Wir lesen hier unten manchmal die AZ und sind heute auf einen interessanten Artikel gestoßen von einer Dame die hier in Swakopmund lebt und eine waschechte Namibianerin ist. Da der Bericht sehr gut das beschreibt (das generelle Thema “dahinter”) was wir selber oft wahrnehmen (und nicht nur in Namibia!) und auch das, was wir von vielen vermittelt bekommen, wollten wir diesen gerne mit euch teilen. Einfach mal als kleiner Sonderbeitrag im Blog ohne Kommentar. Wundert euch nicht dass der Artikel in Deutsch ist, die AZ ist eine zu großen Teilen deutschsprachige namibianische Zeitung – daher teilen wir auch mit euch. Zum Lesen klickt ihr am besten auf das Bild, dann geht ein neues Fenster auf mit dem Bericht in besserer Auflösung. Wenn ihr euch “anmelden” sollt, einfach wegklicken und wenn das Bild zu klein ist, einfach auf die Lupe mit dem + drinne klicken – siehe kleines Bildchen, und es wird groß.
Viele Grüße aus Swakopmund – Wir4
PS: Wenn ihr unseren Blogeintrag über das Gespräch mit Winston gelesen habt könnt ihr sicherlich erkennen, dass auch Namibianer das hier beschriebene selber oft sehr ähnlich sehen und etwas frustriert sind über diese Entwicklung.
Unsere Reise führt uns wieder in die absolute Stille. Nur noch wenige Regionen im südlichen Afrika bieten die absolute Ruhe – hierzu zählt der Namib Naukluft Park in Namibia. Noch immer sehr wenig bereist ist diese riesige Region einer unserer absoluten Favoriten weil es hier Nichts, Nichts und noch mehr Nichts gibt. Von Reise zu Reise bleiben wir immer länger (dieses mal 5 Tage) da man hier absolut mit sich alleine sein kann. Ist nicht jedermanns Sache, manchen ist die Stille unangenehm – man hört dann auf einmal tief in sich hinein und Dinge, die man sonst garnicht wahrnimmt. Wir lieben diese Ruhe. Aber bevor wir zum Naukluft kommen noch das Kaffeekränzchen in Lüderitz mit einem der Security-Guides.
Winston
Am Tag unserer Ankunft kommt einer der Nachwächter (seine Schicht beginnt um 17Uhr) bei uns vorbei und fragt, ob alles ok ist und dass wir zu ihm kommen können, wenn wir irgend etwas haben. Über die “Vorstellung” kommen wir ins Gespräch und er zeigt uns ein kleines Video auf seinem Handy von vor 2 Wochen, wo er mit seiner Frau durch sein Feld geht in seinem Dorf in dem er wohnt (1500km von Lüderitz entfernt, wo er “arbeitet”). So erzählen wir eine Weile und verabreden uns zu einem Kaffee am nächsten Tag. So liegen wir am nächsten Tag auf einer kleinen Wiese, trinken einen Kaffee, essen ein paar Muffins und erzählen. Winston (ca. 30 Jahre, Grade 10 Abschluß der Schule) erzählt uns wie er so lebt, mit seiner Frau, seinen 5 Kindern, in einer Region die fruchtbar ist und wo er gegen einen Einmalbetrag vom Headman (Oberhaupt des Dorfes) ein Stück Land erworben hat. Dort baut er Mais und noch andere Feldfrüchte an um sich und seine Familie zu ernähren. Da dieses aber kein monetäres Einkommen bringt weil die Sachen praktisch nicht verkäuflich sind (Landwirtschaftsindustrie ist einfach viel billiger), muss er noch einen Job ausüben, der eben Geld bringt um die Dinge zu erwerben, die sie nicht über Tausch ihrer Landwirtschaftlichen Produkte “erwerben” können. Den hat er gefunden – als Nachtwächter auf unserem Campingplatz, 1500km von seinem Heimatdorf und der Familie entfernt. So fährt er nun alle 2-3 Wochen einmal heim (für 600N$ – ca. 40€) um bei seiner Familie sein zu können und auf dem Feld zu arbeiten. Beiläufig erwähnt er dass er sich das überhaupt nicht toll findet, dass sich alles nur noch ums Geld dreht und dass man mittlerweile wohl (so seine Worte) selbst Geld bezahlen muss um einen Job zu finden in dem man Geld verdient. Oder man muss jemand sehr wichtigen kennen, der einen Job vergeben kann, aber auch der will dann Geld haben – nicht nur für die “Vermittlung”, sondern auch kontinuierlich einen Teil des Lohns. Das ist bei öffentlichen Arbeitgebern oft so und auch in der Privatwirtschaft. Irgendwie scheint annähernd jeder korrupt zu sein und je weiter oben, desto korrupter. Wortwörtlich sagte er dass er dieses hasse – nichts geht mehr ohne Geld.
Er spricht in diesem Zusammenhang dann auch über nicht wenige die er kennt, die dann zum Geld verdienen in die Stadt gegangen sind und das Dorf komplett verlassen haben. Da das aber wie gesagt sehr schwer ist, sie dann auf einmal unter der Brücke wohnen oder in einer Wellblechhütte, werden sie dann kriminell, klauen oder machen andere schlimme Dinge. Weil er so nicht enden wollte ist er bei seinem traditionellen, einfachen Leben geblieben und arbeitet für die notwendigsten Dinge die man nur in Geld bezahlen kann (Bücher für die Schule, Schuluniform, Saatgut, Ackergeräte, ein wenig Konsum) als Nachtwächter. Besonders ärgerte ihn, dass die die Geld haben denen die wenig oder keines haben, dieses auch noch nehmen – z.B. um überhaupt einen Job zu finden oder zu behalten. Und man kann sich vorstellen dass es nicht einfach ist von einem Mindestlohn zu leben der in Namibia (hat uns ein anderer Namibianer erzählt) bei ca. 1500N$/Monat liegt. Das sind etwas mehr als 100€. Und wenn man davon auch noch was für die “Vermittlung” jeden Monat abdrücken muss – echt super.
In der Allgemeinen Zeitung aus Namibia stand just am 14.03. ein interessanter Artikel in dem mal wieder aufgelistet wurde, wie die “Oberen” es sich auf Kosten der Allgemeinheit gut gehen lassen. Im Jahr 2017 haben sie mehr als 10Mio. N$ (mehr als 700.000€) nur für Erfrischungen und Unterhaltung ausgegeben. Aber die Schulen und Krankenhäuser verfallen, die Straßen werden nicht mehr gewartet und sind nicht selten in einem erbärmlichen Zustand. Aber das kennt man ja auch zu Genüge aus Deutschland und der restlichen westlichen Welt. Nicht in ganz so schlimmen Zustand, aber hier brauchen wir garnicht von oben runter zu schauen. Es ist nur sehr traurig, dass diese negative Entwicklung immer mehr zunimmt und ja das Land und die Menschen kaputt macht. Da kann man nur hoffen dass die Menschen in den Ländern, so wie auch Winston, sich ihre trotzdem positive Eistellung zum Leben nicht kaputt machen lassen und auch in diese Negativspirale verfallen.
