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Little – Reise 2017/18

Nachdem wir von der letzten Reise nach Hause gekommen waren war klar, dass wir irgendwann wieder nach Afrika müssen, mit den Kindern, so schnell wir möglich und so lang wie möglich. Aber – wir wollten wenn möglich, schlanker unterwegs sein. Unsere alte Kabine auf dem Dicken war sehr komfortabel, egal in welcher Klimazone man reiste. Es war alles an Bord was man sich so wünscht, incl. einer Dusche in einem eigenen Bad die wir nie genutzt haben. Der Nachteil dabei – sie war halt groß, hoch und schwer. In Summe mit allem Drum und Dran, voll besetzt und mit Wasser, Diesel und 4 Kohlenstoff basierten Lebewesen mit einem Wasseranteil von ca. 80% wog der Dicke dann knapp an die 4 Tonnen. Wir waren damit zwar gut unterwegs, aber manchmal schaukelte es doch ganz schön und die ein oder andere Schräglage fühlte sich auch manchmal kritisch an. Deswegen haben wir uns entschieden, den neuen Wagen um einiges schlanker zu konstruieren.

Und wie schon in einem Eintrag berichtet, hat Moni dann wieder auf Defender 130CC Basis einen Wagen entworfen, der tatsächlich ein Schmuckstück geworden ist. Und das aus optischer als auch aus fahrtechnischer Sicht. Erst mal generell – wir wiegen jetzt, voll beladen, nur knapp 2,8 Tonnen. Das ist für einen voll ausgebauten und beladenen Wagen im Reisegewicht mit 120l Diesel, 80l Frischwasser, 4 Personen, 2 Reservereifen, eine 6t Seilwinde, allen Lebensmitteln, Kühlschrank mit Gefrierfach, Toilette, 3-Stufen Wasseraufbereitungsanlage, 200Wp Solar, 3 Batterien und noch vielem Mehr echt schlank. Dazu – wir sind nur 2,35m hoch, 1,9m breit und 5,5m lang – also extrem kompakt und extrem niedriger Schwerpunkt. Die Höhe natürlich nur, wenn unser Parallelhubdach eingefahren ist, sonst haben wir 45cm mehr, und bequeme 2m Stehhöhe mit einem super Raumgefühl innen drinne…

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Hier stehen wir gerade im Krüger im Skukuza Camp morgens früh bei einer Außentemperatur von 11 Grad Celsius. Da fällt mir gerade ein – eine Heizung haben wir natürlich auch, Diesel-Standheizung 2kw von Webasto. Ist vollkommen ausreichend um die kleine Kabine innerhalb von 10 Minuten von 14 Grad auf 20 Grad aufzuheizen, um morgens nicht aus den Schlafsäcken direkt ins Kalte zu kommen.

Wie auch der Dicke, ist Little vom Fahrwerk her ein bisschen optimiert, hat Expedition-Stoßdämpfer und Federn von Terrafirma (+5cm) und 2 zusätzliche limited slip Differentialsperren vorne und hinten. Damit hoffen wir, dass wir möglichst selten stecken bleiben und die Winde nie zum Einsatz kommen muss…

Jetzt aber mal ein paar Fotos von dem Innenleben, so dass ihr euch vorstellen könnt, wo wir für 1 Jahr wohnen.

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Hier ein Blick von unserem Elternbett in den hinteren Teil in die Kabine, einmal mit eingeklapptem Nachtklo, und einmal mit ausgeklapptem Nachtklo. Hinten links in der Ecke ist unsere Küche mit einem Spülbecken, einem 2-Flammen Gaskocher und den typischen Schubladen in der Küche für Besteck, Teller, Töpfe, Pfanne und ein paar Lebensmitteln.

Davor ist dann unsere Sitzecke die mit runtergeklapptem Tisch auch direkt das Bett der Kinder wird. Rechts hinter dem Nachtklo ist der Kühlschrank mit Gefrierfach eingebaut.

