Nachdem wir nun 3 Tage hinter dem Zeitplan waren, haben wir uns schnell auf die Socken gemacht. Eine unserer ersten Stationen war im Kaprivi dann wieder die Mahango Safari Lodge. Hier wollten wir eigentlich auch schon auf unserer letzten Reise campen, aber leider waren alle Plätze überflutet, weil der Okavango Hochwasser hatte.

Wir kannten diesen schönen Platz, direkt am Fluß, von einer unserer allerersten Reisen in Afrika, von vor gut 15 Jahren. Damals haben wir an diesem Platz Wilfried und Anne getroffen, ein älteres Lehrerehepaar die mit ihrem auch selbst ausgebauten Kabinen-Toyota auf einer einjährigen Reise durch das südliche Afrika waren. Wir waren damals noch mit einem gemieteten Dachzelter von Hubert Heesters aus Windhoek unterwegs. Als wir dann die beiden getroffen hatten haben wir für uns gesagt “so reisen wir auch mal”. Und ab dann haben wir angefangen, unser Leben danach auszurichten und sind viele kleine Schritte in diese Richtung gegangen. Die beiden waren damals für uns der Stein des Anstoßes, auf genau diesem Campingplatz.

Und ihr glaubt es nicht – als wir dann am Abreisetag vor ein paar Tagen bezahlt haben beim Besitzer meinte der doch glatt – hey, an euch kann ich mich erinnern – ihr wart doch auch schon hier Smiley  Und auch er sieht heute noch so aus wie vor 15 Jahren – unglaublich. Wir haben gedacht die Zeit ist stehen geblieben. Aber wahrscheinlich geht sie hier einfach ein bisschen langsamer als bei uns. Wie sagte uns mal jemand von hier unten – ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit…

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Auf unserem weiteren Weg im Kaprivi meinte Moni dann, wir müssten unbedingt mal ein paar von den Warnschildern fotografieren, die hier so immer an den Straßenrändern stehen.

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Und ob ihr es glaubt oder nicht – die Tierchen laufen einem immer mal wieder vors Auto und man muss bremsen oder auch mal stehenbleiben und warten. Denn gerade gegen so einen dicken Grauen will man nicht fahren – das bekommt dem Wagen garnicht gut (kann man ab und an mal am Straßenrand sehen, wenn dort ein Wagengerippe liegt).

Nach der Mahango sind wir dann wieder in den Bwabwate Nationalpark gefahren für 3 Tage. Mitten im Park gibt es eine sehr einfache, aber wunderschöne Campsite. Hier bekamen wir immer mal wieder besuch von Elefanten auf unserem Platz. Einmal hatte sich Lenja erschrocken, weil der auf einmal neben ihr stand als sie am Malen war im Little, bei geöffnetem Fenster. Ich war gerade duschen und Moni hat Silas dann in den Wagen geholt, der hatte nämlich auch noch nix mitbekommen. Die sind so leise, dass man es nicht merkt, wenn der sich auf 30cm von hinten anschleicht und einem den Rüssel auf die Schulter legt.

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In einer Nacht hatten wir uns total erschrocken als einer so nah zu uns kam als wir im Bett bei offenen Fenstern lagen, dass wir ihn atmen hörten, als er in unser Fenster geschaut hatte. Wäre kein Fliegengitter dazwischen gewesen, hätten wir die Barthaare kraulen können. Das ist echt ein unglaubliches Gefühl. Und wenn sie so nah sind dann weit man, wie klein wir als Menschen doch eigentlich sind.

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Im Park selber haben wir dann meistens gefrühstückt auf einem Hide, oder auch mal zu Abend gegessen, direkt am Fluß. Das war immer ein super Schauspiel über 1-1 1/2 Stunden zu beobachten, wie die Tiere zum Trinken an der Wasser kamen.