Das war natürlich nicht unser gesamtes Kaffeekränzchen mit ihm sondern nur ein Auszug. Wir haben noch viel über Bildung, Kinder und auch das Leben in Deutschland gesprochen. Es ist doch super spannend zu hören, wie sich jemand der auf der anderen Seite der Erdkugel lebt, sich das Leben in Deutschland vorstellt. Er fand es zum Beispiel sehr spannend dass wir daheim bei uns im Garten kein Vieh haben und auch keine Feldfrüchte anbauen… Es war auch schwer für ihn vorstellbar wie wir so arbeiten, was wir machen und wie unser Leben aussieht. Auf jeden Fall würde ich sagen, haben wir in den gut 2 Stunden viel voneinander gelernt und interessante Einblicke bekommen in die jeweils andere Lebenssituation. Aber davon nun genug. Eigentlich waren wir ja nur auf dem Weg in die Namib
Naukluft
So, nun sind wir auf dem Weg in die Namib, hier den Teil der sich Namib Naukluft Park nennt. Dieser ist nur mit einem Permit zu befahren, also einer Genehmigung, die wir uns bei Sesriem holen. Unser Weg führ uns dabei über Betta, wo wir noch mal eine Zwischenstation einlegen. Hinter einer Tankstelle ist ein wunderschöner, kleiner Campingplatz eingerichtet mit 4 Sites, wo wir dann 2 Tage verbringen. Bei der letzten Reise haben wir hier unseren ersten Reifen flicken lassen und konnten uns garnicht daran erinnern, dass es hier so schön war. Heute würden wir jedem Reisenden empfehlen, hier einen Stopp einzulegen – sei es um nur ein Stück Kuchen zu essen oder auch zu übernachten. Nach Betta geht es dann weiter auf einen Lodge Campingplatz. Eigentlich hatten wir als Zwischenstation Solitaire eingeplant, aber der Campingplatz hat geschlossen – nur die Lodge ist noch auf. Warum der Platz geschlossen ist – keiner rückt mit der Sprache raus. Alle haben nur komisch geschaut und meinten “ich weiß nicht” – “ ähhh, ja, hmmm… so genau….” Irgendwas scheint hier wohl mal mächtig schief gelaufen zu sein, dass der Platz nicht mehr auf ist. Die Infrastruktur ist auf jeden Fall in Top Zustand und der Platz bestens in Schuss – nur hinstellen kann man nicht mehr – komisch. Aber naja – knapp 80km weiter fahren wir also auf eine Lodge und können dort überachten. Die Campsite liegt allerdings gaaaaaanz einsam ca. 10km von der Lodge entfernt. Als wir fragen ob wir denn mal eben in den Pool der Lodge springen können (bei 40Grad wäre das total super gewesen) wird diese Frage allerdings mit Nein beantwortet. Nachdem wir uns nett mit der Managerin (eine Deutsche) unterhalten hatten, konnten wir das auch verstehen. Denn eine Übernachtung in einer der Lodge-Hütten kostet pro Person Pro Nacht knapp 3500N$ – unser Camping 165N$/Person/Nacht. Und da ihr Branding die Ruhe und Einsamkeit ist, können wir das auch verstehen. Da passen halt ein paar “low budget camper” nicht an den Pool
Aber – als wir dann am Camp ankommen, erwartet uns nichts als Ruhe und Einsamkeit. Die 4 kleinen Sites die sie haben sind alle leer, und bleiben auch leer den ganzen Tag. Gut, dass auf dem Schild an der Straße was auf die Lodge verweist nix von Camping steht Die Lage ist einmalig und wir fühlen uns ein bisschen wie Mad Max in Teil 4 (ich glaube es war 4). Der wurde ja auch in Namibia gedreht und als wir so um uns schauen, fühlen wir uns schwer daran erinnert vom unglaublichen Panorama.
Der kleine Platz bietet in einer erhöhten Lage auch noch eine kleine Plattform auf der wir dann zu Abend essen – wir sind ja ganz allein. Es ist nicht einfach das Essen nicht zu vergessen, wenn man die ganze Zeit in so einer Umgebung sitzt.
Unsere kleine Maus nutzt die Mauer in luftiger Höhe um zu fliegen. Zum Glück war Moni gerade dabei ein paar Fotos zu machen, als sie zum Start ansetzt. Der schöne kühle Wind am Abend hätte sie fast abheben lassen
Nach einer Nacht der absoluten Stille und einem ziemlich vollen Sternenhimmel ging es dann weiter in den Park über landschaftlich schöne Straßen, von beeindruckend schlechter Qualität.
Wir haben mal gemessen – teilweise haben die Bodenwellen eine Höhe von 7cm in einem Abstand von 20cm. Sowas haben wir noch nie erlebt. Im Park selber sind neben annähernd jeder Piste neue Pisten (Offroad) entstanden, da die eigentliche Hauptpiste praktisch nicht mehr befahrbar ist. Hier wird die Pflege der Infrastruktur total vernachlässigt. Und an manchen Plätzen sind auch die einfachen Plumpsklos bis oben hin voll. Der Staat gibt das Geld halt lieber für Erfrischung und Unterhaltung aus, anstatt etwas für die Menschen (und Touristen) im Land zu tun. Und die Straßenbauunternehmen die auch Geld damit verdienen die Pisten zu pflegen, bekommen keine Aufträge mehr und kämpfen ums Überleben und Leute verlieren ihre Jobs – verkehrte Welt. Jemand aus dem Bereich Tourismus erzählt uns dass das auch schlecht für deren Business ist, da immer mehr Touristen wegen der schlechten Straßen verunglücken, viel Länger für die Strecken brauchen und oft total genervt und geschafft ankommen, weil sie mit ihren oft kleinen Autos nur noch mit 40km/h über die Straßen “hüpfen” können. Das ist echt bitter…
Auch wir fahren also langsamer als geplant zu unserem ersten Platz, auf dem wir schon vor 5 Jahren gestanden haben. Verändert hat sich nichts und so genießen wir die Einsamkeit und Schönheit der Umgebung.
Der Platz an dem wir hier stehen ist Mirabib und wir stehen wieder genau an der Stelle, an der wir vor 5 Jahren, auch mit Thomas, schon mal standen. Ein großer Felsen spendet eigentlich den ganzen Tag über Schatten und abends kann man dann auf den Felsenberg wandern gehen in luftigen Höhen und locker 100km (und gefühlt unendlich) weit in die Ferne schauen und sieht – NICHTS – außer Wüste und Felsen, und das rundherum. Das ist total cool!
