Vorab etwas zum schmunzeln– ihr erinnert euch ja vielleicht an unser Badezimmer beim letzten Platz:
Gerade standen Moni und ich Nachmittags frisch eingeschäumt und so wie der Herr uns erschaffen hat unter der Dusche und genossen den Badezimmerausblick, kam ein Touristenboot vorbeigeschippert und hatte seine helle Freude daran, uns beide als Fotomotive ausgemacht zu haben. Gerade war das dann vorbei, kam auch schon das nächste Bötchen angeschippert und man hat uns angeboten, uns die Fotos später zur Verfügung zu stellen Naja, so eine offen Lage kann auch gewisse Nachteile haben
Nun zu unserem aktuellen Reiseabschnitt
Wie ihr ja wisst, sind wir im Kaprivi unterwegs… Und heute haben wir nur noch gut 2 Wochen vor uns. Es geht bald in die Heimat – am 06.06.18 treten wir unseren Heimflug an – 2 Wochen ehr als initial geplant als wir im Januar den Flug gebucht hatten. Warum? Weil wir als wir vor 4 Wochen in WDH waren festgestellt haben, dass wir “nur noch” für damals gut 6 Wochen (zumindest ohne weitere größere Anstrengungen zu unternehmen) ein entspanntes aber auch spannendes Reiseprogramm hinbekommen. Und da wir ja anfangs geplant hatten auch noch nach Simbabwe zu fahren, uns aktuell aber hierzu die Abenteuerlust fehlt, haben wir uns eben entschieden die Zeit lieber in Namibia zu verbringen und die Reise dann zu beenden, wenn es am schönsten ist! Wie hat der Graf so schön auf seinem Abschiedskonzert gesagt – es ist Zeit zu gehen – wenn es am schönsten ist. Viele Tränen wurden geweint – aber ist das denn nicht schöner als zu sagen – Mensch – endlich geschafft! Und da wir nicht aus Stolz bis zum “bitteren Ende” durchhalten wollen, haben wir uns eben entschieden 2 Wochen früher zu gehen. Aber im Moment genießen wir jeden Tag. Seit 3 Tage sitzen wir mal wieder im Nichts – keine Toilette, keine Dusche – rein garnichts. Und genießen die Ruhe, die Einsamkeit und die Hyänen, Elefanten, Hippos und Löwenrufe am Abend und in der Nacht. Und das direkt am Wasser…
Aber – bevor wir hier gelandet sind waren wir noch im Bwabwate-Park, und in der Namushasha-Logdge. Im Bwabwate hatten wir wieder am ersten Tag ein Erlebnis der 3. Art. Als wir am Nachmittag so bei uns auf dem Platz saßen hörten wir es rascheln und leise schnauben. Und wir marschiert da bei uns direkt vor der Nase vorbei – eine Gruppe von Elefanten. Sie haben sich dann genüsslich an den Bäumen auf einem Nachbarplatz bedient – was unsere Nachbarn nicht so lustig fanden. Die haben dann nämlich 1 Stunde im Wagen verbringen müssen, weil sie von der Herde eingekreist wurden, während wir entspannt beobachtet und unser Abendbrot zubereitet haben Am nächsten Tag haben wir dann eine tolle Entdeckung gemacht – ein Mistkäfer hat sich an einem riesigen Elefantenköttel zu schaffen gemacht… Beim Filmen ist dann noch Darlams (er kümmert sich darum dass alles ok ist auf dem Platz) vorbeigekommen und hat belustigt beobachtet, wie wir einen Mistkäfer im Elefantenköttel filmen
Ach ja – im Video ist noch ein anderer Krabbler – schaut mal was der mit den vorderen “Fühlern” so macht…
