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Und täglich grüßt das Murmeltier ;-)

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Mensch, da waren wir doch schon mal… nachdem wir eine wunderschöne Woche in Lesotho verbracht haben, machen wir einfach noch mal das, was wir vor mittlerweile knapp 5 Jahren schon einmal gemacht haben – wir tingeln an der kompletten Küste von Südafrika entlang. Angefangen bei East London, über Port Elizabeth, weiter nach Kapstadt und dann die Küste hoch nach Namibia, auf das wir uns schon total freuen… Naja, da sind wir noch nicht und das dauert auch noch ein paar Wochen. Gestartet sind wir also in East London auf einem Platz, auf dem wir auch vor besagten 5 Jahren schon mal waren – dem Yellow Sands, mit einer kleinen Zwischenstation über den Mount Courie. Dieser schöne aber kleine Nationalpark hat uns auch diesmal wieder mit seiner schönen Kulisse 3 Tage beglückt, tierische Besucher haben uns das Essen streitig gemacht, und die Kinder hatten eine Menge Spaß im See und beim Angeln.

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Und nein, wir haben kein schlechtes Gewissen den daheim gebliebenen gegenüber und setzen sogar noch eines drauf. Nachmittags gönnen wir uns auch immer wieder gerne lokale Köstlichkeiten die durch die ansprechende Farbgebung sogar noch besser schmecken – ist natürlich alles LowFat und Natur pur Zwinkerndes Smiley Wir haben das mal ausprobiert – die in Neonfarben leuchten sogar nachts wenn man sie nur lange genugo tagsüber in der Sonne “aufgeladen” hat – echt praktisch!

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Jetzt aber zu East London. Hier haben wir eine deutsche Familie getroffen, die nun schon das 2. Mal mit ihren beiden Kindern für 3 Jahre nach SA “ausgewandert” ist. Sandi arbeitet bei Daimler im Einkauf und hat die Möglichkeit bekommen unter deutschem Vertrag für 3 Jahre in SA zu arbeiten und hier den Einkauf zu managen – wie cool ist das denn? Als er uns hat stehen sehen mit unserem deutschen Kennzeichen ist er direkt zu uns gekommen (er selber fährt leidenschaftlich Motorrad) und wir haben jede Menger erzählt und einen schönen lustigen und informativen gemeinsamen Abend verbracht mit den beiden Familien. Sie sind aktuell erst wieder für knapp 4 Monate hier, aber schon wieder mittendrin. Ihre kleine Tochter geht noch in den Kindergarten und fand am Anfang alles doof – die wollen da garkein Deutsch sprechen mit mir Smiley Der 7-jährige Sohn geht auf eine ganz normale internationale Schule und hat eben zusätzliche zum normalen Unterricht, der in Englisch stattfindet, auch noch Deutschunterricht. Und jetzt war er total froh, dass er mal für 2 Tage ein paar deutsche Kinder zum Spielen hatte… Und echt interessant war natürlich einmal die Sicht eines in SA lebenden und arbeitenden Deutschen zu hören, über die lokalen Gegebenheiten. Die Frage die wir uns auch immer wieder gestellt haben und die sie sich auch immer wieder stellen – wie können sich die Menschen hier unten das Leben leisten das sie führen? Denn ein Friseur kostet hier 3/4 von dem, was er bei uns kostet, nur verdienen die Menschen hier viel weniger als bei uns. Und wie wir gelernt haben wird wohl der überwiegende Anteil von z.B. den Autos hier unten (echt viele dicke Kisten) privat finanziert. Da bleibt nur die Frage, wie lange so was gut gehen kann bei einer Wirtschaft, die unter Anderem extrem mit der Korruption in der Regierung und der Verwaltung zu kämpfen hat. Die meisten Geschäfte im öffentlichen Bereich funktionieren wohl nur über Schmiergeldzahlungen. Selbst wenn es offiziell Anti-Korrumptions-Bemühungen gibt – was hilft das, wenn die obersten Landesführer und die politische Elite nur noch im Amt sind weil sie politische Immunität genießen, aber eigentlich mehrere 100 anhängende Verfahren haben. Naja, der Fisch stinkt halt immer vom Kopf her – kennt man ja aus Deutschland auch sehr gut, wie bei z.B. den großen Konzernen. Wenn das Vorbild einfach verdorben ist dann helfen auch noch so tolle Plakate mit Sprüchen wie “Wir sind integer, leben unsere Werte,…” nichts. Ohne passende vorgelebte Vorbildfunktion wird es unten in der kleinen Amtsstube oder im Angestelltenbüro auch nicht wirklich besser. Wie gesagt – ein sehr interessantes Gespräch!