Bei unserer Ankunft sind wir natürlich erstmal um den Felsen drumherum gefahren und haben auf der anderen Seite Stina und Turi getroffen – ein Schweizer Paar das hier unten ebenfalls einen Wagen stehen hat und jedes Jahr in unserem Winter und unserem Herbst runterkommt, um jeweils 3 Monate im südlichen Afrika zu verbringen. Wir haben lange zusammen gesessen und gestanden und uns über unsere Erfahrungen ausgetausch und gegenseitig ein paar Tipps gegeben. Einen Tag später als sie dann weitergefahren sind (zum Platz an der Lodge der so super einsam war) haben sie uns dann noch mal besucht und irgendwie haben wir uns wieder verquatscht Da geht aber auch so schnell eine Stunde vorbei, das glaubt man garnicht. Aber wir treffen uns wieder – wir haben gemeinsam das Urban-Camp in Windhoek für 5 Tage über Ostern gebucht. Somit werden wir wieder viel Zeit haben, uns zu unterhalten – irgendwie ist man mit den allermeisten Langzeitreisenden dann doch auf einer Wellenlänge und hat soooooo viele gemeinsame Themen.
So, nach 2 Tagen an Mirabib nun weiter zur Blutkuppe. Auch dort waren wir schon mal und wollten dort wieder hin, weil es hier eine schöne Höhle mit viel Schatten gibt. Dort haben wir dann auch 2 Tage verbracht und haben dann einfach nur die Felsseite gewechselt (Felsen sind hier mehrere km groß und ein paar 100m hoch). Sonntags dann kamen 2 jüngere Männer (Gerhard, etwa 30, aus Namibia, Skydiver&Landschaftsbauer und Simon, etwa 20, Bauingenieur-Student aus Mainz) zu uns gefahren mit ihrem Bakki (ein kleiner Pritschenwagen aber nicht 4×4). Die Jungs hatten vorne einen Platten und keinen Ersatzreifen und keinen Kompressor dabei. Eigentlich sollte es nur ein kurzer 1-Tages-Trip am Wochenende werden von Swakop aus (ca. 110km). Beide stoppen bei uns also und ich biete ihnen an, den Reifen aufzupumpen und zu reparieren, falls wir das Loch finden sollten. Ok, einer wieder ins Auto rein um den Wagen für die Reifendemontage gerade zu stellen – Motor an – Motor aus. Motor nicht mehr an. Örgel Örgel Örgel – Motor nicht mehr an. Motorhaube auf, Diesel Handpumpe und Druck drauf – Motor nicht mehr an. Stück rückwärts rollen und noch mal – Motor nicht mehr an. Diverse Dinge ausprobiert, Gerhards und meine Hände und Arme mittlerweile komplett ölverschmiert (der Wagen braucht mehr Öl als Diesel ). Alles was wir ausprobiert haben hat nicht geholfen. Wir haben dann unseren Landy zusammengepackt und Gerhard und ich sind 60km gefahren (Simon hat auf Moni und die Kinder aufgepass), damit wir wieder Handy-Empfang hatten, so dass er jemanden anrufen konnte. Seinen Arbeitskollegen den er erreichen konnte musste erst noch schauen ob er genug Geld auf dem Konto hat, um Sprit zu kaufen um ihn hohlen zu kommen und abzuschleppen. Nach 20 Minuten hat er sich gemeldet und leider hatte er das Geld noch nicht (Gerhard, sein Kollege und der Chef warten darauf, dass ein Kunde einen fertig gelieferten Auftrag bezahlt – erst dann ist wieder Geld in der Kasse). Gerhard hat dann noch versucht seinen Chef zu erreichen, ihn aber nicht bekommen (der Bakki ist ein uralter “Dienstwagen”). Er hat ihm dann eine SMS geschrieben, dass er im Naukluft fest sitzt und irgendwie wieder heim kommen müsste. Wir sind dann wieder zurück zu unserem Platz und haben erstmal gemeinsam Mittag gegessen. Dabei haben sie uns dann ihre gemeinsame Geschichte erzählt. Gerhard und Simon haben sich vor einem Jahr bei Simons Namibia-Urlaub kennen gelernt, als Gerhard noch als Hostel-Manager gearbeitet hat und sich Simon dort für ein paar Tage einquartiert hat. Sie haben sich so gut verstanden dass Simon sich bei Gerhard gemeldet hat, als er jetzt wieder nach Namibia kam – in den Semesterferien. Somit sind die beiden in dem uralt-Bakki nun quer durch Namibia unterwegs (5 Wochen in Summe) und haben schon viele km hinter sich. Da beiden auf sehr schlankem Fuß mit sehr sehr wenig Geld reisen haben sie schon so manches Abenteuer erlebt. Von gestorbenen Fischen die sie von Swakop irgendwohin in die Pampa bringen sollten für irgend einen reichen Regierungsangestellten der unbedingt ein Aquarium haben wollte in seinem tollen Büro bis hin zu der Bekanntschaft mit einem irren Architekten der Seeanemonen im Vorgarten eines reichen Kunden gepflanzt haben wollte (stimmt wirklich, stand so im Gartenplan). Nach viel gemeinsamer Zeit und vielen Geschichten hatten wir ihnen dann angeboten sie nach Swakop zu fahren und einen Tag früher den Park zu verlassen. Am nächsten Morgen ist Gerhard dann auf “unseren Felsen” geklettert um den Sonnenaufgang zu genießen und hat gemerkt, dass es da Handy-Empfang gibt Her hat seinen Chefe dann erreicht und der kommt ihn dann am Abend mit Simon abholen und schleppt den Alten Wagen nach Swakop. Wir sind mal gespannt wann wir die beiden wiedersehen. Auf jeden Fall haben wir Adressen getauscht. Gerhard geht jetzt am 23.03. in die Niederlande für 7 Monate weil er dort ein Job-Angebot hat um im Skydiving-Business auf Texel zu arbeiten. Dort bekommt er auch einen Lohn, von dem er leben kann und für 350€/Monat kann er dort auf einem Campingplatz in einen Wohnwagen einziehen. Danach geht es dann erstmal für einen Job 3 Monate in die USA. Jaja, das mit den Jobs ist nicht so einfach in Namibia, wie wir ja schon von Winston erzählt haben. Und Sozialsysteme wie bei uns kann man hier unten eh komplett knicken. Entweder haste Dein eigenes Feld und Dein eigenes Vieh, einen einigermaßen gut bezahlten Job, oder man hat nichts und muss dann durch die Länder reisen, um einen Job zu finden. Das ist hier bei vielen Menschen ganz normal.
Zum Abschied haben wir dann noch ein Gruppenfoto für die Erinnerung gemacht – wir hoffen ja dass uns Gerhard wenn er in Europa ist, oder Simon wieder daheim, einmal besuchen kommen. Dann gibt es noch mehr Geschichten zu erzählen
So, jetzt haben wir zum Abschluß für diejendigen die es interessiert noch ein kleines Naukluft Fahr-Video von wenigen Minuten. Die Gegend ist, wie ihr von den Fotos ja schon sehen konntet einer unserer Favoriten. Immer wenn wir in Namibia sind wäre das einer der ersten Orte (trotz der grottenschlechten Straßen und vollen Toiletten ) die wir immer wieder aufsuchen würden. Einfach weil hier sooooo viel von Nichts und absolute Ruhe ist.