Darlams kam dann am nächsten Tag zu uns und fragte – “sach mal – wart ihr nicht schon mal hier – so Ende letzten Jahres?” Ja klar – er konnte sich an uns erinnern. Wir sind schon mal Ende Oktober auf diesem Platz gewesen und in dem Park (damals hatte ich darüber geschrieben wir wir stecken geblieben sind weil ich einen Fahrfehler gemacht hatte…). Spontan haben wir Darlems dann zu einem Kaffee und ein paar Plätzchen für den nächsten Tag eingeladen. Das war mal wieder ein super spannendes Gespräch. Wir haben viele Fragen gestellt – wie – warum gibt es so große Mentalitätsunterschiede zwischen Nord- und Südnamibia, wie funktioniert das mit der Malariaversorgung, was hat es mit der Korruption auf sich, wie funktioniert die offizielle und die traditionelle Rechtsprechung, wie werden die “Chiefs” bestimmt, und viele Themen mehr. Wir waren beeindruckt davon wie wortgewandt, wie hoch intelligent und wie spannend und detailliert Darlems das alles erklärt hat. Wenn wir es nicht besser wüssten man könnte meinen er hätte irgendwo bei uns studiert. Da können wir nur sagen – schade, dass er sich “nur” um den Platz kümmert – er könnte in der richtigen Position sicherlich viel mehr bewegen. Aber auch er wurde schon durch die “Korruption” die leider so weit verbreitet ist von einem guten Job ferngehalten. Das wurde zwar später aufgedeckt (und er finanziell eilweise entschädigt) und auch geahndet (der korrupte Mitarbeiter wurde entlassen), aber den Job hat er trotzdem nicht bekommen. Nicht wirklich konsequent bis zum Ende.
Am nächsten Tag ist der dann um die Mittagszeit nach Katima gefahren, da seine 5-jährige Tochter (er hat 3 Kinder und ist in etwa in unserem Alter) mit Malaria ins Krankenhaus gekommen ist. Drücken wir ihr die Daumen, dass es ihr wieder besser geht und sie keine bleibenden Schäden davon trägt!
Im Bwabwate sind wir dann auch noch von einer Seuche heimgesucht worden am 2. Tag – den Wanzen. Die scheinen zu Millionen dort alle an einem Tag zu schlüpfen (am nächsten Platz 30km entfernt ist das wohl auch so gewesen). Wir wurden dann von den Tierchen überall belagert und sie haben sich auch in Little geschlichen. Insgesamt hatten wir knapp 5-6 Tage damit zu tun, die Biester wieder los zu werden. Gefühlt haben wir am ersten Tag ca. 100 von den Biestern aus Little befördert.
Es wurden zwar weniger von Tag zu Tag, auch was draußen rumflog – aber nach den 5-6 Tagen haben wir ungelogen irgend etwas zwischen 200 und 250 von den Biestern entsorgen müssen. Selbst heute finden wir immer noch mal wieder irgendwo eine in irgend einer Ecke wo sie sich versteckt hat. Hoffentlich sind wir am Ende der Reise alle los!
Jetzt wollen wir euch mal zeigen, wie es hier unten aussieht, wenn es viel Wasser gibt – wie hoch das Gras steht und wie schwierig es manchmal ist, die Wege zu finden (auf dem Video geht es noch einigermaßen), wenn alles so zugewachsen ist.
Nach dem Bwabwate sind wir dann weiter in die Namushasha Lodge. Und wir waren total überrascht – die konnten sich noch alle an uns erinnern und daran, dass ich dort damals nach dem Blitzeinschlag die Elektrik wie in Gang gebracht habe. Somit wurden wir überschwänglich begrüßt und behandelt wie Könige Hier haben wir es uns dann richtig gut gehen lassen und wieder mal Urlaub gemacht. Eines der Highlights war eine 3-stündige Bootstour durch die Fluß- und Sumpflandschaft. unser Guide hat dann für Lenja und Silas einen schönen traditionellen Schmuck aus Seerosen gebastelt der hier zu besonderen Anlässen getragen wird.
Und da wir schon so viel erlebt haben bisher, konnten wir die Bootsfahrt sehr genießen ohne den Permanenten “Druck” – mensch – jetzt müssen wir aber Fotos machen und wir müssen noch Krokodile und Hippos und… sehen.
