Streckenabschnitte dieser Straße in eine kleines Video zusammengeschnitten. Das lässt grob erahnen, wie wunderschön es ist, hier entlangzugleiten. Hoffentlich werden die Grafelroads nie geteert – das würde das ganze Bild und die Schönheit zerstören. So braucht man einfach ein bisschen länger kann aber die ganze Strecke genießen.
So, damit sagen wir tschö bis zum nächsten mal. Dann gibt es als Start eine kleine Erzählung über ein interessantes Kaffeegespräch mit einem Nachtwächter von unserem Campingplatz in Lüderitz. Das hat uns mal wieder sehr interessante Einblicke in das Leben der Menschen hier in Namibia und deren Verständnis von unserem Leben gegeben.
Also dann… macht es gut – wir4
PS: Wie immer mal wieder zwischendurch – Rechtschreib- und Syntaxfehler bitte verzeihen – ich schreibe zum Spaß für Familie und Freunde und nicht professionell. Wir stecken die Zeit lieber in gemeinsame Erlebnisse anstatt in Zeit am Computer-(Ding) 😉
Erstmal vorab – das letzte Rätsel war wohl nicht zu lösen. Thomas hat uns ja geschrieben dass selbst er das Bild nach langem Suchen nicht gefunden hat. Wir müssen gestehen, dass wir vorher nicht kontrolliert haben uns aber so sicher waren, dass wir dieses Bild damals als “Suchbild – wo ist unser Dicker” auch in einem Eintrag hatten. Das Bild war uns so präsent im Kopf, als wäre es gestern gewesen. Sorry also an alle, die Stunden oder Tage damit verbracht haben, dieses Bild in unserem Blog zu suchen – es war nicht da Aber – im nächsten Eintrag wird es eines geben was – ganz sicher kontrollier – in einem früheren Eintrag gewesen ist, wir müssen es nur noch machen Dann gibt es wieder eine Chance auf ein Geschenk was Thomas mitnimmt nach Deutschland und euch dann nach seiner Rückkehr im Mai zuschickt. Nun aber zu unserem aktuellen Eintrag und den bisherigen Erlebnissen…
Auf unserem Weg nach Namibia kommen wir in eine Gegend, in der es immer weniger Siedlungen und schon gar keine großen Städte mehr gibt. Die einzige größere Stadt im Umkreis von mehreren 100km ist Upington, eine “Stadt” die wir von unserer letzten Reise noch als relativ chaotisch und “typisch afrikanisch” in Erinnerung hatten – aber was heißt das schon… Bevor wir aber über Upington zu unserem letzten Ziel in Südafrika fahren, dem Kgalagadi Transfontier Park, kommen wir noch mal über Augrabis. Das letzte Mal waren die Wasserfälle hier nur ein kleines Rinnsal und wir hatten es als sehr heiß in Erinnerung. Das mit der Hitze hatten wir schon auf der Hinfahrt festgestellt – knapp 40 Grad. Allerdings hatten die Fälle richtig schön Wasser und der Oranje versorgt das ganze Gebiet gut mit Wasser – es war sehr grün.
Da die Kinder beim letzten Mal noch so klein waren, wollten wir keine Wanderung mit ihnen in der Hitze machen, haben uns jetzt aber dazu durchgerungen, den angegliederten Park noch etwas näher zu erkunden. Das Ganze hat sich wirklich gelohnt. Eine wunderschöne weite und stille Landschaft die riesige monolitische Felsformationen enthält. Einer der Felsen wird als Mondfels bezeichnet, den wir dann bestiegen haben. Man fühlt sich tatsächlich wie auf dem Mond wenn man oben drauf steht – nur ist die Aussicht etwas anders… Die Felsen sind super glatt und man kann sie barfuß besteigen, was wir “glatt” gemacht haben Und solange es noch früh am Morgen ist, passt auch die Temperatur. Der Kleine Punkt im Hintergrund ist unser Little der seinem Namen auf diesem Bild alle Ehre macht.
Die Schlucht in die der Oranje (der Fluss in dem wir auch im Richtersveld immer schwimmen waren) stürzt über die Augrabis-Falls kann man von einer Plattform aus bewundern, die man auch als Startpunkt für eine Wanderung in den Canyon nutzen kann. Da wir aber noch weiter wollten nach Upington an diesem Tag haben wir uns das dann geschenkt.
Auf dem Weg nach Upington konnten wir dann von großer Entfernung schon einen Lichtpunkt mitten in der Wüste erkennen der von einer Aura umgeben war, dass wir dachten wir haben es mit einem Ufo zu tun. Bei näherer Betrachtung hat sich dann herausgestellt, dass es sich um ein Sonnenkraftwerk gigantischen Ausmaßes handelt. Das ganze war so hell dass man von der Straße, die ca. 2km daran vorbei führte, nicht direkt in den Turm schauen konnte, sondern die Sonnenbrille brauchte – echt unglaublich.
Gefühlt war das Ding so hell wie die Sonne und klare Strukturen waren auf Grund der Leuchtkraft nicht auszumachen. Auf einer riesen Fläche um den Turm drumherum am Boden waren hunderte von Spiegeln aufgestellt, die alle den oberen Bereich des Kraftwerkes angeleuchtet haben. Hier wird durch die extreme Hitzeentwicklung dann Wasser verdampft und durch große Turbinen gejagt, die dann den Strom erzeugen für die ganze Region um Upington und die Stadt selber. Apropos Upington – hier waren wir wieder auf dem gleichen Campingplatz mit dem riesen Pool, wie vor 5 Jahren, der aber noch weiter “in die Jahre” gekommen ist, als er damals schon war. Netterweise hat die Dame am Einlass uns direkt gesagt dass wir erstmal gucken sollen bevor wir sagen, dass wir bleiben wollen. Da zwar alles alt und vieles kaputt aber sauber war, sind wir geblieben Der große Vorteil war, dass die Kinder jede Menge Spiel- und Baumaterial hatten um sich zu beschäftigen. Silas hat dann ein großes Tipi mit Vorhütte gebaut, dass Lenja dann sehr wohnlich eingerichtet hat. Einziges Problem war nur, dass die Affen immer mal wieder Dinge geklaut haben, die dann zurück erobert werden mussten. Aber so wurde es wenigstens nicht langweilig.
Nun aber zu unserem eigentlichen Ziel, dem Kgalagadi Transfontier Park. Dort angekommen wollten wir dem Tipp von Alex (unser Freund aus Österreich den wir zwischendurch mit Hemma getroffen hatten) erstmal die Camps auf der Botswana Seite buchen, da dieses die “wilden” Camps sind, bei denen mal einfach so in der Landschaft steht, ohne Zaun. Angekommen am Office, rüber zur Botswana-Park-Seite – keiner da Ab zum Botswana Immigration Officer der dann netterweise versucht hat die zuständige Dame auf 4 verschiedenen Telefonnummern zu erreichen. Bei 3 ging keiner ran, 1 Nummer war wohl tot. Er meinte dann nach 15 Minuten vergeblichen Versuchen jemanden zu erreichen und auch erfolglosen eigenen Buchungsversuchen, dass die Dame wohl zu Mittag sei (14:30 Uhr!) und wir vielleicht noch ein bisschen warten sollten um es später noch mal zu versuchen. Da war es wieder – das totale Chaos beim Botswana DWNP das wir soooooo vermisst hatten. Wir haben dann nichts gebucht in Botswana (wenn die keine Touristen haben wollen…) und sind rüber zur Südafrika-Seite (ach ja, der Park ist ein Zusammenschluss aus einem südafrikanischen Teil und einem botswanischen Teil der Kalahari und es gibt in einem Gebäude beide Parkverwaltungen). In Südafrika hat das keine 10 Minuten gedauert und wir hatten 9 Tage durchgebucht, eine tolle Karte vom Park in der Hand und viel Erfolg gewünscht für tolle Tiersichtungen. Ein Unterschied vom Engagement her wie Tag und Nacht – kann man echt nicht anders sagen. Also rein in den Park und ab zur Tiersuche… Wir kannten den Park von unserer letzten Reise als extrem heiß und extrem trocken. Heiß war es dieses mal auch, aber trocken? Überall blühte es in bunten Farben, war Grün ohne Ende und die Tierwelt – absolut beeindruckend. Wir können nicht sagen ob wir öfters angehalten haben um die Tiere zu beobachten, zu fotografieren oder zu filmen oder die Blumen und Gewächse.
Der Park strotze nur so vor Leben. Und da wo es vor 5 Jahren braun, sandig und trostlos war, war es jetzt grün, lebendig und wunderschön. Überall waren Tiereltern mit Ihren Jungen zu sehen, große Herden von Antilopen oder auch Rudel von Raubkatzen, in denen der Nachwuchs alle Hände voll zu tun hatte, die Eltern auf Trab zu halten.
Wenn ihr auf das Bild von den Straußen klickt wird es größer und ihr könnt links unter dem Baum jede Menge kleine Hälse mit Köpfchen sehen von mindestens 6 jungen Straußen
Aber auch die Katzen haben gut für Nachwuchs gesorgt und die Jungen hatten einen riesen Spaß dabei rumzutollen, in der Sonne zu flenzen oder das frische Quellwasser zu schlabbern.
Und der Papa hat von oben auf der Düne da unten in der Ebene am Wasserloch alles sicher im Auge behalten…
Teilweise war die Stimmung richtig ausgelassen. Die Vögel haben gespielt, sich aufgeplustert und um die Wette gesungen.
Wasserbad genießende Hyäne um der Hitze ein wenig entgegen zu wirken und den dummen Touristen wie uns dabei zuzuschauen, wie sie schwitzend im Auto sitzen um aus dem Staunen nicht mehr heraus zu kommen, wie relaxt die Tiere doch alle sind…
Da trifft man dann sogar den ein oder anderen der es sich erlauben kann und dummen Touristen wie uns die Zunge rauszustrecken vor lauter Übermut. Aber wer will so jemandem schon ein Widerwort geben – das würde wohl ehr schlecht ausgehen
Und da hat es ihm dann noch nicht mal gereicht uns nur zu veralbern, da brüllt der uns doch glatt noch an und macht einen auf dicke Hose. Den Herren hier hat Lenja, wie auch die Geparden, übrigens mal wieder entdeckt. Unser kleines Tier-Adlerauge.