Nun aber zu den schönen Dingen in East London:

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Und da wir wieder direkt am Meer standen und die Delfine vor uns vorbeigezogen sind hab ich mal versucht, dieses Schauspiel mit der Kamera einzufangen. Das ist mir leider nur teilweise gelungen. Das sieht in Filmen immer so schön und einfach aus, ist aber total schwierig…

Nachdem Thomas dann für mich aus Deutschland Ersatzteile bestellt hatte hier in SA bei einer Landy-Werkstatt in Kapstadt (weil man mit der schrott VISA-Karte leider wenn man im Ausland ist nicht im Internet bezahlen kann – die sind noch in der Shopping-Steinzeit bei VISA! – dazu schreibe ich mal einen eigenen Bericht) sind diese dann nach 1 Tag auch schon in East London auf den Campinplatz mit Courier geliefert worden.

Little hat nämlich ganz schön gelitten im letzten halben Jahr, da wir relativ häufig relativ viel und hartes Offroad gefahren sind. Jetzt haben wir so einen schönen leichten und geländegängigen Wagen um überall hinzukommen – da haben wir das natürlich ausgenutzt. Nicht wenige Dichtungen sind undicht geworden (hier hat aber auf LandRover billige China-Produkte verbaut die schneller kaputt gehen – schämen sollten sie sich) und auch die ganzen Buchsen am Wagen sind annähernd hinüber. Einen Teil habe ich dann schon in East London gemacht und das was viel Arbeit war dann in Port Elizabeth, wo wir wieder an de PineLodge gewesen sind und einen schönen gepflasterten Standplatz hatten auf dem ich gut arbeiten konnte.

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Hier habe ich auf beiden Seiten an der Hinterachse die Dichtungen in den Stub-Axles getauscht und die Radlager neu geschmiert weil aus dem Diff Öl eingelaufen war. Die Dichtungen sind undicht geworden. Und das waren auch so billige China-Dinger wie ich beim Ausbau feststellen musste Trauriges Smiley. Jetzt sind gescheite Cortego-Dichtungen drin mit Metall-Verstärkung und Doppellippen Die werden wohl halten – und Little läuft jetzt wieder wie geschmiert Smiley

Bei der letzten Reise wollten wir dann auf unserem Weg entlang der Küste (Garden-Route) noch die Baviannskloof (Pavian – Schlucht) durchfahren sein, hatten es aber nicht geschafft, weil zu wenig Zeit. Jetzt haben wir uns die Zeit genommen und sind 3 Tage lang durch die Schlucht gefahren. Über viele kleine Pässe, durch Hochebenen und Flusstäler hindurch kann man eine etwa 150km lange, gemütliche 4×4-Strecke fahren. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Campingmöglichkeiten, teilweise mit Infrastruktur, teilweise ohne. Die Strecke lohnt sich aus unserer Sicht auf jeden Fall und ist sehr einfach zu fahren, sehr abwechslungsreich und landschaftlich sehr schön. Manchmal gibt sogar Besucht auf dem Platz – die können ganz schön fauchen die Biester.

