Mensch, da waren wir doch schon mal… nachdem wir eine wunderschöne Woche in Lesotho verbracht haben, machen wir einfach noch mal das, was wir vor mittlerweile knapp 5 Jahren schon einmal gemacht haben – wir tingeln an der kompletten Küste von Südafrika entlang. Angefangen bei East London, über Port Elizabeth, weiter nach Kapstadt und dann die Küste hoch nach Namibia, auf das wir uns schon total freuen… Naja, da sind wir noch nicht und das dauert auch noch ein paar Wochen. Gestartet sind wir also in East London auf einem Platz, auf dem wir auch vor besagten 5 Jahren schon mal waren – dem Yellow Sands, mit einer kleinen Zwischenstation über den Mount Courie. Dieser schöne aber kleine Nationalpark hat uns auch diesmal wieder mit seiner schönen Kulisse 3 Tage beglückt, tierische Besucher haben uns das Essen streitig gemacht, und die Kinder hatten eine Menge Spaß im See und beim Angeln.

P1010988 P1010994

P1010989

Und nein, wir haben kein schlechtes Gewissen den daheim gebliebenen gegenüber und setzen sogar noch eines drauf. Nachmittags gönnen wir uns auch immer wieder gerne lokale Köstlichkeiten die durch die ansprechende Farbgebung sogar noch besser schmecken – ist natürlich alles LowFat und Natur pur Zwinkerndes Smiley Wir haben das mal ausprobiert – die in Neonfarben leuchten sogar nachts wenn man sie nur lange genugo tagsüber in der Sonne “aufgeladen” hat – echt praktisch!

P1010996

Jetzt aber zu East London. Hier haben wir eine deutsche Familie getroffen, die nun schon das 2. Mal mit ihren beiden Kindern für 3 Jahre nach SA “ausgewandert” ist. Sandi arbeitet bei Daimler im Einkauf und hat die Möglichkeit bekommen unter deutschem Vertrag für 3 Jahre in SA zu arbeiten und hier den Einkauf zu managen – wie cool ist das denn? Als er uns hat stehen sehen mit unserem deutschen Kennzeichen ist er direkt zu uns gekommen (er selber fährt leidenschaftlich Motorrad) und wir haben jede Menger erzählt und einen schönen lustigen und informativen gemeinsamen Abend verbracht mit den beiden Familien. Sie sind aktuell erst wieder für knapp 4 Monate hier, aber schon wieder mittendrin. Ihre kleine Tochter geht noch in den Kindergarten und fand am Anfang alles doof – die wollen da garkein Deutsch sprechen mit mir Smiley Der 7-jährige Sohn geht auf eine ganz normale internationale Schule und hat eben zusätzliche zum normalen Unterricht, der in Englisch stattfindet, auch noch Deutschunterricht. Und jetzt war er total froh, dass er mal für 2 Tage ein paar deutsche Kinder zum Spielen hatte… Und echt interessant war natürlich einmal die Sicht eines in SA lebenden und arbeitenden Deutschen zu hören, über die lokalen Gegebenheiten. Die Frage die wir uns auch immer wieder gestellt haben und die sie sich auch immer wieder stellen – wie können sich die Menschen hier unten das Leben leisten das sie führen? Denn ein Friseur kostet hier 3/4 von dem, was er bei uns kostet, nur verdienen die Menschen hier viel weniger als bei uns. Und wie wir gelernt haben wird wohl der überwiegende Anteil von z.B. den Autos hier unten (echt viele dicke Kisten) privat finanziert. Da bleibt nur die Frage, wie lange so was gut gehen kann bei einer Wirtschaft, die unter Anderem extrem mit der Korruption in der Regierung und der Verwaltung zu kämpfen hat. Die meisten Geschäfte im öffentlichen Bereich funktionieren wohl nur über Schmiergeldzahlungen. Selbst wenn es offiziell Anti-Korrumptions-Bemühungen gibt – was hilft das, wenn die obersten Landesführer und die politische Elite nur noch im Amt sind weil sie politische Immunität genießen, aber eigentlich mehrere 100 anhängende Verfahren haben. Naja, der Fisch stinkt halt immer vom Kopf her – kennt man ja aus Deutschland auch sehr gut, wie bei z.B. den großen Konzernen. Wenn das Vorbild einfach verdorben ist dann helfen auch noch so tolle Plakate mit Sprüchen wie “Wir sind integer, leben unsere Werte,…” nichts. Ohne passende vorgelebte Vorbildfunktion wird es unten in der kleinen Amtsstube oder im Angestelltenbüro auch nicht wirklich besser. Wie gesagt – ein sehr interessantes Gespräch!