Aber naja – wann erlebt man sowas schon mal aus nächster Nähe – wir haben dann von einer Beschwerde beim Parkmanagement abgesehen
Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, sind diese Bilder nicht “einfach so” entstanden. Dahinter steckt tatsächlich viel Arbeit, viele Stunden Suchen, Warten und Hoffen. Viel Austausch mit anderen Parkbesuchern und zuletzt auch eine große Portion Glück, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Innerhalb des Kgalagadi Parks muss man sich alles tatsächlich richtig “erarbeiten”. Von 9 Tagen im Park (eigentlich müsste man mind. 2 Wochen haben, um den Park richtig zu erleben) sind wir an 5 Tagen morgens um 5:30 Uhr aufgestanden, um mit der Gate-Öffnung um 6 Uhr an den Toren zu stehen und den Morgen zu genießen. Meistens sind wir dann gegen 14 Uhr wieder ins Camp gefahren um Mittag zu machen und ein wenig auszuruhen, um dann Nachmittags gegen 5 Uhr wieder in den Park zu fahren um dann um 19:30Uhr wieder zurück zu sein, wenn die Gates schließen. An einem Tag haben wir dann auch noch einen geführten Night-Drive von 21:30 bis 23:30 Uhr gemacht. Das ging nicht spurlos an uns vorbei und gegen Ende sah es dann so aus dass die Kinder noch fit waren ganz früh am Morgen (hier Lenja mit einem Buch über Vögel, um 7 Uhr noch mit Decke)
Aber dann überkam einen auch schon mal die Müdigkeit wenn es denn dann später am Morgen war. Da konnte auch die Grafel-Road keinen wachrütteln.
Naja, kleine Pausen zwischendurch in denen wir dann gemütlich gefrühstückt haben wurden dann von den Kindern immer wieder genutzt, um kreativ zu sein. Sei es dass Lenja mit ihrer frisch erworbenen Knete ihre Lieblingsbücher verziert, oder Silas mit einem gefundenen Golfball versucht einen sauberen Abschlag hinzukriegen, um in ein Webervogel-Nest einzulochen. Langeweile kam nie auf…
Und wenn sich die Gelegenheit bot, wurden auch die tierischen Mitbewohner manchmal mit kleinen Leckerlies versorgt, die sie dann sichtlich genossen haben…
Wie schon erwähnt – mussten wir uns alles erarbeiten! Bei einem der Gespräche haben wir dann ein Deutsch/Englisches Pärchen getroffen das in Hamburg lebt. Eigentlich hatten sie uns angehalten woher wir kommen und was wir so machen – mal wieder mitten auf der Straße. Sie fanden das dann so toll dass wir mit den Kindern reisen, dass sie uns eine Nacht auf der Botswana-Seite geschenkt haben, da sie einen Tag früher nach Hause mussten. Das passende Abendessen haben sie uns dann direkt noch mit dazu vermacht. Hervorragende Hamburger und eine klasse Falsche Shiraz. Somit haben wir unserer neuen Bekanntschaft einen wunderschönen Tag + Nacht in einem Wilderness Camp zu verdanken – DANKE!
Wir haben mal aufgenommen, was das für eine tolle Geräuschkulisse ist, besonders am Abend. Da wird man von den Tieren in den Schlaf gesungen – oder besser – gegekkoooot (die Geräusche machen kleine Geckos die in Höhlen sitzen und auf der Suche nach einem Partner sind).
So, nun lasse ich aber erst mal wieder die Bilder für sich sprechen…
Und wo Leben ist, ist natürlich auch der Tod nicht weit.
Aber auch die Landschaft und das Panorama wusste zu beeindrucken.Hier ein kleines Video von einem Drive durch den Park.
Und was die Sonne kann, kann der Mond schon lange – nämlich wunderschön Auf- und Untergehen… Hier der aufgehende Mond.
Und alleine wegen der tollen Stimmung lohnt es sich einfach, früh am Morgen aufzustehen und sich auf die Suche zu begeben.
Und mancher Besucher der sich zum Abend hin noch außerhalb des Caps befindet, findet später dann einen kleinen Durchschlupf hinein.
Eines Abends saß ich dann noch alleine draußen vor unserem Little, direkt neben dem Wasserhahn der Site und habe die Stille und den Sternenhimmel genossen. Leise hörte ich es dann plätschern, oder besser – schlabbern – neben mir und ich drehe mich um um zu schauen, ob der Wasserhahn tropft. Wir haben uns beide sehr erschrocken, der kleine Schakal und ich, als wir uns bemerkt haben. Mit einem Satz war er auch schon weg und mein Herz in der Hose Es gibt viele fleißige Buddler im Park wenn es Aussicht auf einfaches und leckeres Essen gibt.
Aber jetzt noch ein paar mehr, einfach wild gemischte Bilder unseres Besuchs…
Nun aber zu einem unserer tierischen Highlights. Da wir noch nie richtig Geparden (und Leoparden noch immer nicht) gesehen haben, obwohl wir nunmehr schon in Summe mit all unseren Urlauben und Reisen zusammengerechnet knapp 2 Jahre Afrika bereisen, haben wir uns hierüber besonders gefreut. Lenja hat tatsächlich 2 Geparden entdeckt, die wenige Meter von der Straße entfernt unter einem Baum lagen. Wir haben die 2 Brüder (wie uns später eine Rangerin erklärt hat auf unserem Night-Drive) knapp 1 Stunde beobachtet und hatten sie ganz für uns alleine. Am Schluss haben sie dann die Straße überquert und noch an irgend etwas gefressen, was im Gras lag. Was es war, konnten wir aber nicht genau erkennen. Diese Tiere, die bis zu 120km/h schnell laufen können sind unheimlich schön und grazil in natura – und so entspannt. Und wir sind ohne Umschweife dabei, diese wunderschöne Natur einfach zu zerstören. Eigentlich müsste jeder führenden Persönlichkeit, egal ob aus Wirtschaft oder Politik, eine solche Reise über 1 Jahr zwangsverordnet werden damit sie endlich mal sehen, was wir für eine wundervolle Natur und für wundervolle Kulturen und Menschen auf der Erde (noch) haben. Dann hört vielleicht diese sinnfreie Zerstörung endlich auf. Aber das ist wohl nur ein hoffnungsloser Wunsch…
Auf einem kleinen Video kann man ganz gut erkennen, wie nah wir diesen beeindruckenden Raubkatzen waren.
So, damit sagen wir wieder tschö bis zum nächsten mal. Wir sind jetzt schon in Namibia und genießen gerade wieder das Canyon Roadhouse am Fish River Canyon. Auf dem Weg dorthin beim Tanken haben wir von 2 gebürtigen Namibianern die gerade auf dem Weg zu ihren Farmen waren 3kg frische Rosinen geschenkt bekommen, die wir gerade Stück für Stück aufmümmeln. Zwischendurch auf einer Strecke von 80km haben wir sie dann noch an 2 weiteren Stops getroffen und einiges gelernt – dazu aber mehr im nächsten Eintrag. Nun wünschen wir euch, dass bei uns auch bald wieder schönes Wetter ist, ihr ein bisschen von der Wärme habt die wir haben, und ruhige traumvolle Nächte.
Sonnige Grüße – wir4
PS: Silas ist echt ein toller Baumeister. Die nächste Kabine entwirft und baut er für uns
PPS: Wir freuen uns auf Thomas – nur noch 3 Wochen und dann ist er wieder in unserer 2. Heimat – Namibia – und wir reisen wieder für 1 Monat zusammen!
Touristen, Touristen, Touristen – man könnte auch fast von Terroristen sprechen
Wir waren ja gerade auf unserem Weg nach Kapstadt als wir unseren letzten Blog geschrieben haben, auf der Garden Route. Wir sind dann entlang der Küste, hier nicht die Hauptroute, sondern ein schönes kleines Küstensträßchen weiter Richtung Kapstadt getingelt und haben dabei den Meeres(aus)blick genossen.
An kleinen Ausbuchtungen der Straße kann man immer wieder anhalten und das Panorama genießen. Da wir einen Tag früher in der Region Kapstadt waren als anfänglich geplant haben wir einen Teil der typischen Touristen-Aktivitäten wie Bouwlder’s Beach und Kap der guten Hoffnung etwas vorverlegt. Dazu haben wir uns auf dem Campingplatz einquartiert bei dem wir auch das letzte Mal gewesen sind, 10 Gehminuten vom Bouwlder’s Beach (der mit den vielen Pinguinen) entfernt. Der Besuch ist natürlich Pflichtprogramm und auch lustig, wenn man die kleinen da so rumwatscheln sieht wenn man direkt vor ihnen stehen kann.
Aber – natürlich voll mit Touristen. Wir hatten Glück dass wir noch vor diversen Busladungen mit Asiaten, Franzosen, Italienern und auch Deutschen angekommen waren und so das Areal noch einige Zeit annähernd für uns hatten. Aber wenn da auf einmal 5 Busse ankommen, wird das ganz schön schnell laut, voll und ungemütlich wenn man da so durch die Gegend geschoben wird oder die Kinder auch einfach mal beim Fotografieren weggeschoben werden, weil Mutti mit Vati ein Foto machen will – sehr rücksichtslos so manche Zeitgenossen.
Nachdem wir dann einen leckeren Milchshake etwas abseits genossen haben (weil wir beim Restaurant direkt am Meer nicht auf der Terrasse sitzen durften weil wir nur trinken wollten ) haben wir uns dann die Badesachen angezogen und sind runter zum Strand. Dort war es ruhiger und wir konnten einen entspannten Nachmittag verbringen. Am nächsten Tag sind wir dann Richtung Kap der guten Hoffnung. Auch hier waren wir wieder echt früh – und froh darüber – fast leer
Wir konnten noch in aller Ruhe das obligatorische Cape Point Foto machen. Auf dem Rückweg musste man schon Schlange stehen und vor und hinter einem war alles voll mit Bürgern aus der ganzen Welt, die mal wieder in Busladungen angekarrt wurden…
Eine dieser Gruppen (wir denken Japaner) haben uns dann doch tatsächlich eingeholt auf dem Weg hoch zum Leuchtturm und haben dann da oben eine wilde Foto-Session mit lauf gebrüllten Regieanweisungen wer wie zu stehen hatte abgehalten. Und Musik hatten sie dann auch noch dabei die in der eigentlich schönen Stille rumgedudelt hat…
Die haben alle keine Zeit, hechten von einem Fotostop zum nächsten, machen Krach, drängeln und sind dann wieder weg. Von dem eigentlichen Ort, seiner Ausstrahlung und seiner Geschichte bekommen die alle garnichts mit.
Naja, so ist das eben wenn man so hektisch reist, wie man daheim lebt. Klingt jetzt aus unserer Feder vielleicht blöd weil wir 1 Jahr Zeit haben. Damit hat das aber nichts zu tun. Auch wenn man nur 2 oder 3 Wochen Zeit hat, kann man langsam reisen. Man macht dann halt nicht so viele km und 214 Foto-Stops, bekommt aber viel mehr mit. So reisen wir auch wenn wir in einem “normalen” Urlaub in Europa unterwegs sind. Nicht 35 Punkte auf der Sehenswürdigkeitenliste “abhaken” und nix wirklich mitkriegen und gestresst nach Hause kommen, sondern lieber langsam – dafür aber intensiv. Ihr glaubt garnicht wie viele gestresste Touristen wir treffen auf unserer Reise die mal wieder feststellen, dass sie eigentlich viel zu viel in den “Urlaub” gepackt haben.