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Die letzte Nacht haben wir dann am Ende der Schlucht verbracht, auf einem kleinen Platz in einem sehr engen Tal (vielleicht 200m breite). Am Nachmittag zog dann ein Gewitter auf uns es fing langsam an ein wenig zu regnen. Innerhalb von vielleicht 30 Sekunden war das Gewitter dann über den Berg von unserem Tal und es brach ein Unwetter los, das wir noch nie erlebt haben. Es schüttete wie aus Eimern – und zwar Hagelkörner und ein wahnsinniger Sturm kam auf. Wir saßen noch unter unserer Markise und haben es nicht mal mehr geschafft, Tisch und Stühle zusammenzuklappen. Moni konnte gerade noch mit den Kindern in die Kabine flüchten und ich musste die Markise sichern, damit diese nicht fliegen geht und dann wild um sich schlagend den Wagen beschädigt.

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Innerhalb von 2 Minuten sah es so vor unserem Wagen aus. Alles voll Hagel und überschwemmt. Die Temperatur um 5 Grad gefallen. Wir hatten Glück im Unglück – Markise und Wagen haben alles unbeschadet überstanden. Da ich aber die Markise festhalten musste und der Hagel durch den Sturm darunter geschlagen ist, sah ich danach so aus:

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Am ganzen Körper hatte ich Hageleinschläge zu verzeichnen – das war nicht so lustig. Mittlerweile bin ich die meisten Einschläge wieder los. Naja, da alles überflutet war hat Silas das Ergebnis (ein Fluß auf dem Platz wo vorher keiner war) dann direkt genutzt um eine Brücke und einen Damm zu bauen.

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Auf der Ausfahrt aus der Kluft haben wir dann andere Reisende getroffen die eigentlich in die entgegengesetzte Richtung einfahren wollten. Diese hatten uns dann berichtet, dass es nicht mehr ginge, da die Straße nicht mehr passierbar und somit die Kluft gesperrt wäre. Da haben wir wohl Glück gehabt – ein Tag später raus und wir hätten wohl festgesessen. Die Ausfahrt hat sich dann auch ziemlich schlammig gestaltet und Little hat jetzt eine wunderschöne rot-braune Schlamm-Patina Smiley

Also raus aus der Schlucht – zurück ans Meer. Eine Station die wir noch mal machen wollten war der Storms-River Mouth, auch ein Nationalpark in dem eine 77m lange Brücke einen Fluss überspannt, der an dieser Stelle ins Meer fließt.

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Zum Glück hatten wir dort wieder schönes Wetter und nicht so ein Unwetter wie in der Schlucht. Die Kinder haben viel Zeit damit verbracht, von unserem Platz aus einfach nur ins Meer zu schauen und den Wellen zuzugucken. Wir wundern uns immer wieder wie viel Zeit die beiden damit verbringen, einfach nur in der Gegend rumzugucken. Wir finden das klasse…

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Nun zu einem kleinen Gewinnspiel – das folgende Foto haben wir vor 5 Jahren schon einmal gemacht. Wie heißt der Beitrag, in dem ihr dieses Foto findet und von welchem Datum ist dieser Beitrag? Der erste Kommentar auf diesen Blogeintrag hier (vom 24.01.2018) der den richtigen Titel nennt bekommt eine Kleinigkeit von uns aus Afrika (Namibia) zugeschickt wie z.B. eine Holzschnitzerei (könnt ihr euch aussuchen ob eine Figur oder ein Tier). Das ganze wird Thomas dann aus Namibia mit heimnehmen wenn er Ende April wieder nach DE reist und euch dann per Post zusenden. Eure Adresse könnt ihr dann (ich antworte dann auf den entsprechenden Blog-Kommentar) per email später an doellinafrica@hotmail.de senden – muss ja nicht jeder kennen. Ausgeschlossen für die Teilnahme sind Familienmitglieder der Familie Döll und Klein.  Und hier kommt nun das besagte Foto:

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Also – happy searching Smiley ERGÄNZUNG: GEWINNSPIEL SCHON GESCHLOSSEN, DER KALLE HAT NACH SAGENHAFTEN 5 MINUTEN SCHON GEWONNEN!!!

Wir sind dann am Nachmittag weitergefahren und haben einen Stopp an der höchsten Bungee-Brücke der Welt gemacht. Mit 216m gibt es wohl keine höhere Brücke von der man Sprünge machen kann.