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Die Tiere zogen oft direkt vor uns im Sand Richtung Wasser – was für ein Erlebnis. Aber auch ansonsten hatte der Park viel zu bieten, trotz der großen ungewöhnlichen Trockenheit die aktuell herrscht. Für ganz viele Tiere und auch Menschen ist das ein riesen Problem, weil es viel zu wenig zu trinken gibt, die Fußstände viel zu niedrig sind und auch viel zu wenig Futter da ist. Das führt dazu dass gerade die Elefanten unheimlich viel zerstören, um noch genug zu fressen zu haben.

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Und wir immer hat Silas fleißig mit Lego gebaut. Hier hat er eine “Trennmaschine” gebaut mit der er aus dem Sand die Steine gesiebt hat. So hat er sich stundenlang beschäftigt und den halben Platz durchgesiebt Smiley

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Die nächste Station war dann die Namushasha River Lodge, auf der ich damals nach dem Blitzeinschlag die Stromversorgung repariert habe. Hier wollten wir noch mal hin wegen des Abendessens, was einfach traumhaft geschmeckt hat. Und auch diesmal war es wieder suuuuper lecker. Ich denke es gab eines der Rinder die uns besucht haben Zwinkerndes Smiley

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Damit ging für uns dann die Zeit in Namibia auch schon zu Ende. Nach einem kurzen Besuch bei Dr. Kombo in Katima mit Silas, weil er Ohrenschmerzen hatte, ging es dann auch schon über die Grenze nach Botswana. Es war interessant zu sehen was so ein afrikanischer Dr. alles so in Personalunion machen kann. Von der Behandlung des Klumpfußes angefangen, über Zahnprobleme, Kieferorthopädie, Allgemeinmedizin bis hin zur Behebung von Problemen bei der körperlichen Liebe konnte er alles behandeln Smiley War eine colle Erfahrung – wir würden immer wieder dort hingehen – ganz ehrlich. Wir hatten einen super positiven Eindruck von ihm und haben auch noch nett erzählt.

Nach dem Kaprivi sind wir dann direkt zur Chobe Safari Lodge auf die Campsite, da wir hier noch mal eine Flussfahrt über den Chobe machen wollten. Das haben wir  dann auch glatt gemacht. Das Schöne an einer solchen Fahrt ist, dass man mit dem Boot gaaanz nach an die Tiere kommt, die dort am Wasser leben oder gerade grasen. Und neben ganz vielen lebenden Tieren haben wir auch mal wieder ein totes Hippo gesehen, das wohl bei einem Kampf ums Leben gekommen ist.

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Um das Hippo drumherum blubberte es immer mal wieder. Das Waren dann Krokodile die gerade dabei waren, ein paar Stücke abzureißen.

Und wir haben auch eine afrikanische Schulklasse auf einem Ausflug durch den Park gesehen. Das sieht anders aus als bei uns, wenn Kinder aus dem Schulausflug sind.

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Am nächsten Morgen haben wir dann einen Morning-Drive um 6 Uhr durch den Park gemacht. Und hatten endliche, nach knapp 20 Jahren Reisen durch Afrika und zusammengerechnet 2 Jahre Lebenszeit hier unten, unseren ersten freien Leoparden gesehen Smiley 

Was ein Erlebnis, diese wunderschöne Katze zu beobachten, die ca. 10m von unserem Wagen entfernt unter einem Baum lag. Leider im Schatten, daher sind die Fotos nicht so dolle geworden mit unserer einfachen Kamera, aber trotzdem ein echtes Erlebnis.

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Diese Katze ist das ultimative Raubtier – und wunderschön. Damit hatte sich der Drive und das frühe Aufstehen schon gelohnt.

Von hieraus gings dann nach Senyati, dem Camp mit dem Elefantenbunker, bei dem wir auch auf der letzten Reise schon 2 mal waren. Hier kommt man den Elefanten so nah wie sonst nirgends, in einer entspannten Umgebung. Direkt vor der Terrasse ist das Wasserloch. Wir haben uns wieder Abendessen mit aufs Sofa genommen und den ganzen Abend die Tiere bestaunt, die da so kamen und auch wieder gingen.