Aber nun wieder zu einem kleinen Gewinnspiel. Wie beim letzten mal haben wir das folgende Foto vor 5 Jahren schon einmal gemacht, allerdings mit einem wichtigen, anderen Details. Wie heißt der Beitrag, in dem ihr dieses Foto findet, von welchem Datum ist dieser Beitrag und was ist das wichtige “Detail”? Der erste Kommentar auf diesen Blogeintrag hier der den richtigen Titel, das richtige Datum und das Details nennt bekommt eine Kleinigkeit von uns aus Afrika (Namibia) zugeschickt wie z.B. eine Holzschnitzerei (könnt ihr euch aussuchen ob eine Figur oder ein Tier). Das ganze wird Thomas dann aus Namibia mit heimnehmen wenn er Ende April wieder nach DE reist und euch dann per Post zusenden. Eure Adresse könnt ihr dann (ich antworte dann auf den entsprechenden Blog-Kommentar) per email später an doellinafrica@hotmail.de senden – muss ja nicht jeder kennen. Ausgeschlossen für die Teilnahme sind Familienmitglieder der Familie Döll und Klein und diesmal auch der Kalle . Und hier kommt nun das besagte Foto:
Nun – happy searching @Thomas: Das war das letzte Gewinnspiel für das Du was mit heim nehmen musst…
So, jetzt war schon mal ein Teil der Attraktionen am Kap abgearbeitet – im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn man noch nicht dagewesen ist lohnt es sich ganz bestimmt, doch für uns haben wir gemerkt, dass ein zweites mal nicht hätte sein müssen. Wir wollten es aber machen, weil die Kinder jetzt was größer sind und somit mehr mitbekommen. Dafür war es noch mal ok aber ein drittes mal werden wir nicht wieder hier hinfahren. Also nun auf nach Kapstadt in unser kleines Apartment welches wir uns für 5 Tage gemietet haben, da wir nicht immer mit dem Bus oder Zug 1 Stunde nach Kapstadt vom Campingplatz rein fahren wollten. Und da wir bei unserer letzten Reise nur 1 Tag in Kapstadt waren, wollten wir dieses mal ein bisschen länger dort bleiben um entspannt alles anzuschauen, was es anzuschauen gibt.
5 Tag Kapstadt
Erstmal vorab – es herrscht aktuell Wasserknappheit in Kapstadt, wie schon seit gut einem Jahr. Lange Zeit hat es nicht mehr richtig geregnet und somit sind die Dämme fast leer. Über das Radio haben wir dann erfahren, dass irgendwann Mitte April der “Day zero” sein soll – also Dämme leer und ab dann kommt das Militär zum Einsatz und wird wohl an mehreren 1000 Stellen in der Region Kapstadt (man rechnet hierzu ca. 3,5 Mio. Menschen) Wasser in Kanistern verteilen. In den Geschäften ist der Wasserverkauf schon reglementiert (in manchen gibt es schon garkeine 5l Trinkwasser Kanister mehr sondern nur noch teure kleine 1l Falschen). Im Radio sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung dass es wohl “illegale” Verkaufsstellen gibt wo Geschäftemacher Leitungswasser in Kanister abfüllen und teuer verkaufen. Diese Geschäfte wenn sie denn erwischt werden, werden mit einer Strafe von 18.000Rand belegt. Das Leitungswasser ist zwar noch nicht reglementiert in Form von wenn man mehr als die erlaubten 50l pro Tag pro Person braucht wird abgedreht, aber die Bürgermeisterin sagte im Radio dass sie es nicht verstehen kann dass sich der überwiegende Teil noch immer nicht daran hält und sie nun Zwangsmassnahmen diskutieren. Sie klang nicht sehr erfreut über den Unwillen der Menschen, tatsächlich den Ernst der Situation zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Manche Menschen versuchen aber tatsächlich zu sparen, so wie unser Flat-Besitzer der selbst aus der Klimaanlage das Wasser auffängt (immerhin 10l / Tag) und das zum Klo spülen braucht – wirklich vorbildlich. Die Rationen sollen nun b Mitte Februar auf 35l / Tag / Person runtergefahren werden. Was auf der anderen Seite aber auch interessant ist – in jeder Ecke leckt es in Kapstadt und wird Wasser verschwendet. Die Stadtverwaltung hat dazu ein Meldetelefon eingerichtet und die Bürger beschweren sich mittlerweile im Radio dass die Stadverwaltung ewig braucht, um ein Leck zu beseitigen. Die Bürgermeisterin sagte dazu dass es so viel ist, dass sie einfach mit der Arbeit mehrere Wochen hinterher hängen. Uns erstaunt das ganze Thema sehr – denn offensichtlich fängt man erst an etwas zu verbessern wenn es 1 Minute vor 12 ist – oder ehr 30 Sekunden… es wird gesagt dass ca. 30% des Wassers alleine verloren gehen auf dem Weg vom Damm zum Wasserhahn, weil irgendwo was undicht ist. Dann sind die meisten Geräte hier unten so was von Wasserverschwenderissch – eine Waschmaschine wird hier mit ca. 70-200l pro Waschgang angegeben. 70 die extrem modernen und 200 die etwas älteren. Eine Spülmaschine wird mit 50l angegeben und eine Dusche auch jenseits von Gut und Böse. Und wenn wir uns die Sachen anschauen die hier unten mit Wasserverbrauch zusammenhängen und auch das Verständnis der Menschen in Bezug auf Wassersparsamkeit, dann ist man hier auf dem Stand der 80er Jahre bei uns in Deutschland. Wir können uns beide Erinnern Moni und ich, dass wir schon in der 8.-10. Klasse in der Schule (was ca. 30 Jahre her ist) über Ressourcenschonung und Gesprochen haben und wir damals schon daheim alle Brauseköpfe gegen Wassersparköpfe ausgewechselt haben. Selbst die Toilettenspülung haben wir optimiert um Wasser zu sparen. Das gibt es hier unten alles nicht. In den meisten Fällen gibt es keine Mischbatterie sondern zwei Wasserhähne wie zu Omas Zeiten bei denen nicht mal Warm und Kalt gekennzeichnet ist, so dass man erstmal probieren muss, was was ist. Und so zieht sich das durch, durch alle Bereiche. Auf vielen Campingplätzen gibt es neben den Duschen auch noch mehrere Badewannen – die auch immer noch gerne genutzt werden. Naja, kann man nur hoffen, dass sie die Krise überwältigt bekommen hier unten und ganz fest die Daumen drücken. Vielleicht lernen sie dann auch etwas sparsamer mit den Ressourcen umzugehen. Darüber haben wir uns bei unserer letzten Reise ja schon gewundert, dass scheinbar das Thema Wasser hier unten gar kein Thema ist…
Aber nun zu unserem Kapstadt-Aufenthalt. Erstmal eine Auflistung, was wir alles gemacht haben…
Robben Island (die Gefängnisinsel auf der Nelson Mandela und viele andere politische Gefangene über Jahre inhaftiert waren)
African Museum (ein der größten Museen weltweit über Afrika)
Tafelberg (wollten wir, hatten aber keine Lust auf 3 Stunden anstehen in der Sonne)
District Six Museum (Museum über die “Säuberungsaktion” im Bezirk 6)
Castle of Good Hope (Festung im Zentrum von Kapstadt)
2 Oceans Museum (Meeresmuseum)
Waterfront (die “Flaniermeile” in Kapstadt)
Robben Island
Robben Island, auf welchem Südafrika einen Großteil seiner politischen Gefangenen über Jahre während der Apartheit gefangen halten hat ist eine Insel die vor Kapstadt liegt und nur per Schiff erreichbar ist. Auf dieser Insel hat Nelson Mandela einen Großteil seiner politischen Gefangenschaft verbracht. Diese Insel wurde nach der Abschaffung der Apartheit in ein Museum umgewandelt und wird heute größtenteils durch die ehemals gefangenen (die auch die Idee zu dem Museum hatten) betrieben. Viele der ehemals politisch Gefangenen führen einen noch selber über die Insel und können somit sehr lebensecht berichten, was sich zu dieser Zeit zugetragen hat – Zeitzeugenberichte sozusagen. Erreicht wird die Insel mit einem Katamaran – allein die Fahrt mit diesem wahnsinnig schnellen Schiff ist ein Erlebnis an sich und man kann einen wunderschönen Blick auf die Kap-Region genießen wenn man sich denn traut und während der rasanten Fahrt aufsteht und ans Heck geht (wenn man Richtung Insel fährt). Wir haben die ganze Zeit dort hinten gestanden…
Auf der Rückfahrt hatten wir dann das Glück, einen Wald ganz in unserer Nähe dabei beobachten zu können, wie er immer wieder aus dem Wasser gesprungen kam. Der Kapitän war so nett für gut 10 Minuten anzuhalten, so dass alle das tolle Schauspiel beobachten konnten wie dieses riesige Tier immer und immer wieder meterhoch aus dem Wasser geschossen kam um dann tosend wieder einzutauchen.
Da Moni und ich vor ca. 15 Jahren schon einmal auf Robben Island waren und uns auch noch relativ gut an damals erinnern konnten, war es sozusagen eine “Auffrischung”. Aber für die Kinder war es super interessant – wenn auch ein bisschen anstrengend für uns, weil wir ja wieder alles übersetzen und gleichzeitig auch noch die Fragen der Kinder die sie (jede Menge) hatten beantworten mussten. Was damals alles passiert ist während der Apartheit geben wir jetzt hier nicht wider, das kann jeder Reiseführer besser als wir
Lenja und Silas hatten die meiste Schwierigkeit damit zu verstehen dass man über mehrere Jahrzehnte eingesperrt werden konnte bloß weil man seine Meinung sagt und gegen Unrecht etwas unternehmen möchte – und das auch noch friedlich.
African Museum
Das African Museum ist eines der größten Museen über den südlichen Teil des afrikanischen Kontinents. Von außen macht das Museum einen sehr unscheinbaren Eindruck ist aber von innen wahnsinnig groß. Das Museum befindet sich gerade im Umbau und von daher sind nicht alles Ausstellungsbereiche geöffnet. Teile sind schon neu, andere Teile sind noch aus den 70er Jahren. Trotz der Limitationen haben wir in dem Museum einen 3/4 Tag verbracht und hätten dort noch mehr Zeit verbringen können, mussten jedoch zu unserer Tour auf Robben Island, die fest gebucht war.