Nun aber zu den schönen Dingen in East London:

P1020002

P1020011

Und da wir wieder direkt am Meer standen und die Delfine vor uns vorbeigezogen sind hab ich mal versucht, dieses Schauspiel mit der Kamera einzufangen. Das ist mir leider nur teilweise gelungen. Das sieht in Filmen immer so schön und einfach aus, ist aber total schwierig…

Nachdem Thomas dann für mich aus Deutschland Ersatzteile bestellt hatte hier in SA bei einer Landy-Werkstatt in Kapstadt (weil man mit der schrott VISA-Karte leider wenn man im Ausland ist nicht im Internet bezahlen kann – die sind noch in der Shopping-Steinzeit bei VISA! – dazu schreibe ich mal einen eigenen Bericht) sind diese dann nach 1 Tag auch schon in East London auf den Campinplatz mit Courier geliefert worden.

Little hat nämlich ganz schön gelitten im letzten halben Jahr, da wir relativ häufig relativ viel und hartes Offroad gefahren sind. Jetzt haben wir so einen schönen leichten und geländegängigen Wagen um überall hinzukommen – da haben wir das natürlich ausgenutzt. Nicht wenige Dichtungen sind undicht geworden (hier hat aber auf LandRover billige China-Produkte verbaut die schneller kaputt gehen – schämen sollten sie sich) und auch die ganzen Buchsen am Wagen sind annähernd hinüber. Einen Teil habe ich dann schon in East London gemacht und das was viel Arbeit war dann in Port Elizabeth, wo wir wieder an de PineLodge gewesen sind und einen schönen gepflasterten Standplatz hatten auf dem ich gut arbeiten konnte.

P1020014

Hier habe ich auf beiden Seiten an der Hinterachse die Dichtungen in den Stub-Axles getauscht und die Radlager neu geschmiert weil aus dem Diff Öl eingelaufen war. Die Dichtungen sind undicht geworden. Und das waren auch so billige China-Dinger wie ich beim Ausbau feststellen musste Trauriges Smiley. Jetzt sind gescheite Cortego-Dichtungen drin mit Metall-Verstärkung und Doppellippen Die werden wohl halten – und Little läuft jetzt wieder wie geschmiert Smiley

Bei der letzten Reise wollten wir dann auf unserem Weg entlang der Küste (Garden-Route) noch die Baviannskloof (Pavian – Schlucht) durchfahren sein, hatten es aber nicht geschafft, weil zu wenig Zeit. Jetzt haben wir uns die Zeit genommen und sind 3 Tage lang durch die Schlucht gefahren. Über viele kleine Pässe, durch Hochebenen und Flusstäler hindurch kann man eine etwa 150km lange, gemütliche 4×4-Strecke fahren. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Campingmöglichkeiten, teilweise mit Infrastruktur, teilweise ohne. Die Strecke lohnt sich aus unserer Sicht auf jeden Fall und ist sehr einfach zu fahren, sehr abwechslungsreich und landschaftlich sehr schön. Manchmal gibt sogar Besucht auf dem Platz – die können ganz schön fauchen die Biester.

P1020015

P1020018

P1020020

Die letzte Nacht haben wir dann am Ende der Schlucht verbracht, auf einem kleinen Platz in einem sehr engen Tal (vielleicht 200m breite). Am Nachmittag zog dann ein Gewitter auf uns es fing langsam an ein wenig zu regnen. Innerhalb von vielleicht 30 Sekunden war das Gewitter dann über den Berg von unserem Tal und es brach ein Unwetter los, das wir noch nie erlebt haben. Es schüttete wie aus Eimern – und zwar Hagelkörner und ein wahnsinniger Sturm kam auf. Wir saßen noch unter unserer Markise und haben es nicht mal mehr geschafft, Tisch und Stühle zusammenzuklappen. Moni konnte gerade noch mit den Kindern in die Kabine flüchten und ich musste die Markise sichern, damit diese nicht fliegen geht und dann wild um sich schlagend den Wagen beschädigt.

P1020022

Innerhalb von 2 Minuten sah es so vor unserem Wagen aus. Alles voll Hagel und überschwemmt. Die Temperatur um 5 Grad gefallen. Wir hatten Glück im Unglück – Markise und Wagen haben alles unbeschadet überstanden. Da ich aber die Markise festhalten musste und der Hagel durch den Sturm darunter geschlagen ist, sah ich danach so aus:

P1020025

Am ganzen Körper hatte ich Hageleinschläge zu verzeichnen – das war nicht so lustig. Mittlerweile bin ich die meisten Einschläge wieder los. Naja, da alles überflutet war hat Silas das Ergebnis (ein Fluß auf dem Platz wo vorher keiner war) dann direkt genutzt um eine Brücke und einen Damm zu bauen.

P1020030

Auf der Ausfahrt aus der Kluft haben wir dann andere Reisende getroffen die eigentlich in die entgegengesetzte Richtung einfahren wollten. Diese hatten uns dann berichtet, dass es nicht mehr ginge, da die Straße nicht mehr passierbar und somit die Kluft gesperrt wäre. Da haben wir wohl Glück gehabt – ein Tag später raus und wir hätten wohl festgesessen. Die Ausfahrt hat sich dann auch ziemlich schlammig gestaltet und Little hat jetzt eine wunderschöne rot-braune Schlamm-Patina Smiley

Also raus aus der Schlucht – zurück ans Meer. Eine Station die wir noch mal machen wollten war der Storms-River Mouth, auch ein Nationalpark in dem eine 77m lange Brücke einen Fluss überspannt, der an dieser Stelle ins Meer fließt.

