Aktuell sind wir in Sambia angekommen und sind seit 4 Tagen in Livingstone, kurz hinter der Grenze zu Botswana. Aber bevor wir zu Sambia kommen kurz noch was zu unseren letzten Tagen in Botswana. Die meiste Zeit unseres Aufenthaltes in Botswana haben wir in Siniaty, einem Camp in der Nähe von Kasane und der Chobe River Lodge, direkt in Kasane verbracht. Das Besondere an Sinaty ist, dass sie ein eigenes Wasserloch haben mit einem Fotobunker, wie sie es nennen. Das ist ein Loch in der Erde in das man gehen kann, um direkt vor dem Wasserloch (ca. 2-3m) die Tiere auf Erdhöhe zu beobachten. Das ist schon echt ein cooles Ding. Wir wollen euch jetzt nicht mit dem 24. Impala, Elefanten, oder was weiß ich nicht was Foto langweilen. Denn leider kommt das Erlebnis vor Ort über Bilder nicht wirklich rüber. Aber ein besonderes Erlebnis möchten wir mit euch teilen. Und das war, als Moni gerade dabei war eine kleine Elefantenherde zu filmen, die dann auf einmal irgendwie aufgeschreckt sind, und direkt auf den Bunker gelaufen sind. Dabei ist dann eine ganz schöne Menge Schlammmasse in den Bunker geschwappt, und alle waren voll mit braunen Flecken und rochen so, wie die Elefanten, die auch gerne mal Pipi oder ein paar dicke Köttel in das Wasser machen. Jetzt wissen wir auch, wie Elefanten-Pipi riecht
Und für die Kinder waren natürlich die “Haustiere” der Besitzerin ein Highlight. Diese hatte an unseren Kindern einen Narren gefressen und ihnen sogar kleine Geschenke (Schulbeutel) für ihr Home-Schooling gemacht. Und sie durften auch mal mit ihrem Haus Papagei spielen…
Nachdem wir dann 3 Nächte in diesem Camp verbracht haben, sind wir dann weiter zur Chobe River Lodge, unser absoluter Favorit in Botswana. Dort sind wir auch bei unserer letzten Reise schon ein paar Tage geblieben. Und diesmal haben wir dort wieder unsere Wäsche gewaschen und – Silas Geburtstag gefeiert. Dazu gab es dann sogar noch eine besondere Überraschung für den kleinen Mann.
Und neben dem Geburtstagkuchen mit den obligatorischen 8 Kerzen, den Geschenken die wir aus Deutschland mitgenommen hatten, gab es am Abend noch ein ganz besonderes Highlight. Wir haben uns noch mal, nach langer Zeit, ein Abendessen gegönnt. Das Ambiente in der Lodge, direkt am Chobe River gelegen, ist schon ganz besonders. Aber was dann kam, hat alles übertroffen. Eine einheimische Gesangs- und Tanzgruppe hat Silas ein Geburtstagsständchen gebracht…
Und sie haben nicht nur für ihn gesungen, sondern auch mit ihm getanzt und ihn getragen, und Lenja gleich mit. Uns standen die Tränen in den Augen. Solch einen Geburtstag hat man nur ein mal im Leben, aber ganz bestimmt.
Am nächsten Tag haben wir uns dann die notwendigen US$ besorgt, damit wir endlich nach Sambia “rübermachen” konnten. Nachdem wir dann Botswana verlassen hatten, mussten wir erst mal über den großen Fluss, der Botswana und Sambia trennt. Zum Glück gab es hier eine niegel nagel neue Fähre, auf bestem West-Standard
Als wir das Ding dann ankommen sahen haben wir schon uiuiuiuiuiuiui gedacht. Das Ding krachte gegen die Anlegestelle, ein total verbeultes Etladeding ging runter und die Leute und der LKW rumpelten runter. Aber naja, Little passte drauf, wie auch noch 15 andere Autos und jede Menge Leute, und wir sind sicher rübergekommen…
War alles ein bisschen verbeult, einige Pumpen hatten sie am Laufen damit das Ding nicht absoff, aber es fuhr noch. Und die Einheimischen waren soooo entspannt, dass wir auch keine Bedenken mehr hatten.