Eigentlich deckt das Museum alle Bereiche ab die man sich so vorstellen kann. Meerestiere, Landtiere, Geschichte, Geologie, Kultur, ein eigener Apartheit-Bereich und vieles mehr. Es gibt auch noch ein Planetarium das wir aber auf Grund der Zeitlimitation nicht besuchen konnten. Was uns ein bisschen gewundert hat – wir waren fast alleine. Offensichtlich geht man heute nicht mehr ins Museum – was wirklich sehr schade ist, da man wirklich viel lernen kann. Aber es gibt halt kein “Action” und “Animation” – man muss sich vieles selber erarbeiten und viel lesen. Naja – so hatten wir viel Ruhe und haben auch keinen gestört wenn wir viel geredet haben
Das Bild hat Lenja gemacht – das ist das Gebiss des größten Raubtieres was jemals auf der Erde gelebt hat. Jetzt fragt nicht wie das Ding noch hieß – auf jeden Fall ist es schon viele Mio. Jahre ausgestorben, hat im Meer gelebt und hätte wohl einen Weißen Hai mal eben als Vorspeise vernascht
Tafelberg, District Six Museum und Castle of good hope
Tja, eigentlich wollten wir noch mal auf den Tafelberg – aber irgendwie hatte es nicht sollen sein. Zu der Zeit zu der wir in Kapstadt waren war es sehr windig – wie auch teilweise schon an anderen Orten der Küste und auch noch aktuell an der Küste. Das hat dazu geführt dass an dem Tag vor unserem geplanten Tafelbergbesuch die Seilbahn nicht fahren konnte – eingestellt wegen zu viel Wind. Wir sind dann also am nächsten Morgen hoch zum Tafelberg und sahen schon von weitem dass diese Idee offensichtlich auch andere hatten. Scheinbar wurden die ganzen Busladungen von Touristen die am Tag vorher nicht hoch konnten nun schon sehr früh angekarrt da mit sie in dem engen Zeitplan nun den Besuch nachholen konnten (um 9 war schon die halbe Zufahrtsstraße mit Bussen zugeparkt. Oben also angekommen haben wir uns in die Schlange gestellt und mit jemandem ins Gespräch gekommen, der schon 2 Stunden dort stand und noch immer einiges vor sich hatte. Ich hab dann mal bei einem der “Einweiser” nachgefragt wie das denn so mit dem “warten” ist. Die Antwort war eindeutig – wir standen jetzt erstmal in der Schlange um ein Ticket zu bekommen und konnten uns dann noch mal in die 2. Schlange stellen für die eigentliche Bahnfahrt. In Summe locker 3 Stunden warten. Damit war klar – das machen wir nicht. Wir haben uns dann wieder ein Uber gerufen (sind wir immer mit gefahren – super günstig und super praktisch) und sind in die Stadt gefahren. Damit hatten wir den Tafelberg von unserer Liste gestrichen und ein bisschen mehr Zeit um andere Dinge zu machen.
Das District Six Museum ist ein relativ kleines Museum das die Geschichte erzählt über eine Säuberungsaktion im sogenannten “Bezirk 6”. Das ist ein Teil von Kapstadt in dem bis zu einem bestimmten Zeitpunkt farbige gewohnt haben. Das Ganze war praktisch eine eigene Stadt mit allen Geschäften, Kino,… und Wohnhäusern wie man sich das so vorstellt. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe haben dort ca. 60.000 Menschen gelebt – bis zur Säuberungsaktion. Die Apartheitsregierung hatte festgelegt dass dieser Bereich für die weiße Bevölkerung nutzbar gemacht werden sollte und damit stand der Plan fest. Über einen relativ kurzen Zeitraum wurde das ganze Areal sprichwörtlich “platt gemacht”. Mit Bulldozern, Abrissbaggern und anderem schwerem Gerät wurde einfach alles eingerissen was es gab – und die farbige Bevölkerung umgesiedelt in irgendwelche entfernten Aussenbereiche von Kapstadt – alles weg! Und das Museum erzählt als Überblick die ganze Geschickte und stellt anhand von konkreten Einzelschicksalen von Individuen oder auch Familien sehr spannend dar, wie das ganze abgelaufen ist. Aber Vorsicht – es muss viel gelesen werden Das Museum ist wirklich klasse, zwar klein aber sehr interessant und liebevoll gestaltet – eine klare Empfehlung.
Dann kam noch ein bisschen “Gebäude” hinzu. Wir haben dann das älteste “richtige” Gebäude im gesamten südlichen Afrika besichtigt – das Castle of good hope. Damals als Versorgungsstation für die “Kapumrunder” aufgebaut um auf der langen Schiffsreise von Europa nach Indien die Segler mit Proviant auf halber Strecke zu versorgen – später dann umfunktioniert als Verteidigungsfestung. Bei einer gut einstündigen Führung bekommt man jede Menge über die Geschichte der Festung und der Entwicklung der Kapregion erzählt. In dem Castle gibt es dann noch zusätzlich immer wieder wechselnde Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen die man kostenlos besuchen kann, wenn man den wirklich extrem geringen Eintrittspreis entrichtet hat. Besonders schön ist von den Mauern der Festung der Blick in Kapstadt hinein.
So, drei auf einen Streich, weiter geht es mit dem 2 Oceans Museum…
2 Oceans Museum
Erlebniswelt pur – das 2 Oceans Museum (in Südafrika kommen am Kap ja der indische und der atlantische Ozean zusammen) ist eine riesige ozeanische Erlebniswelt – die Betonung liegt hier auf “leb“. Alles wuselt, schwimmt und schnorchelt durch irgendwelche Aquarien. Über mehrere Etagen ist im Prinzip jedes erdenkliche Lebewesen (außer Großfische, Delfine und Wale) zu finden was es in einem der beiden Ozeane gibt. Alles ist super erklärt und man kann auch viel selber probieren. Wir haben alleine eine viertel Stunde mit einer netten Dame vom Museum erzählt die uns alle möglichen Anemonenarten erklärt hat die wir dann auch mal anfassen durften. Und was alles daraus gemacht wird, auch aus irgendwelchen Meeresgewächsen. Vom Zusatzstoff im Ketchup, der Creme oder in irgend welchen medizinischen Produkten. Das Highlight war dann aber die Fütterung in einem Riesenbecken mit Rochen, die dank der Anwesenheit von mehreren Schulklassen auch sehr informativ war. Über knapp 30 Minuten hat sie gedauert und einer der Taucher hat die ganze Zeit über vieles erklärt und Fragen der Kinder beantwortet.
Das war echt ein super Erlebnis, besonders wenn die Rochen gefüttert wurden. Die Kinder kamen aus dem Staunen garnicht mehr heraus und auch jetzt noch heißt es manchmal – weißt Du noch, als der eine Rochen da so über den Taucher…
Das 2 Oceans Museum ist das, was am meisten bleibenden Eindruck bei den Kindern hinterlassen hat. Dort kann man sich einen ganzen Tag aufhalten und es wird einem nicht langweilig – echt super.
Die Krabbe auf der rechten Seite hat übrigens eine Länge, wenn man sie die Beine ausstrecken würde von knapp 1,4m und ist eine Seespinne… Und der Schildkrötenpanzer ist ein echter der schön hergerichtet wurde – auch garnicht so klein. Lenja und Silas passten locker beide da rein. Wenn man in Kapstadt ist, gerade mit Kindern, sollte man das auf jeden Fall mitnehmen.
Waterfront
Und nun zu dem Bereich von Kapstadt, in dem sich alle Touristen knubbeln und in dem sich auch einige touristische Highlights, wie das 2 Oceans Museum, die Ablegestelle nach Robben Island, das Riesenrad oder anderes befindet. Dementsprechend voll ist es hier. Der eigentliche Bereich ist relativ klein und hat etwa die größe vom Maastrichter Hafen Touristenbereich (für diejenigen, die das schöne Städtchen Maastricht kennen). Zu erkennen ist hier überhaupt nicht, dass man sich in Afrika befindet. Überwiegend Weiße und Restaurants wie “De Anker” (Belgier), Il Genio (Italiener – gibt es in Gangelt auch 2 mit gleichem Namen) und jede Menge anderer internationaler Restaurants und Shops. Trotzdem – eine sehr schöne Ecke die zum Verweilen einlädt und wo man sich gerne draußen an einen kleinen Pub setzt und den Straßenkünstlern zuschaut oder zuhört…
Abends haben wir dann noch einem klassischen Konzert eine Weile beigewohnt welches dort freiluft in einem schönen Innenhof gehalten wurde. Durch die hohen Häuser drumherum im alten Speicherbereich (um das 5-Sterne Silo-Hotel drumherum) war es echt eine imposante Akustik.
Nach einiger Zeit wurden die Kinder auf den Schultern aber ganz schön schwer
So, das waren nun kurz und knapp zusammengefasst unsere 5 Tage Kapstadt. Es waren schöne 5 Tage, aber auch genug.Und zwar a) genug weil wir doch gemerkt haben dass aus kultureller Sicht Kapstadt etwas anders ist als z.B. Berlin oder Paris (was beides einfach viel mehr Geschichte hat) und b) aber auch, weil so viele Menschen für uns nach 5 Tagen mehr als genug war. Nach diesen Tagen mussten wir uns erstmal erholen von dem ganzen Stadt-Stress und waren mehr als froh, wieder in unserem Little zu sitzen auf dem Weg ins Grüne und in die Ruhe.
Die Westküste entlang
Von Kapstadt aus sind wir dann über Langebaan, Elandsbaai und Strandfontain letztendlich nach Springbock hoch in den Norden gefahren. Und eigentlich wollten wir von Strandfontain nach Springbock einen 4×4 Strandtrack gefahren sein mit 3 Übernachtungen direkt am wilden Westküstenstrand. Leider hat uns der Wind einen Strich durch die Rechnung gemacht da er so stark war, dass man, wenn man im Sand stand, andauernd Sand in den Augen hatte. Das hätte dann keinen Spaß gemacht. Somit sind wir dann die Inlandsroute gefahren. Aber die insgesamt 5 Tage am Meer haben wir trotzdem sehr genossen und auf der Route noch 2 Besonderheiten mitnehmen können. Als Erstes haben wir die immer noch aktive Ausgrabungsstätte “West Coast Fossil Park” besucht. Die Ausgrabungsstätte ist die weltweit größte in Bezug auf gefundene Tierfossilien. Auf relativ engem Raum haben sich hier über die Jahr Millionen Knochen von Salzwassertieren, Süßwassertieren und Landtieren angesammelt. In einer einstündigen Führung die nur für uns 4 war hat uns unser sehr netter und bewanderter Guide alles über die Ausgrabungen und Knochenfunde erklärt. Warum liegen die Knochen so wie sie liegen, was bedeuten die schwarzen Zeichnungen der Zähne, woran erkennt man dass dieser Knochen von einem jungen Tier und dieser von einem erwachsenen Tier ist und vieles mehr. Und dann hat er auch noch immer Fragen gestellt und wir durften alle überlegen wie was ist oder warum etwas so ist – echt klasse. Besonders Lenja hat ein paar mal den Nagel auf den Kopf getroffen und unser Führer hat schwer gestaunt
So macht Lernen Spaß… Es ist etwas ganz anderes wenn man in einer richtigen Ausgrabungsstätte ist und ein super pfiffiger und allwissender Führer einem alles erklärt und noch “Lernspielchen” dazu macht, als wenn ein Knochen irgendwo in einer Vitrine liegt mit einem Schildchen dran – “der ist vom Dino XYZ”.
Sie haben sich jetzt für den Status Weltkulturerbe beworben und hoffen, dass es klappt. So toll wie das gemacht ist und was man hier alles hautnah erfahren kann, kann man ihnen nur die Dauen drücken dass das klappt, damit sie das alles so am Leben halten können.