Ach ja, da gab es noch eine Bekanntschaft mit einem reisenden Paar mit 2 Kindern – ebenfalls Deutsche. Die haben wir bei Sesriem an der Tanke getroffen. Sie hatten unser Auto gesehen und uns angesprochen was wir denn so machen. Wir haben dann ein bisschen erzählt dass wir unterwegs sind für 1 Jahr, Moni die Kinder unterrichtet, ich eine Auszeit für 13 Monate genommen habe und wir von dem Geld leben was wir uns erspart haben. Daraufhin kam dann von ihm der Kommentar – ja, ist ja alles nicht so einfach, das muss man sich ja leisten können und er müsste ja arbeiten und Geld verdienen. Das sind dann so Momente wo man dem Gegenüber am liebsten mal die Meinung sagen möchte. Die beiden mit ihren Kindern waren 3 Wochen unterwegs, mit einem dicken 4×4 (was so um die 80-100€/Tag kosten dürfte) und dann Lodge-Urlaub. Wer Namibia kennt weiß, dass das nicht billig ist und man für 2 Erwachsene und 2 kleine Kinder locker 120-150€/Tag für die Übernachtung rechnen kann. Und da man auf einer Lodge nicht selber kochen kann muss man 3 mal am Tag essen gehen. Das sind dann sicherlich auch noch mal schlanke 100€/Tag – dazu kommt dann noch der Sprit. Damit ist man dann in Summe, wenn wir mal schlank rechnen 250-300€/Tag. Bei 3 Wochen macht das schlappe 5-6T€. Für das Geld reisen wir 2 bis 2 1/2 Monate mit der ganzen Familie. Soviel zum Thema – das muss man sich ja erst mal leisten können und man muss ja arbeiten. Das sind immer Aufreger für uns. Es gibt genügend Menschen die das, was wir machen sicherlich mal probieren würden wenn der Staat ihnen die Reise bezahlt, sie eine Job-Garantie haben, Eltern auch noch einen Lehrer gestellt bekommen der die Kinder auf der Reise unterrichtet und die Krankenversicherung sagt – fahrt doch – wir zahlen euch schon alles, wenn was passiert. Die meisten machen es sich echt leicht mit “das muss man sich auch leisten können” haben aber mindestens einen dicken 50 Zoll Fernseher – am besten natürlich von Löwe mit Sky-Abo für den Fußball daheim, 2 dicke Autos für der Tür und eine Inneneinrichtung die nicht von Ikea ist – ach ja der Thermomix für 1400€ nicht zu vergessen. Und dann auch noch dumme Sprüche klopfen – ich muss ja arbeiten – pah – Idioten! Jeder soll doch sein Geld dafür ausgeben wofür er will. Wir haben ja auch nichts dagegen und fangen an zu argumentieren wenn jemand 2 dicke Autos hat, jede Menge anderer toller “Dinge” und und und. Immer direkt zu denken dass man reich ist wenn man lange reist weil es halt nur sehr wenige machen ist echt hirnrissig. Es geht halt nicht alles auf einmal und man muss sich überlegen, wofür man sein Geld ausgibt. Wir halt fürs Reisen und nicht für die anderen Dinge.
So – jetzt fahren wir erstmal nach Swakop, tanken Wasser und Sprit, füllen unsere Lebensmittelvorräte auf die sich doch arg nach knapp 2 Wochen ohne Einkaufen dezimiert haben und müssen noch mal waschen. Dann geht es weiter an die nächsten einsamen Plätze, durch die nächsten Reviere und über die nächsten Felsen. Und dann ist es auch schon so weit – ab dem 29.03. sind wir in Windhoek, müssen mit Little mal in die Garage um alles zu schmieren und ein paar los gerappelte Schrauben festzuziehen – und dann kommt Thomas – am Ostermontag mit langen Ohren. Wir freuen uns alle sehr!
Viele Grüße aus dem einsamen Namibia – Wir4
PS: Thomas hat Lenja und Silas ja noch eine Aufgabe gestellt. Lenja hat ganz brav ihr schönes Bild gemalt – freihändig, ohne Vorlage. Silas hat dann auch was gebaut. Irgendwie ist aber aus der 270Grad-Markise dann doch ein Grader geworden – ups. Hoffentlich ist das auch ok?
PPS: Heute fahren sind wir ja aus dem Naukluft nach Skwakob gefahren und hatten Gerhard und Simon versprochen, dass wir vorher noch mal an ihrer Site vorbei schauen, ob der Chef sie denn auch wirklich abgeholt hat. Hatte er nicht – die beiden standen immer noch da und hatten sich schon winkend darüber gefreut dass wir unser Versprechen gehalten hatten und noch mal den Umweg von unserem Platz zu ihrem gemacht haben. Also – beide Eingepackt, der Bakki steht jetzt im Nirgendwo aber dafür sind wir zu sechst wohlbehalten in Swakop angekommen. Bei Gerhard wurde es auch schon knapp, denn er muss am Donnerstag Morgen im Flieger in die Niederlande sitzen. Noch einen weiteren Tag hätten wir die beiden auch nicht mit Wasser versorgen können – wir haben gestern Abend unsere letzten 5 Liter aus unserem Tank gesaugt und waren heute Morgen auch völlig abgebrannt. Jetzt freuen wir uns schon total die beiden bei uns in Langroich mal begrüßen zu dürfen. Vielleicht spring Gerhard ja dann mal über unserem Haus ab und landet dann bei uns im Garten
Nachdem wir ja einen krönenden Abschluss in Südafrika hatten mit viel viel Glück im Transfontier, haben wir in Mata Mata (die Grenze im Park) rübergemacht Und kaum waren wir “drüben”, saßen wir auch alle 4 schon wieder mit offenem Mund im Wagen – wie kann das denn sein?
Kaum ist man in einem anderen Land, wechselt mit der Grenze auch die Landschaft. Irgendwie sind wir auch immer wieder aufs Neue überrascht, dass sowas möglich ist. Und nun hat sie uns wieder – die Stille – oder besser – wir sie!
Als erste Station hinter der Grenze haben wir dann wieder die Region um Keetmanshoop angefahren weil es hier die sehr seltenen Köcherbäume in größerer Zahl an einzelnen Stellen gibt. Diese Bäume heißen Köcherbäume weil die eigentlichen Uhreinwohner des südlichen Afrika, die San, aus den Ästen ihre Köcher für die Pfeile gemacht haben. Und dazu kommt noch, dass der Köcherbaum-Wald ein schöne Motive für Fotos bietet, was Moni und Lenja glatt ausgenutzt haben.