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Das besondere an der Brücke ist wohl weiterhin, dass sie, als sie in den 1980er Jahren gebaut wurde eine absolute technische Sensation war, da sie von beiden Seiten aus gleichzeitig gebaut wurde und sich beide Hälften in der Mitte “getroffen” haben. Das ganze ist eindrucksvoll in einer kleinen Ausstellung dokumentiert.

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Nun aber wieder zu den “Springern”. Schon beim zuschauen bekommt man (zumindest ich) mit der Angst zu tun.

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Wir haben mal versucht das in einem kleinen Video festzuhalten wenn die Leute sich da knapp 200m in die Tiefe stürzen.

Nachdem wir uns dann so an die 5-7 Sprünge angeschaut haben sind wir weiter zu unserer nächsten Station, die wir auch schon kannten. In die wunderschöne Keurbooms Lagoo. Damals hatten wir in der Lagune einen Ehrengast – eine tote Robbe, die von einem Hai attackiert worden ist und sich dann so gerade noch über die Sandbank in die Lagune retten konnte, wo sie verendet ist. Auch dieses mal hatten wir wieder eine Robbe, diesmal aber lebendig und direkt lustig auf uns ab springend vor unserem Abendbrottischen. Das schöne im Moment ist – die Hauptsaison ist vorbei und wir sind i.d.R. ziemlich alleine auf den Plätzen und haben somit immer die Möglichkeit den besten “Platz am Platz” auszusuchen.

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Und der Robbengast ist nicht nur immer schön vor uns hin- und her getaucht sondern hat mal Kopfstand gemacht und uns zugewunken, dann einen Fisch genfangen und den durch die Gegen geworfen oder ein bisschen rumgespritzt mit den Schwanzflossen. Irgendwann war es dann so spät und so dunkel dass wir ins Bett gegangen sind. Und nach dem Vorlesen konnte Moni aus ihrem Fenster unseren Besucher noch immer beobachten. Wir freuen uns schon auf heute Abend und unseren Besucher, der hoffentlich wiederkommt Smiley

Und nun ist es wieder so weit. Wir sagen an dieser Stelle tschöööö bis zum nächsten Mal. Dann sicherlich nach unserem Kapstadt-Aufenthalt vom 29.01. bis zum 03.02. für den wir uns eine kleine Wohnung mitten in Kappstadt gemietet haben. Diesmal wollen wir nicht nur 2 Tage in der – wie man so sagt – schönsten Stadt der Welt – verbringen, sondern ein paar Tage mehr. Ausserdem bekommt Little dann noch mal einen Ölwechsel und wir kräftig geschmiert (so wie die Politiker hier Zwinkerndes Smiley).

Beste Grüße in die kalte Heimat – wir4

Ein Land ohne Zeit und mit riesigem Herz – Lesotho

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Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – und 2 noch viel mehr…

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Ich denke es bedarf nicht vieler Worte über Lesotho (welches Leßutuu gesprochen wird), wenn man diese beiden Bilder sieht. Dennoch möchte ich, bevor wir mit dem Reisebericht über dieses wunderschöne, kleine Land mit einem riesigen Herzen inmitten von Südafrika fortfahrenn ein wenig „generelles“ erzählen. Lesotho zählt zu den weltweit ärmsten Ländern mit einem der niedrigsten Pro-Kopf einkommen. Wie wir gelernt haben, war Lesotho eigentlich mal viel größer, wurde aber nach einem Abkommen mit den Engländern die sich als Schutzmacht “erbarmt” haben, um einiges zusammengestutzt. Übrig geblieben ist ein Land was nur aus Bergen, Tälern und Hochebenen besteht und bei dem man sich permanent auf mindestens über 1700m über dem Meeresspiegel befindet. Unser höchster Pass waren knapp 3200m, auf den wir hoch- und wieder runtergekrabbelt sind. Die Menschen leben dort überwiegend in kleinen Bergdörfern ohne Elektrizität und fließend Wasser und leben von dem, was sie in den Hängen selber anbauen. Es gibt ein paar “Städte” die Elektrizität haben, diese lassen sich aber an zwei Händen abzählen. Die Dörfer die nah an den Städten liegen, haben dadurch teilweise auch Elektrizität. Wie auch in vielen anderen Ländern haben die Chinesen dort einige Straßen geteert, die jetzt gut zu befahren sind. Wenn man allerdings zu den wirklich schönen Orten will, geht es nur über Gravel (teilweise gut, teilweise echt eine Herausforderung). Wir sind außer die Anreise zu unserem ersten Stopp in Lesotho nur über Grafel gefahren.