Weiter die Küste hoch sind wird dann durch das kleine Städtchen Lambertsbaai gekommen, in dem wir zwar nicht übernachtet haben, aber das Birds Island besucht haben. Wenn uns nicht ein Einheimischer den wir an der Tankstelle getroffen haben und der uns spontan als “Reisende” identifiziert und angesprochen hat, hätten wir es wohl nicht gefunden. Er ist vorgefahren und hat uns gezeigt wo es ist. In der letzten Ecke im Hafen in einer Sackgasse (ohne jegliche Beschilderung) tut sich ein schöner Bereich mit einer kleinen Insel auf, auf der über 5000 Kaptölpel brüten. Wir hatten das Glück gerade zu einer Zeit dagewesen zu sein, in der die Jungen noch nicht so groß sind und ausgeflogen sind. Somit haben wir noch eine volle Insel erlebt.
Ein kleines Häuschen ist direkt an der Kolonie gebaut und man kann von hier aus sehr gut die Kolonie beobachten. Im unteren Bereich befinden sich einige Erklärungen zu den Tölpeln aber auch zu anderen Themen rund um das Meer. Zu Illustrationszwecken wie die Tölpel ihre Nester bauen haben sie dort ein Riesennest mit ein paar Eiern drinne nachgebaut. Da könnte man fast meinen, das ist von Vogel Roch
Nach der Besichtigung der Kolonie und Insel haben wir uns dann in das eine, aber sehr gut besuchte kleine Restaurant gesetzt und ein super leckeres Seafood Mittagessen genossen. Der kleine Abstecher ist es wirklich wert und man sollte hier einen Zwischenstopp einlegen, wenn man auf dem Weg nach Norden ist.
Die Fabrik die man dort sieht ist übrigens – ratet mal – richtig – eine Kartoffelfabrik! Ja, ihr habt richtig gelesen. Wir sind dort vorbei gefahren und ich hab zu Moni gesagt – hey, schau mal – auf der Fischfabrik ist ein großes Bild mit Fritten – ob die das machen wegen Fish & Chips? Ich hab dann bei einem Hafenarbeiter einmal nachgefragt und der sagte dann, dass die Fischfabrik vor ein paar Jahren zu gemacht hätte weil die Fische alle Weg wären… Überfischung und so. Aber die umliegenden Farmer würden ihre Kartoffeln jetzt hierher bringen zur Weiterverarbeitung und von daher hätte man dann eine Kartoffelfabrik daraus gemacht. Und so kommt also die Kartoffelfabrik in den Hafen von Lambertsbaai
Weiter ins Richtersveld
Küste – und tschüß! Ab ins Inland in die totale Einsamkeit und Natur. Bei unserer letzten Reise haben wir es nicht geschafft und wollten es dieses mal unbedingt machen, auch weil uns immer wieder Einheimische erzählt haben, wie schön das Richterveld ist. Das Ganze ist ein Reservat gemeinsam mit Namibia und befindet sich direkt an der namibianischen Grenze. Südafrika und Namibia werden im Richtersveld durch den Oranje-Fluß getrennt. Aber vorher haben wir noch einen Stopp in Springbock (am Popo der Welt) eingelegt um uns “aufzufüllen” mit Lebensmitteln, Getränken und was sonst noch so notwendig ist. Und da wir immer mal wieder von daheim gebliebenen gefragt werden – ja bekommt ihr das denn auch alles das “in Afrika” wollten wir eigentlich immer schon mal so einen Supermarkt hier fotografieren um zu zeigen, wie “rückständig” man doch hier in Afrika ist, wenn es ums Einkaufserlebnis geht. Wir sagen da jetzt mal nichts zu sondern lassen einfach die Bilder sprechen (sind nur mit dem 30€ Handy gemacht).
Wie gesagt – wir sind hier am Po der Welt, im Niemandsland… wer jetzt noch immer glaubt dass man hier vielleicht manche Sachen nicht bekommt – dann weiß ich auch nicht mehr. Der durchschnittliche Supermarkt bei uns ist wesentlich schlechter sortiert als der durchschnittliche Supermarkt bei uns. Und wohl gemerkt – wir sind hier bei “Checkers” – einem ehr günstigen Shop (Preisniveau vergleichbar mit Netto). Das geht auch noch anders… Aber nun entfliehen wir der Konsumwelt ab in die Einsamkeit. Schon die Anfahrt in den Park ist optisch ein Erlebnis…
Über traumhafte Grafelroads geht es ab in den Park. Der Park selber ist eine sehr bergige Landschaft die überwiegend aus Felsenbergen und Steppenlandschaften in den Tälern besteht. Mitten durch den Park zeiht sich als grüne Lebensader der besagte Oranje. Eine Besonderheit des Parks ist, dass hier die Nama noch halbnomadisch leben und Viehzucht betreiben dürfen. Somit trifft man ab und an mal einen Hirten mit einer Herde Ziegen. Da wir uns aber aktuell in der absoluten südafrikanischen touristischen Nebensaison (für die einheimischen) befinden, trifft man auch sonst niemanden. 6 Tage – kein Mensch. Denn für die normalen Urlaubsreisenden ist der Park zu weit ab vom Schlag und auch zu speziell. Die im Sommer gemessene Höchsttemperatur im Schatten waren 50 Grad (wir haben 42 geschafft) und in der Sonne waren es 80 (wir haben 51 geschafft am Wagen-Außenthermometer). Aber – es hat sich gelohnt. Die “Campingplätze” liegen direkt (bis auf einen) alle direkt am Fluß und weil wir ganz alleine waren, konnten wir dieses auch in Vollen Zügen genießen.
Die Kinder hatten ihren Spaß, da man in dem Fluß auch baden kann, wenn man sich nur weit genug von den Krokodilen fern hält. Immer wenn man eines sieht, sollte man den Fluß möglichst schnell verlassen
Wir hatten irgendwo (ich glaube es war in East London oder Port Elizabeth) einmal 2 kleine “Surfbretter” aus Styropor gekauft, die hier beim “Raften” auf dem Fluß intensiv zum Einsatz kommen. Neben Angeln ist das die Hauptbeschäftigung der Kinder hier im Park – sich einfach mit der Strömung im Fluß und über die kleinen Stromschnellen treiben lassen. Komisch – hier sind sie total ausdauernd – immer wieder kurz treiben und dann zurück laufen. Stundenlang können sie das machen. Und wenn es um Schule geht… können wir wirklich nicht verstehen
Aber wir liegen natürlich nicht nur am Fluß, obwohl wir das gerne machen würden bei den Temperaturen hier. Wir fahren auch durch den Park und “erkunden” diesen ein wenig. Eine der besonderen Sehenswürdigkeiten ist die “Hand of God” die von den Einheimischen so genannt wurde weil sie dachten, dass Gott hier seinen Handabdruck hinterlassen hätte.
Auch sonst hat der Park mit seiner beeindruckenden Landschaft und Flora viel zu bieten. Wir lassen einfach mal die Bilder für sich sprechen… Aber vorher noch die Hütte die Silas sich gebaut hat als wir am letzten Platz angekommen sind. Er hat den halbe Wald gerodet
Und für diejenigen die vielleicht mal sehen möchten, dass man da wirklich durch so eine Landschaft fahren kann, haben wir wieder mal ein kleines Fahrvideo gedreht mit unterschiedlichen Landschaftsabschnitten. Das Video ist mit 5-facher Geschwindigkeit als Zeitraffer widergegeben. Immer dann, wenn es besonders langsam weitergeht mussten wir stehenbleiben oder weit unter Schrittgeschwindigkeit fahren, um weder Reifen noch Fahrzeug zu beschädigen. Insgesamt ist das Richtersveld gut zu befahren, jedoch gibt es viele wackelige und extrem spitz- und scharfkantige Steinpassagen die man sehr langsam passieren muss. Und da wir einen sehr langen Radstand mit unserem 130er haben, mussten wir auch manchmal etwas manövrieren, um nicht mit der Hinterachse über scharfe Steine zu kommen oder uns größere Reifenschlitzer einzufangen. Auf jeden Fall sind wir sehr froh, dass wir die Reifen drauf haben, die wir haben
Und nun noch ein kleiner 60-Sekünder in nur 2-facher Geschwindigkeit der Zeigt dass es auch neben dem Oranje noch ein bisschen mehr Quellen gibt (zumindest ein wenig).
So, und nun geht es weiter zu den Augrabis Falls, dann in den Kgalakgadi Transontier National Park und von da aus direkt über eine Grenze im Park ab nach Namibia. Aber erstmal müssen wir wieder mal unser Vorräte auffüllen denn nach 6 Tagen im Park und gerade bei den Temperaturen haben die ein bisschen gelitten. Aber das sollte ja kein Problem sein bei den Einkaufsmöglichkeiten Dann bis zum nächsten Blogeintrag der dann bestimmt aus Namibia kommt, in 2-3 Wochen. Und in 6 steht der Thomas auch schon vor der Tür!
Bis denne – wir4
PS: Wie immer mal wieder zwischendurch – Rechtschreib- und Syntaxfehler bitte verzeihen – ich schreibe zum Spaß für Familie und Freunde und nicht professionell. Wir stecken die Zeit lieber in gemeinsame Erlebnisse anstatt in Zeit am Computer-(Ding) 😉
Mensch, da waren wir doch schon mal… nachdem wir eine wunderschöne Woche in Lesotho verbracht haben, machen wir einfach noch mal das, was wir vor mittlerweile knapp 5 Jahren schon einmal gemacht haben – wir tingeln an der kompletten Küste von Südafrika entlang. Angefangen bei East London, über Port Elizabeth, weiter nach Kapstadt und dann die Küste hoch nach Namibia, auf das wir uns schon total freuen… Naja, da sind wir noch nicht und das dauert auch noch ein paar Wochen. Gestartet sind wir also in East London auf einem Platz, auf dem wir auch vor besagten 5 Jahren schon mal waren – dem Yellow Sands, mit einer kleinen Zwischenstation über den Mount Courie. Dieser schöne aber kleine Nationalpark hat uns auch diesmal wieder mit seiner schönen Kulisse 3 Tage beglückt, tierische Besucher haben uns das Essen streitig gemacht, und die Kinder hatten eine Menge Spaß im See und beim Angeln.
Und nein, wir haben kein schlechtes Gewissen den daheim gebliebenen gegenüber und setzen sogar noch eines drauf. Nachmittags gönnen wir uns auch immer wieder gerne lokale Köstlichkeiten die durch die ansprechende Farbgebung sogar noch besser schmecken – ist natürlich alles LowFat und Natur pur Wir haben das mal ausprobiert – die in Neonfarben leuchten sogar nachts wenn man sie nur lange genugo tagsüber in der Sonne “aufgeladen” hat – echt praktisch!