Neben den pflanzlichen “Bewohnern” des Waldes gab es auch noch ein paar tierische, die sich unserem Empfinden nach im Vergleich zum letzten Besuch von vor 5 Jahren gut vermehrt haben und wesentlich zutraulicher geworden sind. Lenja und Silas konnten sie sogar streicheln, ohne dass sie Anstalten gemacht haben sich vom Acker zu machen. Hier 2 Zeitgenossen beim Trinken an der Wasserleitung
Am späten Nachmittag des ersten Tages kommt dann noch anderer Camper, 3 Mädels mit 4×4 und Dachzelt, auf den Platz gefahren. 20 Minuten später kommt eines der Mädels auf uns zugestiefelt und fragt uns, wo wir denn herkommen… Ob das DAS Heinsberg wäre. Ja klar, DAS Heinsberg aus der Nähe von Aachen… ach nee… sie kommt aus Erkelenz, wohnt aber jetzt in Berlin und ist mit 2 Freundinnen aus Berlin das erste mal in Namibia unterwegs für 3 Wochen. So klein ist die Welt…
Von hier aus sind wir dann weiter über Keetmanshoop zum Fish River Canyon, dem zweitgrößten Canyon der Welt. Und da werden wir doch glatt an der Tankstelle von 2 älteren Namibianern die auf dem Weg zu einer ihrer Farmen sind, woher wir denn kommen und was wir so machen. Nachdem wir uns eine viertel Stunde verquatscht und dabei 2 Tanksäulen blockiert haben, drückt der eine uns glatt locker 3kg Rosinen in einer Plastiktüte in die Hand – frisch geerntet. Im Moment ist es Monis Lieblingsbeschäftigung die mit und mit immer wieder zu waschen und von den Stängeln zu befreien. Die sind lecker… Nachdem wir uns verabschiedet (und getankt hatten) haben wir uns noch eine gute Reise gewünscht. Ein paar Kilometer weiter halten wir an einem Famstal an, weil wir uns noch einen Kaffee besorgen wollten und treffen dort tatsächlich die beiden wieder – gibts doch nicht! Wieder ein bisschen gequatscht (und keinen Kaffee geholt weil es kein Wasser gab) und über unser nächstes Ziel unterhalten. Das war ja das Canyon Roadhaus am Fish River Canyon. Meint der eine zu uns – “ahhhh, da seid ihr fast – die nächste links und dann rechts und dann könnt ihr es fast schon sehen”. Aha – dann haben wir mal ins Navi geschaut als wir wieder im Auto saßen – 16km bis zur “nächsten links” und dann waren es nur noch 65km bis “dann könnt ihr es schon fast sehen”. Tja, hier fährt man auch “mal eben” 200km one way wenn am Wochenende das Bier alle ist und man Durst hat. Da liegt die nächste Station in gut 80km Entfernung praktisch schon in Sichtweite… Also weiter Richtung Canyon. Und der nächste Stopp wieder an einem Farmstal sollte uns dann unseren Kaffee bescheren. Und wen treffen wir da, sitzend und auch einen Kaffee trinken – die beiden Herren Wir haben uns dann dazu gesetzt und lange den Erzählungen der beiden und des Farmers und der Farmerin des Stals zugehört. Dabei kamen wir dann auf die Größe von ihrer Farm in Namibia zu sprechen – das sind glatte 55.000 Hektar, oder 550 Quadratkilometer! Da haben wir dann auch das erste Mal so richtig begriffen, was Entfernungen bedeuten in Namibia. 200km sind “umme Ecke” und 80km sind “praktisch schon da – in Sichtweite”. So, alle guten Dinge sind 3 und 3 mal haben wir die beiden jetzt getroffen. Danach haben wir uns wirklich final verabschiedet weil die beiden dann weiter runter zum Oranje gefahren sind während wir beim Canyon Road House angefahren sind, um hier 3 Tage zu verbringen. An diesem Ort waren wir auch schon das letzte Mal und haben einfach die Ruhe, das Ambiente und den Komfort zu genießen. Und das Road House macht seinem Namen alleine schon durch die Gestaltung alle Ehre…
So, und damit kommen wir dann zu unserem “Ersatzrätsel”, weil wir es das letzte mal ja verbockt haben. Diesmal haben wir aber kontrolliert und ihr solltet das Bild in einem unserer Einträge von vor 5 Jahren in sehr ähnlicher Form finden können. Wie heißt der Beitrag, in dem ihr dieses Foto findet, und von welchem Datum ist dieser Beitrag? Der erste Kommentar auf diesen Blogeintrag hier der den richtigen Titel und das richtige Datum nennt bekommt eine Kleinigkeit von uns aus Afrika (Namibia) zugeschickt wie z.B. eine Holzschnitzerei (könnt ihr euch aussuchen ob eine Figur oder ein Tier). Das ganze wird Thomas dann aus Namibia mit heimnehmen wenn er Ende April wieder nach DE reist und euch dann per Post zusenden. Eure Adresse könnt ihr dann (ich antworte dann auf den entsprechenden Blog-Kommentar) per email später an doellinafrica@hotmail.de senden – muss ja nicht jeder kennen. Ausgeschlossen für die Teilnahme sind Familienmitglieder der Familie Döll und Klein und diesmal auch der Kalle. Und hier kommt nun das besagte Foto:
Dann mal happy searching
Zum Nachmittag hin haben wir uns dann aufgemacht zum Canyon um dort wieder die besondere Stimmung am Abend zu genießen. Und wieder, wie beim letzten male waren wir komplett alleine und konnten diese genießen.
Das schönste Bild hat hat Moni gemacht, wirklich als Schnappschuss. Wir haben erst später gesehen wie cool das geworden ist. Es sieht aus als würde Lenja in die Sonne greifen…
Der Canyon ist für uns immer wieder ein Muss, so schön wie es dort ist. Weite, absolute Stille und ein atemberaubendes Panorama…
Am nächsten Tag haben wir am Road House noch eine kleine Morgenwanderung gemacht um die Umgebung ein wenig zu erkunden, den Ausblick zu genießen wenn die Sonne untergeht und die noch sehr angenehmen Temperaturen auszunutzen.
Dabei sind wir doch glatt auf noch bisher unentdeckte Felszeichnungen unbekannten Ursprungs gestoßen. Bis heute streiten sich die Archäologen wie die dahin gekommen sind…
Dort wurde jetzt eine neue Ausgrabungsstätte eingerichtet, in der Nähe des einen Köcherbaumes, der dort oben auf dem Hochplateau steht.
Naja, wenn wir das nächste Mal hier sind lassen wir uns mal überraschen, wie weit die zeitliche Einordnung und die Ursprungsbestinnung fortgeschritten sind
So, nun aber weiter in der Tour, ab nach Lüderitz. Einem Ort direkt am Meer, mitten in der Wüste, mehrere 100km drumherum gaaaaaanz viel NICHTS. Dafür aber sehr schön gelegen und eine einmalige Stimmung.
Das ist schon echt cool wenn man am Campingplatz steht, direkt am Meer, und die Begrenzung zum Meer nicht einfach nur die Dünen sind, sondern die Wüste. Auch die Stadt ist praktisch direkt in der Wüste erbaut und wird auch heute noch zu einem Großteil über den Seeweg versorgt, weil es über das Landesinnere einfach enorm weite Strecken sind.