Aber auch hier in Afrika hat die Handy-Seuche Einzug erhalten. Egal ob beim Abendessen in der Namushasha-Lodge bei wunderschönem Ambiente direkt am Fluß wo ganze Familien sitzen die ausser bei der direkten Nahrungsaufnahme nur in ihr Handy schauen, oder auch hier am Wasserloch. Überall sieht man die süchtigen die scheinbar lieber mit dem Ding irgendetwas machen, als sich auf das einzulassen, was um sie herum passiert.

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Während vorne im Wasserloch diese Erlebnisse zu sehen sind:

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Aber nicht nur für ein paar Minuten, der überwiegende Teil kommt mittlerweile zum Wasserloch weil es dort auf der Terrasse kostenloses Internet gibt. Die wenigsten kommen wegen der Tiere. Egal ob jemand dann dort zum Skypen hingeht, oder wie auf dem Foto oben 3 ältere Herrschaften 3 Plätze blockieren um ein halbe Stunde im Internet zu surfen… unglaublich. Alle die das lesen und so ihre Zeit in Afrika verbringen wollen – bleibt doch daheim – ihr habt nix von Afrika, ausser vielleicht ein paar Selfies für Facebook und Instagram. Das braucht die Welt aber nicht, das braucht niemand, das nervet nur alle anderen die noch wegen der Natur und der Menschen kommen!

Vom Elefantenbunker ging es dann nach Elephant Sands. Mittlerweile auch schon total ausgetrocknet weil es auch hier viel zu wenig Regen gegeben hat, gibt es nur noch eine ganz kleine Quelle um die sich die Dickhäuter alles versammeln und immer mal wieder ablösen. Wir hatten das Glück dass wir früh am Platz angekommen waren und somit in der ersten Reihe untergekommen sind.

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Aber nicht nur die Dickhäuter haben uns ihre Hinterteile entgegengestreckt, sondern auch ein der ein oder andere der menschlichen Spezies Zwinkerndes Smiley

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Und immer wieder beeindruckend mal den direkten Größenvergleich zu haben zwischen einem Auto (in diesem Fall auch ein Landy) und einem Vertreter der Dickhäuter:

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Das ist für diese übrigens nur 3 mal schaukeln an einem Wagen und dann liegt er flach. Und wenn sich die 4-5 Tonnen dann draufsetzen, ist er auch noch platt Smiley

Bei unserer letzten Station in Botswana, 100m vor der Grenze nach Südafrika haben wir dann Marc getroffen. Marc ist ein Franzose und in seinen Semesterferien mit dem Fahrrad durch das südliche Afrika unterwegs. Er ist von Paris nach Johannesburg geflogen, hat sich dort ein Fahrrad gekauft und tingelt jetzt in 6 Wochen (manche Strecken mit dem Bus) hoch bis nach Daressalam in Tansania. Eine ganz schöne Anstrengung. Ihr findet seinen Bog unter: www.myatlas.com/marcmedevielle/hakuna-matata Beim gemeinsamen Abendessen haben wir dann ein bisschen unsere Erfahrungen ausgetauscht… Marc – viel Erfolg bei Deiner Tour und guten Heimflug Ende August Smiley

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So, nun sind wir kurz vor dem Krüger, in Tshipise, einen kleinen Ort mit einem riesen Campingplatz und einer warmen Quelle. Heute haben wir unseren letzten Tag und morgen geht es dann endlich nach Punda Maria in den Krüger – für 16 Tage. Hier auf dem Platz ist es total entspannend, wir haben einen warmen Pool, tolle Infrastruktur und können Minigolf spielen. Die Kinder können sich den ganzen Tag selber beschäftigen, und damit ist es auch super entspannend für Moni und mich. Die Wäsche ist gemacht, der Landy gewartet und wir freuen uns alle super auf die vielen Tiere und das entspannte Reisen im Krüger. Aus diesem kommt dann unser nächster Bericht.

Viele sonnige Grüße in die Heimat – Wir4