Jetzt aber zu East London. Hier haben wir eine deutsche Familie getroffen, die nun schon das 2. Mal mit ihren beiden Kindern für 3 Jahre nach SA “ausgewandert” ist. Sandi arbeitet bei Daimler im Einkauf und hat die Möglichkeit bekommen unter deutschem Vertrag für 3 Jahre in SA zu arbeiten und hier den Einkauf zu managen – wie cool ist das denn? Als er uns hat stehen sehen mit unserem deutschen Kennzeichen ist er direkt zu uns gekommen (er selber fährt leidenschaftlich Motorrad) und wir haben jede Menger erzählt und einen schönen lustigen und informativen gemeinsamen Abend verbracht mit den beiden Familien. Sie sind aktuell erst wieder für knapp 4 Monate hier, aber schon wieder mittendrin. Ihre kleine Tochter geht noch in den Kindergarten und fand am Anfang alles doof – die wollen da garkein Deutsch sprechen mit mir Der 7-jährige Sohn geht auf eine ganz normale internationale Schule und hat eben zusätzliche zum normalen Unterricht, der in Englisch stattfindet, auch noch Deutschunterricht. Und jetzt war er total froh, dass er mal für 2 Tage ein paar deutsche Kinder zum Spielen hatte… Und echt interessant war natürlich einmal die Sicht eines in SA lebenden und arbeitenden Deutschen zu hören, über die lokalen Gegebenheiten. Die Frage die wir uns auch immer wieder gestellt haben und die sie sich auch immer wieder stellen – wie können sich die Menschen hier unten das Leben leisten das sie führen? Denn ein Friseur kostet hier 3/4 von dem, was er bei uns kostet, nur verdienen die Menschen hier viel weniger als bei uns. Und wie wir gelernt haben wird wohl der überwiegende Anteil von z.B. den Autos hier unten (echt viele dicke Kisten) privat finanziert. Da bleibt nur die Frage, wie lange so was gut gehen kann bei einer Wirtschaft, die unter Anderem extrem mit der Korruption in der Regierung und der Verwaltung zu kämpfen hat. Die meisten Geschäfte im öffentlichen Bereich funktionieren wohl nur über Schmiergeldzahlungen. Selbst wenn es offiziell Anti-Korrumptions-Bemühungen gibt – was hilft das, wenn die obersten Landesführer und die politische Elite nur noch im Amt sind weil sie politische Immunität genießen, aber eigentlich mehrere 100 anhängende Verfahren haben. Naja, der Fisch stinkt halt immer vom Kopf her – kennt man ja aus Deutschland auch sehr gut, wie bei z.B. den großen Konzernen. Wenn das Vorbild einfach verdorben ist dann helfen auch noch so tolle Plakate mit Sprüchen wie “Wir sind integer, leben unsere Werte,…” nichts. Ohne passende vorgelebte Vorbildfunktion wird es unten in der kleinen Amtsstube oder im Angestelltenbüro auch nicht wirklich besser. Wie gesagt – ein sehr interessantes Gespräch!
Nun aber zu den schönen Dingen in East London:
Und da wir wieder direkt am Meer standen und die Delfine vor uns vorbeigezogen sind hab ich mal versucht, dieses Schauspiel mit der Kamera einzufangen. Das ist mir leider nur teilweise gelungen. Das sieht in Filmen immer so schön und einfach aus, ist aber total schwierig…
Nachdem Thomas dann für mich aus Deutschland Ersatzteile bestellt hatte hier in SA bei einer Landy-Werkstatt in Kapstadt (weil man mit der schrott VISA-Karte leider wenn man im Ausland ist nicht im Internet bezahlen kann – die sind noch in der Shopping-Steinzeit bei VISA! – dazu schreibe ich mal einen eigenen Bericht) sind diese dann nach 1 Tag auch schon in East London auf den Campinplatz mit Courier geliefert worden.
Little hat nämlich ganz schön gelitten im letzten halben Jahr, da wir relativ häufig relativ viel und hartes Offroad gefahren sind. Jetzt haben wir so einen schönen leichten und geländegängigen Wagen um überall hinzukommen – da haben wir das natürlich ausgenutzt. Nicht wenige Dichtungen sind undicht geworden (hier hat aber auf LandRover billige China-Produkte verbaut die schneller kaputt gehen – schämen sollten sie sich) und auch die ganzen Buchsen am Wagen sind annähernd hinüber. Einen Teil habe ich dann schon in East London gemacht und das was viel Arbeit war dann in Port Elizabeth, wo wir wieder an de PineLodge gewesen sind und einen schönen gepflasterten Standplatz hatten auf dem ich gut arbeiten konnte.
Hier habe ich auf beiden Seiten an der Hinterachse die Dichtungen in den Stub-Axles getauscht und die Radlager neu geschmiert weil aus dem Diff Öl eingelaufen war. Die Dichtungen sind undicht geworden. Und das waren auch so billige China-Dinger wie ich beim Ausbau feststellen musste . Jetzt sind gescheite Cortego-Dichtungen drin mit Metall-Verstärkung und Doppellippen Die werden wohl halten – und Little läuft jetzt wieder wie geschmiert
Bei der letzten Reise wollten wir dann auf unserem Weg entlang der Küste (Garden-Route) noch die Baviannskloof (Pavian – Schlucht) durchfahren sein, hatten es aber nicht geschafft, weil zu wenig Zeit. Jetzt haben wir uns die Zeit genommen und sind 3 Tage lang durch die Schlucht gefahren. Über viele kleine Pässe, durch Hochebenen und Flusstäler hindurch kann man eine etwa 150km lange, gemütliche 4×4-Strecke fahren. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Campingmöglichkeiten, teilweise mit Infrastruktur, teilweise ohne. Die Strecke lohnt sich aus unserer Sicht auf jeden Fall und ist sehr einfach zu fahren, sehr abwechslungsreich und landschaftlich sehr schön. Manchmal gibt sogar Besucht auf dem Platz – die können ganz schön fauchen die Biester.
Die letzte Nacht haben wir dann am Ende der Schlucht verbracht, auf einem kleinen Platz in einem sehr engen Tal (vielleicht 200m breite). Am Nachmittag zog dann ein Gewitter auf uns es fing langsam an ein wenig zu regnen. Innerhalb von vielleicht 30 Sekunden war das Gewitter dann über den Berg von unserem Tal und es brach ein Unwetter los, das wir noch nie erlebt haben. Es schüttete wie aus Eimern – und zwar Hagelkörner und ein wahnsinniger Sturm kam auf. Wir saßen noch unter unserer Markise und haben es nicht mal mehr geschafft, Tisch und Stühle zusammenzuklappen. Moni konnte gerade noch mit den Kindern in die Kabine flüchten und ich musste die Markise sichern, damit diese nicht fliegen geht und dann wild um sich schlagend den Wagen beschädigt.
Innerhalb von 2 Minuten sah es so vor unserem Wagen aus. Alles voll Hagel und überschwemmt. Die Temperatur um 5 Grad gefallen. Wir hatten Glück im Unglück – Markise und Wagen haben alles unbeschadet überstanden. Da ich aber die Markise festhalten musste und der Hagel durch den Sturm darunter geschlagen ist, sah ich danach so aus:
Am ganzen Körper hatte ich Hageleinschläge zu verzeichnen – das war nicht so lustig. Mittlerweile bin ich die meisten Einschläge wieder los. Naja, da alles überflutet war hat Silas das Ergebnis (ein Fluß auf dem Platz wo vorher keiner war) dann direkt genutzt um eine Brücke und einen Damm zu bauen.
Auf der Ausfahrt aus der Kluft haben wir dann andere Reisende getroffen die eigentlich in die entgegengesetzte Richtung einfahren wollten. Diese hatten uns dann berichtet, dass es nicht mehr ginge, da die Straße nicht mehr passierbar und somit die Kluft gesperrt wäre. Da haben wir wohl Glück gehabt – ein Tag später raus und wir hätten wohl festgesessen. Die Ausfahrt hat sich dann auch ziemlich schlammig gestaltet und Little hat jetzt eine wunderschöne rot-braune Schlamm-Patina
Also raus aus der Schlucht – zurück ans Meer. Eine Station die wir noch mal machen wollten war der Storms-River Mouth, auch ein Nationalpark in dem eine 77m lange Brücke einen Fluss überspannt, der an dieser Stelle ins Meer fließt.
Zum Glück hatten wir dort wieder schönes Wetter und nicht so ein Unwetter wie in der Schlucht. Die Kinder haben viel Zeit damit verbracht, von unserem Platz aus einfach nur ins Meer zu schauen und den Wellen zuzugucken. Wir wundern uns immer wieder wie viel Zeit die beiden damit verbringen, einfach nur in der Gegend rumzugucken. Wir finden das klasse…
Nun zu einem kleinen Gewinnspiel – das folgende Foto haben wir vor 5 Jahren schon einmal gemacht. Wie heißt der Beitrag, in dem ihr dieses Foto findet und von welchem Datum ist dieser Beitrag? Der erste Kommentar auf diesen Blogeintrag hier (vom 24.01.2018) der den richtigen Titel nennt bekommt eine Kleinigkeit von uns aus Afrika (Namibia) zugeschickt wie z.B. eine Holzschnitzerei (könnt ihr euch aussuchen ob eine Figur oder ein Tier). Das ganze wird Thomas dann aus Namibia mit heimnehmen wenn er Ende April wieder nach DE reist und euch dann per Post zusenden. Eure Adresse könnt ihr dann (ich antworte dann auf den entsprechenden Blog-Kommentar) per email später an doellinafrica@hotmail.de senden – muss ja nicht jeder kennen. Ausgeschlossen für die Teilnahme sind Familienmitglieder der Familie Döll und Klein. Und hier kommt nun das besagte Foto:
Also – happy searching ERGÄNZUNG: GEWINNSPIEL SCHON GESCHLOSSEN, DER KALLE HAT NACH SAGENHAFTEN 5 MINUTEN SCHON GEWONNEN!!!
Wir sind dann am Nachmittag weitergefahren und haben einen Stopp an der höchsten Bungee-Brücke der Welt gemacht. Mit 216m gibt es wohl keine höhere Brücke von der man Sprünge machen kann.
Das besondere an der Brücke ist wohl weiterhin, dass sie, als sie in den 1980er Jahren gebaut wurde eine absolute technische Sensation war, da sie von beiden Seiten aus gleichzeitig gebaut wurde und sich beide Hälften in der Mitte “getroffen” haben. Das ganze ist eindrucksvoll in einer kleinen Ausstellung dokumentiert.
Nun aber wieder zu den “Springern”. Schon beim zuschauen bekommt man (zumindest ich) mit der Angst zu tun.
Wir haben mal versucht das in einem kleinen Video festzuhalten wenn die Leute sich da knapp 200m in die Tiefe stürzen.
Nachdem wir uns dann so an die 5-7 Sprünge angeschaut haben sind wir weiter zu unserer nächsten Station, die wir auch schon kannten. In die wunderschöne Keurbooms Lagoo. Damals hatten wir in der Lagune einen Ehrengast – eine tote Robbe, die von einem Hai attackiert worden ist und sich dann so gerade noch über die Sandbank in die Lagune retten konnte, wo sie verendet ist. Auch dieses mal hatten wir wieder eine Robbe, diesmal aber lebendig und direkt lustig auf uns ab springend vor unserem Abendbrottischen. Das schöne im Moment ist – die Hauptsaison ist vorbei und wir sind i.d.R. ziemlich alleine auf den Plätzen und haben somit immer die Möglichkeit den besten “Platz am Platz” auszusuchen.