Um Lüderitz herum (wo wir übrigens 3 Tage verbracht haben – die man auch braucht), gibt es einiges zu sehen und zu erleben. Das für uns interessanteste war für uns der Besuch der Geisterstadt Kolmanskop. Die alte Minenstadt im Sperrgebiet der Diamantengürtels steht heute noch so da wie vor 80 Jahren, als diese noch bevölkert war. Einige Gebäude sind noch gut erhalten und können besichtigt werde. Während einer knapp einstündigen Führung (in Deutsch) erfährt man sehr viel interessantes über die Historie. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall und die Führung ist ein Muss. Besonders beeindruckend fanden wir, dass die Gebäude so extrem gut erhalten sind und die Farbe im Inneren der Gebäude, wenn nicht durch Vandalismus beschädigt, noch immer im Original so aussieht wie neu.
Jetzt ratet mal, welche Nation die Stadt gegründet hat?
Die alten Gebäude geben einen guten Einblick in die vergangene Zeit und wunderschöne und spannende Fotomotive…
Die Stadt liegt, anders als Lüderitz, etwa 15km weit in der Wüste und dient auch heute noch als Zugangstor zur eigentlichen Miene, die weitere 30km weiter ins Landesinnere liegt. Jeden Tag fahren immer noch 3 Schichten in die Miene ein und aus und bauen Diamanten ab, die dort übrigens im Tagebau abgebaut werden. In den Anfangsjahren lagen diese einfach so in der Wüste rum und man konnte sie so vom Boden aufheben. Die Zeiten sind allerdings vorbei und es muss schon ein bisschen gebuddelt werden.
Aber auch der Weg nach Lüderitz ist interessant. So gibt es zwischen Klein Aus und Lüderitz Wildpferde die in der Wüste leben. Irgend jemand hat sie da wohl mal verloren vor vielen vielen Jahren. Und jetzt haben sie sich dort angesiedelt. Entlang der ehemaligen Bahnlinie (wo heute kein Zug mehr fährt) finden sich aber auch noch die alten Stationen. Hier kann man einfach anhalten und durch die Geisterhöfe spazieren. Dann bekommt man einen guten Eindruck, wie das alles mal so war…
Nun gibt es aber noch ein kleines Rätsel als Ausgleich, weil wir das andere ja verbaselt haben. Hier gelten die gleichen Konditionen wie oben (Keine Familie Döll, Klein und kein Kalle ) Weiterhin nicht der oder diejenige, der oder die das obige Rätsel löst. Hier ist allerdings das Rätsel ein bisschen anders – was ist das für ein Tier und zu welcher Gruppe der Tiere ist dieses am nächsten Artverwandt? Der erste Kommentar auf diesen Blogeintrag hier der den richtigen Namen und die nächste Artverwandtschaft nennt bekommt eine Kleinigkeit von uns aus Afrika (Namibia) zugeschickt wie z.B. eine Holzschnitzerei (könnt ihr euch aussuchen ob eine Figur oder ein Tier). Das ganze wird Thomas dann aus Namibia mit heimnehmen wenn er Ende April wieder nach DE reist und euch dann per Post zusenden. Eure Adresse könnt ihr dann (ich antworte dann auf den entsprechenden Blog-Kommentar) per email später an doellinafrica@hotmail.de. Da sind wir mal gespannt, ob das jemand rausfindet
Nein, wir verraten nicht die Größe des Originals und wo wir es gefunden haben
So, von Lüderitz haben wir uns auf den Weg gemacht, wie man so sagt, über die schönste Straße von Namibia, Richtung Sossusvlei. Wir haben einmal ein paar Streckenabschnitte dieser Straße in eine kleines Video zusammengeschnitten. Das lässt grob erahnen, wie wunderschön es ist, hier entlangzugleiten. Hoffentlich werden die Grafelroads nie geteert – das würde das ganze Bild und die Schönheit zerstören. So braucht man einfach ein bisschen länger kann aber die ganze Strecke genießen.
So, damit sagen wir tschö bis zum nächsten mal. Dann gibt es als Start eine kleine Erzählung über ein interessantes Kaffeegespräch mit einem Nachtwächter von unserem Campingplatz in Lüderitz. Das hat uns mal wieder sehr interessante Einblicke in das Leben der Menschen hier in Namibia und deren Verständnis von unserem Leben gegeben.
Also dann… macht es gut – wir4
PS: Wie immer mal wieder zwischendurch – Rechtschreib- und Syntaxfehler bitte verzeihen – ich schreibe zum Spaß für Familie und Freunde und nicht professionell. Wir stecken die Zeit lieber in gemeinsame Erlebnisse anstatt in Zeit am Computer-(Ding) 😉
Erstmal vorab – das letzte Rätsel war wohl nicht zu lösen. Thomas hat uns ja geschrieben dass selbst er das Bild nach langem Suchen nicht gefunden hat. Wir müssen gestehen, dass wir vorher nicht kontrolliert haben uns aber so sicher waren, dass wir dieses Bild damals als “Suchbild – wo ist unser Dicker” auch in einem Eintrag hatten. Das Bild war uns so präsent im Kopf, als wäre es gestern gewesen. Sorry also an alle, die Stunden oder Tage damit verbracht haben, dieses Bild in unserem Blog zu suchen – es war nicht da Aber – im nächsten Eintrag wird es eines geben was – ganz sicher kontrollier – in einem früheren Eintrag gewesen ist, wir müssen es nur noch machen Dann gibt es wieder eine Chance auf ein Geschenk was Thomas mitnimmt nach Deutschland und euch dann nach seiner Rückkehr im Mai zuschickt. Nun aber zu unserem aktuellen Eintrag und den bisherigen Erlebnissen…
Auf unserem Weg nach Namibia kommen wir in eine Gegend, in der es immer weniger Siedlungen und schon gar keine großen Städte mehr gibt. Die einzige größere Stadt im Umkreis von mehreren 100km ist Upington, eine “Stadt” die wir von unserer letzten Reise noch als relativ chaotisch und “typisch afrikanisch” in Erinnerung hatten – aber was heißt das schon… Bevor wir aber über Upington zu unserem letzten Ziel in Südafrika fahren, dem Kgalagadi Transfontier Park, kommen wir noch mal über Augrabis. Das letzte Mal waren die Wasserfälle hier nur ein kleines Rinnsal und wir hatten es als sehr heiß in Erinnerung. Das mit der Hitze hatten wir schon auf der Hinfahrt festgestellt – knapp 40 Grad. Allerdings hatten die Fälle richtig schön Wasser und der Oranje versorgt das ganze Gebiet gut mit Wasser – es war sehr grün.
Da die Kinder beim letzten Mal noch so klein waren, wollten wir keine Wanderung mit ihnen in der Hitze machen, haben uns jetzt aber dazu durchgerungen, den angegliederten Park noch etwas näher zu erkunden. Das Ganze hat sich wirklich gelohnt. Eine wunderschöne weite und stille Landschaft die riesige monolitische Felsformationen enthält. Einer der Felsen wird als Mondfels bezeichnet, den wir dann bestiegen haben. Man fühlt sich tatsächlich wie auf dem Mond wenn man oben drauf steht – nur ist die Aussicht etwas anders… Die Felsen sind super glatt und man kann sie barfuß besteigen, was wir “glatt” gemacht haben Und solange es noch früh am Morgen ist, passt auch die Temperatur. Der Kleine Punkt im Hintergrund ist unser Little der seinem Namen auf diesem Bild alle Ehre macht.