Auf der Botswana-Seite hatte uns schon ein Schlepper angesprochen, dass er den ganzen Immigration- und Customs-Kram für uns erledigen würde. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen die Dienste nicht in Anspruch zu nehmen, aber nachdem wir uns dann auf 10$ geeinigt hatten (für knapp 2 Stunden Arbeit) haben wir uns dann gesagt – warum nicht. Der Kollege war total nett und hilfsbereit und hat uns echt jede Menge Verwirrung und sicherlich auch Zeit gespart. Er hat und direkt als erstes auf die Fähre gelotst. Auf der Sambischen Seite dann super durch das Bürokratie-Chaos gelotsts. Wir mussten erst zu Immigration (also Pass stempeln lassen). Hat uns 100US$ gekostet. Danach in ein anderes Gebäude, das Carnet kontrollieren lassen. Nachdem dann dort der erste Stempel kam, ins nächste Gebäude. Da wurde dann das Carnet komplett gestempelt. Das Carnet ist übrigens das Zolldokument für unser Auto. So, dann an den nächsten Schalter, Abgasgebühr bezahlen. Dort dann raus in irgend ein komisches Hinterhof-Büro, nochmal 3,5€ für irgendwas. Mit dem Stempel dann zum nächsten Büro, hier mussten wir dann 20US$ Road-Tax zahlen. Am Ende dann noch eine Versicherung abgeschlossen von 40US$ (ist Pflicht in Sambia) und wir waren fertig. Hatte nur 2 Stunden gedauert und in Summe 200US$ gekostet… Echt – kein Witz – alles ist in unterschiedlichen Büros, total chaotisch verteilt und kostet eine Menge Zeit und Geld. Der Kollege war seine 10$ echt wert. Und für 2 Stunden seiner Lebenszeit ist das echt geschenkt. Können wir nur weiterempfehlen. Auch wenn offiziell davon abgeraten wird. Aber bevor das nicht besser verständlich und nicht so super chaotisch organisiert ist, sind wir Westeuropäer mit dem Prozess vollkommen überfordert. Es lag echt nicht an der Nettigkeit der Beamten dort – die waren alle super zuvorkommend und extrem freundlich, immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Aber wenn man was verpasst zu machen oder abzuschließen, dann bekommt man spätestens beim nächsten Roadblock (der keine 5km später kam) ein Problem. Also – wir haben hier sehr positive Erfahrungen mit unserem Schlepper gemacht. Sehr günstig, sehr hilfreich und sehr nett.
Nach der Grenze sind wir dann direkt nach Livingstone gefahren und wollten hier eigentlich nur 1 Nacht bleiben. Mittlerweile sind es 4 Und das hat nichts mit den Tollen Tieren und den Mücken und Motten zu tun, sondern mit dem was wir hier machen. Wir wollten unbedingt mal näher an die Einheimischen kommen. Und das können wir hier sehr gut. Wir haben uns bei Jollies Backpacker einquartiert, was am Rande von Livingstone liegt. Von hier aus machen wir alles zu Fuß, incl. 6km-Märsche in der Mittagshitze. Aber nur so sagen wir uns können wir erleben, was die Einheimischen jeden Tag haben. Einer der Märsche hat uns auf einen Markt für “Locals” geführt. Also für die Einheimischen. Hier wird kein BlingBling verkauft, sondern das, was die einheimischen zum Leben brauchen und bezahlbar ist.