Erlebt haben wir trotzdem viel auf dem Bootsfahrt auf unserem kleinen Mini-Bötchen…
Und wir haben uns sogar zwei leckere Abendessen gegönnt. Das Essen war bei beim letzten mal wirklich absolut spitze! Und der Ausblick auch – unter freiem Himmel bei Neumond und funkelnden Sternen… Was ein beeindruckendes Erlebnis! Auf der Bootsfahrt konnten wir ein Bild machen von der Terrasse auf der wir gesessen und das Abendessen genossen haben.
So, nach den 4 Tagen Luxus und Urlaub weiter in den Bwabwate, wieder zurück zu den totalen Basics – eben nichts, ausser einen Baum unter den wir uns offiziell stellen dürfen
Das war dann unser letztes sehr naturnahes Erlebnis. Nachts ein Hippo vor der Haustür, die Löwen um uns drumherum geschlichen – und zwar morgens als wir aufgestanden waren brüllte es auf einmal “umme Ecke” und einer hat immer Wache gehalten während die anderen dann (es war der letzte Tag im Park) zusammengepackt haben. Mit Tränen in den Augen haben wir den Park dann verlassen –aber wir können und werden ja wiederkommen
Zum Schluss haben wir jetzt noch ein kleines Suchbild für euch – wo hat sich der Elefant verscheckt? Die Entfernung zum Elefanten vom Auto aus sind ca. 10-15 Meter, nicht mehr. Bei dem hohen Graß ist es uns mehrmals passiert, dass wir gemerkt haben dass Elefanten oder auch andere Tiere direkt neben uns standen, als wir schon fast dran vorbei waren. Das Gras hatte teilweise Höhen von über 2m, da gehen die “kleineren” Exemplare schon mal drin verloren
Ach ja, als wir zwischendurch mal auf der Teerstraße waren die den Park durchzieht und am Straßenrand standen um eine Gruppe Tiere zu beobachten kam auf der entgegengesetzten Fahrbahn auch ein weißer Toyota LandCruise angefahren und hat in einem Abstand zu uns von ca. 200m angehalten und auch beobachtet. Als wir dann weiterfuhren sagte Moni dann – hey, der hat uns angeblinkt. Wir sind dann langsam rechts rangefahren und wer hält neben uns an – der Stefan So klein ist die Welt – da tingeln wir beide durch ein riesiges Land und treffen und auf einer einer kleinen Transitstraße am östlichsten Ende von Namibia wieder. Er hatte da schon fast seine 4 Wochen rum und fliegt diese Woche Freitag wieder in die Heimat. Und am schlimmsten – er muss Montag schon wieder arbeiten und freut sich total
So, nun sitzen wir hier am Sambesi auf unserem Stammplatz in Katima und lassen morgen unser Carnet stempeln. Das geht hoffentlich ohne, dass wir über die Grenze müssen – wir lassen und mal überraschen. Und dann haben wir nur noch genau 2 Wochen bis wir uns auf den Heimweg machen. Mal schauen, was sich in der Zeit noch ereignet. Auf jeden Fall muss Little noch mal in die Werkstatt und ich muss das Ersatzteil einbauen, was aus England in WDH angekommen ist. Dann bekommt er noch neue Frontfedern, ein paar vordere Bremsbacken und noch so ein paar kleinere Dinge. Das mach ich dann alles im Camp – nur für’s Getriebe brauch ich Hilfe – das Ding wiegt einfach zu viel, um es alleine zu machen.
Aber jetzt brauchen wir erst Mal den Stempel im Carnet! Und bis dahin senden wir viele liebe Grüße in die Heimat – Wir4
PS: Wie immer mal wieder zwischendurch – Rechtschreib- und Syntaxfehler bitte verzeihen – ich schreibe zum Spaß für Familie und Freunde und nicht professionell. Wir stecken die Zeit lieber in gemeinsame Erlebnisse anstatt in Zeit am Computer-(Ding) 😉