Die Schlucht in die der Oranje (der Fluss in dem wir auch im Richtersveld immer schwimmen waren) stürzt über die Augrabis-Falls kann man von einer Plattform aus bewundern, die man auch als Startpunkt für eine Wanderung in den Canyon nutzen kann. Da wir aber noch weiter wollten nach Upington an diesem Tag haben wir uns das dann geschenkt.
Auf dem Weg nach Upington konnten wir dann von großer Entfernung schon einen Lichtpunkt mitten in der Wüste erkennen der von einer Aura umgeben war, dass wir dachten wir haben es mit einem Ufo zu tun. Bei näherer Betrachtung hat sich dann herausgestellt, dass es sich um ein Sonnenkraftwerk gigantischen Ausmaßes handelt. Das ganze war so hell dass man von der Straße, die ca. 2km daran vorbei führte, nicht direkt in den Turm schauen konnte, sondern die Sonnenbrille brauchte – echt unglaublich.
Gefühlt war das Ding so hell wie die Sonne und klare Strukturen waren auf Grund der Leuchtkraft nicht auszumachen. Auf einer riesen Fläche um den Turm drumherum am Boden waren hunderte von Spiegeln aufgestellt, die alle den oberen Bereich des Kraftwerkes angeleuchtet haben. Hier wird durch die extreme Hitzeentwicklung dann Wasser verdampft und durch große Turbinen gejagt, die dann den Strom erzeugen für die ganze Region um Upington und die Stadt selber. Apropos Upington – hier waren wir wieder auf dem gleichen Campingplatz mit dem riesen Pool, wie vor 5 Jahren, der aber noch weiter “in die Jahre” gekommen ist, als er damals schon war. Netterweise hat die Dame am Einlass uns direkt gesagt dass wir erstmal gucken sollen bevor wir sagen, dass wir bleiben wollen. Da zwar alles alt und vieles kaputt aber sauber war, sind wir geblieben Der große Vorteil war, dass die Kinder jede Menge Spiel- und Baumaterial hatten um sich zu beschäftigen. Silas hat dann ein großes Tipi mit Vorhütte gebaut, dass Lenja dann sehr wohnlich eingerichtet hat. Einziges Problem war nur, dass die Affen immer mal wieder Dinge geklaut haben, die dann zurück erobert werden mussten. Aber so wurde es wenigstens nicht langweilig.
Nun aber zu unserem eigentlichen Ziel, dem Kgalagadi Transfontier Park. Dort angekommen wollten wir dem Tipp von Alex (unser Freund aus Österreich den wir zwischendurch mit Hemma getroffen hatten) erstmal die Camps auf der Botswana Seite buchen, da dieses die “wilden” Camps sind, bei denen mal einfach so in der Landschaft steht, ohne Zaun. Angekommen am Office, rüber zur Botswana-Park-Seite – keiner da Ab zum Botswana Immigration Officer der dann netterweise versucht hat die zuständige Dame auf 4 verschiedenen Telefonnummern zu erreichen. Bei 3 ging keiner ran, 1 Nummer war wohl tot. Er meinte dann nach 15 Minuten vergeblichen Versuchen jemanden zu erreichen und auch erfolglosen eigenen Buchungsversuchen, dass die Dame wohl zu Mittag sei (14:30 Uhr!) und wir vielleicht noch ein bisschen warten sollten um es später noch mal zu versuchen. Da war es wieder – das totale Chaos beim Botswana DWNP das wir soooooo vermisst hatten. Wir haben dann nichts gebucht in Botswana (wenn die keine Touristen haben wollen…) und sind rüber zur Südafrika-Seite (ach ja, der Park ist ein Zusammenschluss aus einem südafrikanischen Teil und einem botswanischen Teil der Kalahari und es gibt in einem Gebäude beide Parkverwaltungen). In Südafrika hat das keine 10 Minuten gedauert und wir hatten 9 Tage durchgebucht, eine tolle Karte vom Park in der Hand und viel Erfolg gewünscht für tolle Tiersichtungen. Ein Unterschied vom Engagement her wie Tag und Nacht – kann man echt nicht anders sagen. Also rein in den Park und ab zur Tiersuche… Wir kannten den Park von unserer letzten Reise als extrem heiß und extrem trocken. Heiß war es dieses mal auch, aber trocken? Überall blühte es in bunten Farben, war Grün ohne Ende und die Tierwelt – absolut beeindruckend. Wir können nicht sagen ob wir öfters angehalten haben um die Tiere zu beobachten, zu fotografieren oder zu filmen oder die Blumen und Gewächse.
Der Park strotze nur so vor Leben. Und da wo es vor 5 Jahren braun, sandig und trostlos war, war es jetzt grün, lebendig und wunderschön. Überall waren Tiereltern mit Ihren Jungen zu sehen, große Herden von Antilopen oder auch Rudel von Raubkatzen, in denen der Nachwuchs alle Hände voll zu tun hatte, die Eltern auf Trab zu halten.
Wenn ihr auf das Bild von den Straußen klickt wird es größer und ihr könnt links unter dem Baum jede Menge kleine Hälse mit Köpfchen sehen von mindestens 6 jungen Straußen
Aber auch die Katzen haben gut für Nachwuchs gesorgt und die Jungen hatten einen riesen Spaß dabei rumzutollen, in der Sonne zu flenzen oder das frische Quellwasser zu schlabbern.
Und der Papa hat von oben auf der Düne da unten in der Ebene am Wasserloch alles sicher im Auge behalten…
Teilweise war die Stimmung richtig ausgelassen. Die Vögel haben gespielt, sich aufgeplustert und um die Wette gesungen.
Wasserbad genießende Hyäne um der Hitze ein wenig entgegen zu wirken und den dummen Touristen wie uns dabei zuzuschauen, wie sie schwitzend im Auto sitzen um aus dem Staunen nicht mehr heraus zu kommen, wie relaxt die Tiere doch alle sind…
Da trifft man dann sogar den ein oder anderen der es sich erlauben kann und dummen Touristen wie uns die Zunge rauszustrecken vor lauter Übermut. Aber wer will so jemandem schon ein Widerwort geben – das würde wohl ehr schlecht ausgehen
Und da hat es ihm dann noch nicht mal gereicht uns nur zu veralbern, da brüllt der uns doch glatt noch an und macht einen auf dicke Hose. Den Herren hier hat Lenja, wie auch die Geparden, übrigens mal wieder entdeckt. Unser kleines Tier-Adlerauge.