P1020049

Zum Glück hatten wir dort wieder schönes Wetter und nicht so ein Unwetter wie in der Schlucht. Die Kinder haben viel Zeit damit verbracht, von unserem Platz aus einfach nur ins Meer zu schauen und den Wellen zuzugucken. Wir wundern uns immer wieder wie viel Zeit die beiden damit verbringen, einfach nur in der Gegend rumzugucken. Wir finden das klasse…

P1020034

Nun zu einem kleinen Gewinnspiel – das folgende Foto haben wir vor 5 Jahren schon einmal gemacht. Wie heißt der Beitrag, in dem ihr dieses Foto findet und von welchem Datum ist dieser Beitrag? Der erste Kommentar auf diesen Blogeintrag hier (vom 24.01.2018) der den richtigen Titel nennt bekommt eine Kleinigkeit von uns aus Afrika (Namibia) zugeschickt wie z.B. eine Holzschnitzerei (könnt ihr euch aussuchen ob eine Figur oder ein Tier). Das ganze wird Thomas dann aus Namibia mit heimnehmen wenn er Ende April wieder nach DE reist und euch dann per Post zusenden. Eure Adresse könnt ihr dann (ich antworte dann auf den entsprechenden Blog-Kommentar) per email später an doellinafrica@hotmail.de senden – muss ja nicht jeder kennen. Ausgeschlossen für die Teilnahme sind Familienmitglieder der Familie Döll und Klein.  Und hier kommt nun das besagte Foto:

P1020042

Also – happy searching Smiley ERGÄNZUNG: GEWINNSPIEL SCHON GESCHLOSSEN, DER KALLE HAT NACH SAGENHAFTEN 5 MINUTEN SCHON GEWONNEN!!!

Wir sind dann am Nachmittag weitergefahren und haben einen Stopp an der höchsten Bungee-Brücke der Welt gemacht. Mit 216m gibt es wohl keine höhere Brücke von der man Sprünge machen kann.

P1020058

Das besondere an der Brücke ist wohl weiterhin, dass sie, als sie in den 1980er Jahren gebaut wurde eine absolute technische Sensation war, da sie von beiden Seiten aus gleichzeitig gebaut wurde und sich beide Hälften in der Mitte “getroffen” haben. Das ganze ist eindrucksvoll in einer kleinen Ausstellung dokumentiert.

P1020080

Nun aber wieder zu den “Springern”. Schon beim zuschauen bekommt man (zumindest ich) mit der Angst zu tun.

P1020074 P1020068

Wir haben mal versucht das in einem kleinen Video festzuhalten wenn die Leute sich da knapp 200m in die Tiefe stürzen.

Nachdem wir uns dann so an die 5-7 Sprünge angeschaut haben sind wir weiter zu unserer nächsten Station, die wir auch schon kannten. In die wunderschöne Keurbooms Lagoo. Damals hatten wir in der Lagune einen Ehrengast – eine tote Robbe, die von einem Hai attackiert worden ist und sich dann so gerade noch über die Sandbank in die Lagune retten konnte, wo sie verendet ist. Auch dieses mal hatten wir wieder eine Robbe, diesmal aber lebendig und direkt lustig auf uns ab springend vor unserem Abendbrottischen. Das schöne im Moment ist – die Hauptsaison ist vorbei und wir sind i.d.R. ziemlich alleine auf den Plätzen und haben somit immer die Möglichkeit den besten “Platz am Platz” auszusuchen.

P1020087

Und der Robbengast ist nicht nur immer schön vor uns hin- und her getaucht sondern hat mal Kopfstand gemacht und uns zugewunken, dann einen Fisch genfangen und den durch die Gegen geworfen oder ein bisschen rumgespritzt mit den Schwanzflossen. Irgendwann war es dann so spät und so dunkel dass wir ins Bett gegangen sind. Und nach dem Vorlesen konnte Moni aus ihrem Fenster unseren Besucher noch immer beobachten. Wir freuen uns schon auf heute Abend und unseren Besucher, der hoffentlich wiederkommt Smiley

Und nun ist es wieder so weit. Wir sagen an dieser Stelle tschöööö bis zum nächsten Mal. Dann sicherlich nach unserem Kapstadt-Aufenthalt vom 29.01. bis zum 03.02. für den wir uns eine kleine Wohnung mitten in Kappstadt gemietet haben. Diesmal wollen wir nicht nur 2 Tage in der – wie man so sagt – schönsten Stadt der Welt – verbringen, sondern ein paar Tage mehr. Ausserdem bekommt Little dann noch mal einen Ölwechsel und wir kräftig geschmiert (so wie die Politiker hier Zwinkerndes Smiley).

Beste Grüße in die kalte Heimat – wir4