Und der Robbengast ist nicht nur immer schön vor uns hin- und her getaucht sondern hat mal Kopfstand gemacht und uns zugewunken, dann einen Fisch genfangen und den durch die Gegen geworfen oder ein bisschen rumgespritzt mit den Schwanzflossen. Irgendwann war es dann so spät und so dunkel dass wir ins Bett gegangen sind. Und nach dem Vorlesen konnte Moni aus ihrem Fenster unseren Besucher noch immer beobachten. Wir freuen uns schon auf heute Abend und unseren Besucher, der hoffentlich wiederkommt
Und nun ist es wieder so weit. Wir sagen an dieser Stelle tschöööö bis zum nächsten Mal. Dann sicherlich nach unserem Kapstadt-Aufenthalt vom 29.01. bis zum 03.02. für den wir uns eine kleine Wohnung mitten in Kappstadt gemietet haben. Diesmal wollen wir nicht nur 2 Tage in der – wie man so sagt – schönsten Stadt der Welt – verbringen, sondern ein paar Tage mehr. Ausserdem bekommt Little dann noch mal einen Ölwechsel und wir kräftig geschmiert (so wie die Politiker hier ).
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – und 2 noch viel mehr…
Ich denke es bedarf nicht vieler Worte über Lesotho (welches Leßutuu gesprochen wird), wenn man diese beiden Bilder sieht. Dennoch möchte ich, bevor wir mit dem Reisebericht über dieses wunderschöne, kleine Land mit einem riesigen Herzen inmitten von Südafrika fortfahrenn ein wenig „generelles“ erzählen. Lesotho zählt zu den weltweit ärmsten Ländern mit einem der niedrigsten Pro-Kopf einkommen. Wie wir gelernt haben, war Lesotho eigentlich mal viel größer, wurde aber nach einem Abkommen mit den Engländern die sich als Schutzmacht “erbarmt” haben, um einiges zusammengestutzt. Übrig geblieben ist ein Land was nur aus Bergen, Tälern und Hochebenen besteht und bei dem man sich permanent auf mindestens über 1700m über dem Meeresspiegel befindet. Unser höchster Pass waren knapp 3200m, auf den wir hoch- und wieder runtergekrabbelt sind. Die Menschen leben dort überwiegend in kleinen Bergdörfern ohne Elektrizität und fließend Wasser und leben von dem, was sie in den Hängen selber anbauen. Es gibt ein paar “Städte” die Elektrizität haben, diese lassen sich aber an zwei Händen abzählen. Die Dörfer die nah an den Städten liegen, haben dadurch teilweise auch Elektrizität. Wie auch in vielen anderen Ländern haben die Chinesen dort einige Straßen geteert, die jetzt gut zu befahren sind. Wenn man allerdings zu den wirklich schönen Orten will, geht es nur über Gravel (teilweise gut, teilweise echt eine Herausforderung). Wir sind außer die Anreise zu unserem ersten Stopp in Lesotho nur über Grafel gefahren.
Unser Eindruck von Lesotho war überwältigend. Das Land ist extrem sauber, die Dörfer alle super schön, die Menschen extrem freundlich und rücksichtsvoll und – es gibt keine Zeit. Da Lesotho weitestgehend von den “Segen der Zivilisation” verschont geblieben ist, leben die Menschen dort ihr leben. Es wird mit der aufgehenden Sonne aufgestanden, und mit der untergehenden Sonne ins Bett gegangen. Alles dazwischen geht halt so schnell oder langsam wie es geht. Und wenn jemand vorbei kommt, wird erzählt. Es wird sich gewunken (oft mit beiden Händen), es wird sich zugerufen, Autos halten an und die Fahrer erzählen, jemand steht an der Straße und will mitgenommen werden und der nächste Fahrer hält an und nimmt mit,… Wir haben kein Land kennen gelernt auf unseren Reisen dass so sehr dem “echten Afrika” entspricht, wie wir es uns vorgestellt haben.
Das hat natürlich auf der anderen Seite seinen “Preis”. Man weiß nicht was einen an der nächsten Station erwartet oder ob man die geplanten 100km an einem Tag schafft, oder nicht – wegen der Straßen und Pässe. Haben wir einen Übernachtungsplatz da wo eigentlich einer sein soll oder ist da doch nichts. Aber das macht es natürlich auch sehr spannend, denn um die “Sicherheit” oder die Gastfreundschaft und afrikanisches Improvisationstalent muss man sich in Lesotho keine Sorge machen – von allem gibt es mehr als genug
Die Frage die wir uns beim Bereisen dieses Landes gestellt haben – wie definiert man Reichtum? Woran macht man fest, dass Menschen arm oder nicht arm sind? Nach der Zeit in Lesotho steht für uns fest – Geld ist es nicht. Auch wenn die Menschen dort vielleicht kein hohes einkommen oder gar kein Einkommen in Form von Geld haben, so sind viele dennoch nicht “arm”.
Nun aber zu unserem Abstecher von 1er Woche durch Lesotho…
Gestartet sind wir in Ficksburg, auf der SA-Seite wo wir auch über die Grenze gefahren sind. Unser Ziel für den Tag war, größtenteils über eine gute aber extrem steile Teerstraße (was das Fahren anstrengend gemacht hat) Semonkong. Dort wollten wir hin weil es dort die höchsten Wasserfälle von ganz Afrika gibt, die Maletsunyane Falls. Nach etwa 4 Stunden Fahrt kommen wir am Campingplatz an, und er ist voll Nach ein paar netten Worten und traurigen Kinderblicken konnten wir uns dort auf dem Parkplatz stellen und hatten – tatsächlich – den schönsten Platz am Platz Direkt am Fluß gelegen und klasse Blick in die Schlucht.
Kinder raus aus dem Landy und ab in den Fluß… super! Am nächsten Tag haben wir von hier aus mit der gesamten Familie einen Ausritt auf den nur in Lesotho lebenden Basotho Ponys gemacht. Die Hirten lernen dort schon mit 3 Jahren auf dem Pferd zu sitzen und es ist keine Seltenheit dass man 5-jährige Stoppelhopser im Galopp, schwer beladen, durch die Berge flitzen sieht. Wir sind auf jeden Fall mit einem Guide ganz gemütlich in einem 3-Stündigen Ausritt zu den Fällen und haben dort ein Picknick gemacht.
Hier erholen sich die Pferde und die Reiter von dem teilweise anstrengenden Ritt. Teilweise 30cm neben einer 100m Abbruchkante kann schon ganz schön an den Nerven zehren. Die Ponys sind aber so trittsicher, dass man sich nach einer Zeit daran gewöhnt hat. Sind halt richtige Bergpferde…
Die Idee (und die Ausführung) für dieses Foto hatte übrigens unser Führer, ein ganz lieber der uns einiges über die lokale Kultur erzählt hat.
Nach 2 Tagen in Semonkong sind wir dann weiter nach Quacha’s Neck, ganz im Süden. Eigentlich wollten wir noch weiter, aber die Straßen und das permanente “Boah”, “unglaublich”, “halt mal an”, “ich werd nicht mehr – sind wir hier im Himmel” – haben uns einfach zu viel Zeit gekostet. Dort wollten wir auf eine Campsite im SnakePark. Naja, den Park gab es noch (glauben wir zumindest), die Campsite nicht mehr. Wir sind dann einfach zu einem Hotel vor der Stadt und haben gefragt ob wir uns da stellen können. Klar – kein Problem. Noch ein bisschen mit der Besitzerin erzählt, ein paar Bier geschlürft, ein bisschen am Landy geschraubt und dann eine ruhige Nacht verbracht. Die Dame war so von unserem Ofen angetan den wir in Sambia am Straßenrand erstanden haben dass er direkt mit dem Handy aus allen möglichen Perspektiven fotografiert werden musste. Ein Bekannter sollte den dann nachbauen – so einen wollte sie auch haben. Und wir müssen sagen – ohne den wollten wir auch nicht mehr reisen
Von hier aus erholt am nächsten Morgen weiter in den Sehlabathebe Nationalpark, über wunderschöne Passstraßen.
Ach ja, der überwiegende Teil der Bevölkerung ist römisch katholisch und Kirchen sind relativ verbreitet.
Naja, angekommen im Park waren wir erst mal überrascht dass wir hier am Ende der Welt (die Straße hört dann bald irgendwann einfach auf) einen riesengroßen nagelneuen Gebäudekomplex fanden – vom feinsten.
Das war der Parkeingang, es gab bestimmt 20 super neue Mitarbeiterhäuser und innen drinne auch noch schöne Schautafeln. Es wunderte uns etwas, dass innen alles dunkel war und ein einzelner Mitarbeiter dann kam, als wir reingingen. Als wir dann noch nach Camping fragten meine er dann so “hmmm, tja,… so richtig… – nee”!
Ja aber – da steht doch im offiziellen Prospekt von der Grenze dass… und – wo sollen wir denn…Ist denn die Lodge nicht da und überhaupt wir brauchen nicht viel, nur Platz.
Tja, wie das so ist – nach ein paar netten Worten hat er uns dann mitten im Park campen lassen in der Nähe von einem Häuschen wo 3 nette Männer wohnten und ein Wasserhahn war. Somit waren wir glücklich und konnten uns an einer wunderschönen Natur und gaaaaaanz viel Ruhe erfreuen
Und – wo ist Little?
Als wir noch nicht wussten dass das Haus bewohnt war, sind wir einfach mal rein und haben es “besichtigt”.
Abends kamen dann die Wolken über die Berge gekrochen und wurden dabei von der Sonne wunderschön angeleuchtet. Leider hat das Schauspiel mit den Farmen weniger als 15 Minuten gedauert.
Das Tal ist wirklich wunderschön und wenn man ein wenig rumspaziert findet man dort ganz dolle Dinge…
Von hier aus haben wir uns dann auf den Weg gemacht zum Katse Dam, mit einem Zwischenstopp in Mashai. Eigentlich wollten wir es bis Thaba-Tseka schaffen (es waren ja “nur” 120km), wir hatten aber nicht mit dem Matebeng-Pass (knapp 3000m) gerechnet. Als wir nach 2 Stunden die ersten 10km geschafft hatten war uns klar, dass wir das wohl nicht mehr schaffen werden Insgesamt haben wir für die 20km um den Pass zu queren knapp 4 Stunden gebraucht. Extrem steile Passagen, 360Grad Spitzkehren (so dass man sogar zurücksetzen muss) mit teilweise abgehenden Bächen durch die Kehren und öfters steiniger Untergrund mit hohen Stufen machen das Vorankommen extrem beschwerlich. Aber – sie Strecke und der Blick entschädigt alles…
Hier der Blick nach hinten. Da sind wir über 1000 Höhenmeter hochgekraxelt. Nach knapp 6 Stunden Gesamtfahrzeit sind wir dann in Mashai angekommen und haben praktisch “mitten im Dorf” übernachtet (hier ist auch das Bild vom kleinen Jungen oben entstanden). Und was uns sehr gut gefallen hat – die Menschen sind sehr zurückhaltend und man wird nicht “überfallen” wie man sich das so oft vorstellt.