Aber naja – wann erlebt man sowas schon mal aus nächster Nähe – wir haben dann von einer Beschwerde beim Parkmanagement abgesehen
Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, sind diese Bilder nicht “einfach so” entstanden. Dahinter steckt tatsächlich viel Arbeit, viele Stunden Suchen, Warten und Hoffen. Viel Austausch mit anderen Parkbesuchern und zuletzt auch eine große Portion Glück, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Innerhalb des Kgalagadi Parks muss man sich alles tatsächlich richtig “erarbeiten”. Von 9 Tagen im Park (eigentlich müsste man mind. 2 Wochen haben, um den Park richtig zu erleben) sind wir an 5 Tagen morgens um 5:30 Uhr aufgestanden, um mit der Gate-Öffnung um 6 Uhr an den Toren zu stehen und den Morgen zu genießen. Meistens sind wir dann gegen 14 Uhr wieder ins Camp gefahren um Mittag zu machen und ein wenig auszuruhen, um dann Nachmittags gegen 5 Uhr wieder in den Park zu fahren um dann um 19:30Uhr wieder zurück zu sein, wenn die Gates schließen. An einem Tag haben wir dann auch noch einen geführten Night-Drive von 21:30 bis 23:30 Uhr gemacht. Das ging nicht spurlos an uns vorbei und gegen Ende sah es dann so aus dass die Kinder noch fit waren ganz früh am Morgen (hier Lenja mit einem Buch über Vögel, um 7 Uhr noch mit Decke)
Aber dann überkam einen auch schon mal die Müdigkeit wenn es denn dann später am Morgen war. Da konnte auch die Grafel-Road keinen wachrütteln.
Naja, kleine Pausen zwischendurch in denen wir dann gemütlich gefrühstückt haben wurden dann von den Kindern immer wieder genutzt, um kreativ zu sein. Sei es dass Lenja mit ihrer frisch erworbenen Knete ihre Lieblingsbücher verziert, oder Silas mit einem gefundenen Golfball versucht einen sauberen Abschlag hinzukriegen, um in ein Webervogel-Nest einzulochen. Langeweile kam nie auf…
Und wenn sich die Gelegenheit bot, wurden auch die tierischen Mitbewohner manchmal mit kleinen Leckerlies versorgt, die sie dann sichtlich genossen haben…
Wie schon erwähnt – mussten wir uns alles erarbeiten! Bei einem der Gespräche haben wir dann ein Deutsch/Englisches Pärchen getroffen das in Hamburg lebt. Eigentlich hatten sie uns angehalten woher wir kommen und was wir so machen – mal wieder mitten auf der Straße. Sie fanden das dann so toll dass wir mit den Kindern reisen, dass sie uns eine Nacht auf der Botswana-Seite geschenkt haben, da sie einen Tag früher nach Hause mussten. Das passende Abendessen haben sie uns dann direkt noch mit dazu vermacht. Hervorragende Hamburger und eine klasse Falsche Shiraz. Somit haben wir unserer neuen Bekanntschaft einen wunderschönen Tag + Nacht in einem Wilderness Camp zu verdanken – DANKE!
Wir haben mal aufgenommen, was das für eine tolle Geräuschkulisse ist, besonders am Abend. Da wird man von den Tieren in den Schlaf gesungen – oder besser – gegekkoooot (die Geräusche machen kleine Geckos die in Höhlen sitzen und auf der Suche nach einem Partner sind).
So, nun lasse ich aber erst mal wieder die Bilder für sich sprechen…
Und wo Leben ist, ist natürlich auch der Tod nicht weit.
Aber auch die Landschaft und das Panorama wusste zu beeindrucken.Hier ein kleines Video von einem Drive durch den Park.
Und was die Sonne kann, kann der Mond schon lange – nämlich wunderschön Auf- und Untergehen… Hier der aufgehende Mond.
Und alleine wegen der tollen Stimmung lohnt es sich einfach, früh am Morgen aufzustehen und sich auf die Suche zu begeben.
Und mancher Besucher der sich zum Abend hin noch außerhalb des Caps befindet, findet später dann einen kleinen Durchschlupf hinein.
Eines Abends saß ich dann noch alleine draußen vor unserem Little, direkt neben dem Wasserhahn der Site und habe die Stille und den Sternenhimmel genossen. Leise hörte ich es dann plätschern, oder besser – schlabbern – neben mir und ich drehe mich um um zu schauen, ob der Wasserhahn tropft. Wir haben uns beide sehr erschrocken, der kleine Schakal und ich, als wir uns bemerkt haben. Mit einem Satz war er auch schon weg und mein Herz in der Hose Es gibt viele fleißige Buddler im Park wenn es Aussicht auf einfaches und leckeres Essen gibt.
Aber jetzt noch ein paar mehr, einfach wild gemischte Bilder unseres Besuchs…
Nun aber zu einem unserer tierischen Highlights. Da wir noch nie richtig Geparden (und Leoparden noch immer nicht) gesehen haben, obwohl wir nunmehr schon in Summe mit all unseren Urlauben und Reisen zusammengerechnet knapp 2 Jahre Afrika bereisen, haben wir uns hierüber besonders gefreut. Lenja hat tatsächlich 2 Geparden entdeckt, die wenige Meter von der Straße entfernt unter einem Baum lagen. Wir haben die 2 Brüder (wie uns später eine Rangerin erklärt hat auf unserem Night-Drive) knapp 1 Stunde beobachtet und hatten sie ganz für uns alleine. Am Schluss haben sie dann die Straße überquert und noch an irgend etwas gefressen, was im Gras lag. Was es war, konnten wir aber nicht genau erkennen. Diese Tiere, die bis zu 120km/h schnell laufen können sind unheimlich schön und grazil in natura – und so entspannt. Und wir sind ohne Umschweife dabei, diese wunderschöne Natur einfach zu zerstören. Eigentlich müsste jeder führenden Persönlichkeit, egal ob aus Wirtschaft oder Politik, eine solche Reise über 1 Jahr zwangsverordnet werden damit sie endlich mal sehen, was wir für eine wundervolle Natur und für wundervolle Kulturen und Menschen auf der Erde (noch) haben. Dann hört vielleicht diese sinnfreie Zerstörung endlich auf. Aber das ist wohl nur ein hoffnungsloser Wunsch…
Auf einem kleinen Video kann man ganz gut erkennen, wie nah wir diesen beeindruckenden Raubkatzen waren.
So, damit sagen wir wieder tschö bis zum nächsten mal. Wir sind jetzt schon in Namibia und genießen gerade wieder das Canyon Roadhouse am Fish River Canyon. Auf dem Weg dorthin beim Tanken haben wir von 2 gebürtigen Namibianern die gerade auf dem Weg zu ihren Farmen waren 3kg frische Rosinen geschenkt bekommen, die wir gerade Stück für Stück aufmümmeln. Zwischendurch auf einer Strecke von 80km haben wir sie dann noch an 2 weiteren Stops getroffen und einiges gelernt – dazu aber mehr im nächsten Eintrag. Nun wünschen wir euch, dass bei uns auch bald wieder schönes Wetter ist, ihr ein bisschen von der Wärme habt die wir haben, und ruhige traumvolle Nächte.
Sonnige Grüße – wir4
PS: Silas ist echt ein toller Baumeister. Die nächste Kabine entwirft und baut er für uns
PPS: Wir freuen uns auf Thomas – nur noch 3 Wochen und dann ist er wieder in unserer 2. Heimat – Namibia – und wir reisen wieder für 1 Monat zusammen!