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Im rechten Bild Die Küche aus der Eingangstüre fotografiert.

In Schlafkonfiguration ziehen wir einfach das Bett über der hinteren Sitzreihe aus. Somit haben Moni und ich ein großes 1,70mx2m Bett mit richtigen Matratzen, auf dem wir wunderbar schlafen, während die Kinder unter uns nächtigen.

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Der Umbau von Fahrkonfiguration (2. Sitzreihe wieder hochgeklappt) auf Sitzeckenkonfiguration (so wie im Rechten Bild zu sehen) dauert ca. 2-3 Minuten. Von Sitzecken- auf Schlafkonfiguration ca. 5-7 Minuten und das ganze wieder zurück auf Fahrkonfiguration sind keine 10 Minuten, incl. Dach runter und befestigen. Somit sind wir eigentlich relativ schnell wieder fahrbereit, selbst nach dem Schlafen.

Und jetzt werden sich wahrscheinlich einige fragen, wo wir denn die ganzen Dinge haben, die wir so zum täglichen Leben brauchen. Die passen in unseren Zauberschrank.

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Alles das, was normalerweise so das ganze Haus oder die ganze Wohnung füllt befindet sich in diesem Schrank. Jeder von uns hat eine Reihe auf der linken Seite, in welcher die ganzen Klamotten verstaut sind. darunter gibt es noch ein Fach für die Kinder, mit Spielsachen und Schulmaterialien. Auf der rechten Seite kann man glaube ich gut erkennen, dass wir hier unser Brot aufbewahren, darunter 2 “Kramkisten” mit den ganzen Dingen, die nicht in regelmäßiger Nutzung sind, dann kommen die Kulturtaschen und ganz unten die Schmutzwäschekiste. In der Klappe unter dem Schrank bringen wir 4 Stühle und einen Campingtisch unter – jupp – passt alles rein. Und ganz ehrlich – bisher vermissen wir an materiellen Dingen garnichts. Alles, was wir brauchen zum Leben passt locker in Little. Wir haben sogar noch die ein oder andere freie Ecke, die wir immer mal temporär füllen, wenn wir Großeinkauf gemacht haben und noch nicht alles einsortiert ist. Bisher können wir uns auf jeden Fall nicht über Platzmangel beklagen.

Nun muss man natürlicher fairerweise sagen, dass 95% unseres Lebens draußen stattfindet bzw. fahrend im Wagen. Wir kochen draußen, Moni unterrichtet draußen – wir leben halt einfach draußen. Für den typischen 3 –Wochen Sommerferien-Urlaub mit 10 Regentagen wäre das sicherlich nicht die ideale Konfiguration. Aber das haben wir ja auch garnicht vor mit unserem Little. Jetzt, nach knapp 2 Wochen Reisen im Auto (gefühlt sind wir schon ewig unterwegs) müssen wir mal schauen, wie sich die Kabine im wirklichen Busch schlägt, wenn wir nach Sambia und Malawi fahren. Das steht in ca. 3-4 Wochen an – so zumindest unser Plan. Aber man weiß ja nie – Pläne macht man ja schließlich, um sie wieder zu ändern Smiley

Und bevor ich das vergesse – die Reisebemalung von Little hat selbstverständlich Moni wieder gemacht, wie auch die komplette Planung der Kabine und der Inneneinrichtung. Und gerade die Bemalung hat schon wieder mehrfach ihren positiven Effekt bewiesen. Immer wieder sind wir und werden wir von interessanten Menschen angesprochen was wir denn für ein tolles, buntes und freundliches Auto haben, woher wir kommen und was wir so machen. Das hat schon zu vielen interessanten Bekanntschaften geführt. Die wunderschöne Bemalung ist immer der erste Eisbrecher und scheint viele einzuladen, uns einfach mal anzusprechen. Genau wie beim Dicken… Und diesen Effekt wollten wir dieses mal auch wieder erreichen – hier hat Moni mal wieder ganze Arbeit geleistet Zwinkerndes Smiley

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