Mit einem traumhaften Ausblick über die Hügellandschaft.
Vor uns lagen ein paar Felder und weiter unten noch ein Paar Hütten. Neben uns stand ein alter Traktor auf dem zwei Hirtenkinder am spielen waren und “nebenbei” ein paar Kühe gehütet haben. Es hat keine 10 Minuten gedauert und es waren 4 Kinder, die gespielt haben
Lenja und Silas sind dann von beiden “eingeladen” worden (ohne dass sie sich verbal verstehen konnten) mit ihnen gemeinsam die Kühe mal ein bisschen durch die Gegend zu treiben aus Spaß und auf dem Esel zu reiten. Erst haben sich Silas und Lenja noch geiert die Kühe mit dem Knüppel zu treiben und mit Steinen zu bewerfen damit sie sich bewegen, aber die Hemmungen sind schnell gefallen und sie waren ein gutes 4er-Team
Abends waren dann auf einmal Lenja uns Silas futsch. Nach ein bisschen Suchen haben wir sie dann gefunden…
Silas lag quer auf der Schaukel und Lenja saß mit einem Kätzchen drauf – und beide haben den Sonnenuntergang genossen. Was machen wir nur mit unseren Kindern, wenn wir wieder daheim sind?
Über (wieder mal) traumhafte Straßen haben wir uns dann weiter aufgemacht zum Katse-Dam.
Vorbei an vielen Feldern und Hirtenkindern, die die Schafe, Ziegen, Pferde und Kühe hüten.
Da es gerade in den Morgen- und Abendstunden doch sehr kühl werden kann und eigentlich permanent ein frischer Wind weht, sind alle immer gut eingepackt.
Angekommen am Kats Dam, waren wir dann allerdings enttäuscht. Weder ist der Dam sonderlich attraktiv, noch der offizielle Stellplatz besonders dolle gelegen. Aber naja, das darf auch mal sein Und da der Damm aktuell auch noch relativ leer ist, kommt man auch nicht mehr wirklich tief runter ans Wasser. Die Abhänge sind einfach viel zu steil. Aber – man kann über die Staumauer fahren und dann runter schauen, was wir natürlich gemacht haben. Das ist schon ein kleines Erlebnis. Insgesamt würden wir vom Dam sagen, dass man sich den sparen kann, man, zumindest so wie wir gefahren sind, einen Tag Anreise und einen Tag Abreise über doch teilweise sehr beschwerliche Gravel Roads in Kauf nehmen muss. Viel lohnenswerter sind so kleine Zwischenstopps wie in Mashai.
So, das war nun unsere vorletzte Station vor dem Sani Pass, über den wir wieder nach SA eingereist sind. Am nächsten Tag also los zum Sani Pass. Gestartet bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein und man glaubt es nicht – auf den letzten 5km der insgesamt 180km und 7,5 Stunden Fahrzeit runter auf 9 Grad und Regen (weil wir in den Wolken waren). Gesehen haben wir dann vom Sani-Top nichts mehr Naja, wir haben uns in den “Highest Pub of Africa” verkrümelt und bei einem warmen Kohleofen, heißer Schokolade und Cappuccino den Tag bis zum Abend verbracht Silas konnte nicht genug von den leckeren Plätzchen bekommen (selbst gebacken) und Lenja war überwältigt ob der vielen Fotos an den Wänden…
Am nächsten Morgen war das Wetter dann traumhaft und wir hatten einen wunderschönen Blick erst über die Wolken und dann auch ins Tal.
Und dann – sollte es ja den “berüchtigten” Sani-Pass runter gehen. Viele berichten ja von schweren und komplizieren Auf- und Abfahren und es ist auch so im Reiseführer beschrieben, dass es nicht wirklich einfach ist. Wir haben dann an der Rezeption nachgefragt wie lange man dann braucht bis man unten ist. Die Antwort war dann – naja, 30 Minuten bis zur südafrikanischen Grenze und 1 Stunde insgesamt bis zur Teerstraße. Hmmmmm – also entweder hat die Dame keine Ahnung oder das was die Leute immer so gerne im Forum von sich erzählen “ha – ich hab den Sani Pass gemacht und uiuiui, schwer schwer… bereitet euch auf was vor” ist maßlos übertrieben. Das, was wir von oben sehen konnten hatte uns jetzt (was die Komplexität betrifft) nicht wirklich vom Hocker gehauen. Ja, viele Spitzkehren mit teilweise guter Steigung, aber nix kompliziert. Und so war es dann auch. Der Pass ist im Prinzip mit einem normalen Auto was ein bisschen mehr Bodenfreiheit hat zu befahren. Er ist seil und kurvig, mehr aber auch nicht. Die Route über den Matebeng Pass ist extrem viel anspruchsvoller. Und auch die Route vom Katse Dam zum Sani-Pass (die Gravel-Route) ist wesentlich ansträngender und anspruchsvoller. Und das alles ist nichts im Vergleich zur Route 05 in Sambia. Von daher müssen wir alle enttäuschen die sich vom Sani Pass eine fahrtechnische Offroad-Herausforderung erhoffen – ist nicht Nichts desto trotz ist der Pass sehr schön und sehenswert, weil einfach der Ausblick den man hat traumhaft schön ist, besonders von oben ins Tal. Aber alle die überlegen sich hoch und runter fahren zu lassen (und schon mal was von Untersetzung gehört haben) können problemlos selber fahren. Die Gefahr dass irgend was schief geht wenn man langsam fährt, liegt bei 0. Genauso gut könnte man auch in den Alpen von der Straße abkommen – ist nix anderes.
Und hier mal ein Blick von unten nach oben, als wir schon die ersten 10 Minuten hinter uns hatten…
So, und nun sind wir wieder in SA, sitzen gerade in der Nähe von Kokstad, ich habe ein paar Ersatzteile für Little bestellt (im Prinzip sind alle Buchsen hinüber und es rappelt und klappert überall) und morgen geht es weiter ans Meer nach East London, wo wir uns unsere Ersatzteile hin liefern lassen. Und wenn VISA mal annähernd das was sie in der Werbung versprechen halten würden (Kreditkarte für Reisende), dann wäre das mit dem Bezahlen auch nicht so schwer. Denn das tolle “verifiedByVisa” kann man im Ausland und besonders für Reisende beim Onlineeinkauf vollkommen knicken. Und das sagen sie an der Hotline sogar selber… traurig traurig. Aber so ist das heute mit der Werbung besonders bei den großen markbeherrschenden Unternehme – 300% versprechen, 50% halten. Aber naja – wir gehen halt jetzt morgen zur Bank und zahlen bar auf das Konto des Versenders, damit wir die Ersatzteile bekommen – dank VISA-Schrott!!!
Kuchen ist angeschnitten, der Kaffee dampft und die Kinder sind wieder vom Dam zurück voll in Matsch und ich mach jetzt Schluss.
Dann wieder viele Grüße – wir4
PS: Wie immer mal wieder zwischendurch – Rechtschreib- und Syntaxfehler bitte verzeihen – ich schreibe zum Spaß für Familie und Freunde und nicht professionell. Wir stecken die Zeit lieber in gemeinsame Erlebnisse anstatt in Zeit am Computer-(Ding) 😉
Ha, wir waren gerade bei den Löwen. Ein Erlebnis der besonderen Art. Ein Freund von Anton (Besitzer der Farm auf der wir unseren Urlaub verbringen) züchtet zum Hobby Löwen und hat gerade 2 Mal Nachwuchs bekommen. Die Jungen sind 2 und 4 Wochen alt. Die beiden 4-Wöchigen werden gerade im Haus mit der Falsche aufgezogen, bis sie ca. 3 Monate alt sind, dann kommen sie wieder zu Mutti ins Gehege. Wir hatten das Glück genau zum richtigen Zeitpunkt hier zu sein, so dass uns Anton auf einen Besuch mitgenommen hat und wir die Babys füttern durften und mit ihnen spielen konnten. Sie machen das nicht zu kommerziellen Zwecken für Touristen, sondern eben nur für sich selber zur Freude. Ihr eigentliches “Business” ist der Kohletransport von SA nach Lesotho und nur weil wir uns mittlerweile mit Anton so angefreundet haben, hat er uns mitgenommen. DAS WAR COOL!!! Aber seht selbst…
Unten füttern Lenja und Silas den kleinen Löwen (den Moni wegen des Gewichtes schon mit festhalten muss), der gerade 4 Wochen alt ist. Die sind vielleicht puschelig. Und die Geräusche die sie machen. Obwohl wir schon einige jüngere Löwen gesehen haben in der Wildnis, haben wir dieses “Rufen” noch nie gehört. Wir stehen hier übrigens im Wohnzimmer der Familie, die die Löwen zusammen mit 2 süßen jungen Hunden aufzieht. Damit haben sie direkt ein paar Spielkameraden
Nachdem wir dann eine halbe Stunde mit den Babys verbracht haben, sind wir noch zur Mutter. Insgesamt haben sie dort auf der Farm 3 Weibliche Erwachsene, und ein Männchen, mit den sie “züchten”. Wenn man so nah dran sein kann und einem der Löwe ganz genau in die Augen schaut meint man in die Augen eines hoch intelligenten Tieres zu blicken (was man wahrscheinlich auch macht). Das ist total beeindruckend.
Und hier ein kleines Video von unserem Besuch.
Uns ist noch mal wichtig zu sagen dass wir hier nicht auf einer kommerziellen Farm sind die Löwen züchtet, um damit Geld zu verdienen um sie dann später an irgendwelche Jagdfarmen oder Zoos zu verkaufen.Oder mit den Touristen Geld verdient, damit diese tolle Fotos machen können. Die, die sie bisher “verkauft haben”, gingen an Nationalparks und wurden ausgewildert. Das Fleisch für die Fütterung bekommen sie von umliegenden Farmen kostenlos wenn Tiere sterben und ein lokaler Hühnerzuchtbetrieb stellt ihnen die Abfälle zur Fütterung kostenlos zur Verfügung.
So, ich hatte ja noch geschrieben dass Silas einen Freund gefunden hat – den “Farm-Strauß” Er ist direkt gegenüber von unserem kleinen Haus auf einer großen Wiese und ist aktuell wohl in Paarungsstimmung. Denn immer wenn Silas in seinem grauen Shirt und seiner grauen kurzen Hose an den Zaun geht, vollführt der Strauß seinen “Paarungstanz”. Das ist total cool. Und wir haben es mal probiert und Silas hat etwas anderfarbiges angezogen und siehe da – kein Paarungstanz mehr. Da Straußenweibchen komplett grau sind glaub er wohl er hätte da eines vor sich… Damit kann man ihn total veräppeln
So, das war es schon von unserem kleinen Nachtrag heute. Dann bis zum nächsten Mal – wir4!