An vielen Stellen liegt jede Menge Müll rum, riecht es komisch oder sieht es ungewohnt aus. Aber das ist die Realität. Und das wollen wir für uns sehen und für die Kinder erlebbar machen. Aber – wir sind immer sehr freundlich behandelt worden, nie bedrängt. Und ein “Schreiner” (die dort vor Ort am Markt ihre Möbel direkt fertigen au alten Paletten, Altholz und Resten – aber wunderschön) hat uns angesprochen woher wir kommen und 20 Minuten Gespräch waren vorbei wie nix. Eine tolle Erfahrung dieser Marktbesuch. Die Bilder sind übringens nur mit einer sehr einfachen Handy-Kamera gemacht. Wir fanden es unangemessen, unsere gute Kamerahier mitzunehmen und auszupacken. Nicht wegen der Angst dass sie uns gestohlen würde, sondern weil wir nicht wie die reichen Touristen auftreten wollten in einer Menge von Menschen die öfters schauen müssen, wie sie über die Runden kommen.
Von dem was wir bisher hier erlebt haben – die Menschen sind extrem freundlich. Wir werden regelmäßig gegrüßt, man schüttelt uns die Hände, selbst ein Verkehrspolizist hat uns alles gute gewünscht. Die Kinder lachen und winken unseren Kindern zu. Niemand kommt und bettelt, oder will was von uns haben. Alle sagen hallo, erzählen und sagen dann auch wieder von sich aus tschö und wünschen alles Gute. Eine tolle Erfahrung.
Samstags sind wir dann mal kurz auf einem Convent der Zeugen Jehovas gewesen. Nicht, weil wir konvertiert sind sondern weil wir eingeladen wurden, von der netten Dame aus der Tourist-Information. Sie war so begeistert und fand es so toll dass wir Sambia bereisen, dass sie uns spontan eingeladen hat. War eine interessante Erfahrung und wir haben einiges mitnehmen und lernen können. Heute waren wir dann in der Kirche und haben eine Kindermesse besucht. Auch das war eine tolle Erfahrung – und man kann sich sicher sein, man steht immer im Mittelpunkt und wird begrüßt. Weiße sind in Sambia die Ausnahme. Ganz anders als in SA oder NAM. Der Priester hat uns dann gebeten, dass wir uns in das Gästebuch der Gemeinde eintragen
Die Messe war zwar in Englisch, aber die Lieder alle in Bemba. Aber da diese eh alle vom Kinderchor gesungen wurden, war das auch kein Problem
Eigentlich wollten wir noch eine Schule besucht haben hier in Livingstone, jedoch warten wir bis heute vergeblich auf den Anruf der netten Tourist-Info-Dame, die uns einen Kontakt herstellen wollte. Macht aber nix. Wir werden noch an genügend Schulen vorbeikommen an denen wir einfach mal anhalten können um zu fragen, ob wir uns dazusetzen dürfen. Da freuen wir uns auch schon sehr drauf.
Auch wenn die Einheimischen selber von Sambia sagen, dass es noch ein Entwicklungsland ist – von ihnen können sich viele Länder einiges abschneiden. Ihr offizielles Motto – one Zambia – one Nation – wird wirklich gelebt. Und das schöne bei dem Motto ist, dass jeder der in Sambia ist, als einheimische Bürger von Sambia behandelt wird, wie uns ein einheimischer erklärt hat. Das gehört zu ihrem Staats- und Lebensmotto dazu – alle die in Sambia sind, sind Sambesen (weiß nicht genau, ob man sie einheimischen so nennt), und wir auch mit genau dem gleichen Respekt und Freundlichkeit behandelt. Und wir können das, zumindest bis jetzt, nur voll und ganz bestätigen. Und das macht es uns auch so einfach, hier das “wirkliche Afrika” (wie man von Sambia sagt) zu erleben. Jetzt sind wir gespannt, wo es uns weiter hinverschlägt. 3,5 Wochen Samia haben wir noch.
Bevor ich das vergesse – fällt mir gerade noch ein. An Silas Geburtstag hatten wir dann noch ein 3. Highlight. Wir konnten eine Python beobachten, wie sie eine Katze verspeist hat. Mensch, die hatte echt zu kämpfen erstmal den Katzenkopf zu verschlucken. Aber als der drin war, flutschte es
Dann bis zum nächsten Eintrag – von wo auch immer… Family Döll