Unser Eindruck von Lesotho war überwältigend. Das Land ist extrem sauber, die Dörfer alle super schön, die Menschen extrem freundlich und rücksichtsvoll und – es gibt keine Zeit. Da Lesotho weitestgehend von den “Segen der Zivilisation” verschont geblieben ist, leben die Menschen dort ihr leben. Es wird mit der aufgehenden Sonne aufgestanden, und mit der untergehenden Sonne ins Bett gegangen. Alles dazwischen geht halt so schnell oder langsam wie es geht. Und wenn jemand vorbei kommt, wird erzählt. Es wird sich gewunken (oft mit beiden Händen), es wird sich zugerufen, Autos halten an und die Fahrer erzählen, jemand steht an der Straße und will mitgenommen werden und der nächste Fahrer hält an und nimmt mit,… Wir haben kein Land kennen gelernt auf unseren Reisen dass so sehr dem “echten Afrika” entspricht, wie wir es uns vorgestellt haben.

Das hat natürlich auf der anderen Seite seinen “Preis”. Man weiß nicht was einen an der nächsten Station erwartet oder ob man die geplanten 100km an einem Tag schafft, oder nicht – wegen der Straßen und Pässe. Haben wir einen Übernachtungsplatz da wo eigentlich einer sein soll oder ist da doch nichts. Aber das macht es natürlich auch sehr spannend, denn um die “Sicherheit” oder die Gastfreundschaft und afrikanisches Improvisationstalent muss man sich in Lesotho keine Sorge machen – von allem gibt es mehr als genug Smiley

Die Frage die wir uns beim Bereisen dieses Landes gestellt haben – wie definiert man Reichtum? Woran macht man fest, dass Menschen arm oder nicht arm sind? Nach der Zeit in Lesotho steht für uns fest – Geld ist es nicht. Auch wenn die Menschen dort vielleicht kein hohes einkommen oder gar kein Einkommen in Form von Geld haben, so sind viele dennoch nicht “arm”.

Nun aber zu unserem Abstecher von 1er Woche durch Lesotho…

Gestartet sind wir in Ficksburg, auf der SA-Seite wo wir auch über die Grenze gefahren sind. Unser Ziel für den Tag war, größtenteils über eine gute aber extrem steile Teerstraße (was das Fahren anstrengend gemacht hat) Semonkong. Dort wollten wir hin weil es dort die höchsten Wasserfälle von ganz Afrika gibt, die Maletsunyane Falls. Nach etwa 4 Stunden Fahrt kommen wir am Campingplatz an, und er ist voll Trauriges Smiley Nach ein paar netten Worten und traurigen Kinderblicken konnten wir uns dort auf dem Parkplatz stellen und hatten – tatsächlich – den schönsten Platz am Platz Smiley Direkt am Fluß gelegen und klasse Blick in die Schlucht.

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Kinder raus aus dem Landy und ab in den Fluß… super! Am nächsten Tag haben wir von hier aus mit der gesamten Familie einen Ausritt auf den nur in Lesotho lebenden Basotho Ponys gemacht. Die Hirten lernen dort schon mit 3 Jahren auf dem Pferd zu sitzen und es ist keine Seltenheit dass man 5-jährige Stoppelhopser im Galopp, schwer beladen, durch die Berge flitzen sieht. Wir sind auf jeden Fall mit einem Guide ganz gemütlich in einem 3-Stündigen Ausritt zu den Fällen und haben dort ein Picknick gemacht.

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Hier erholen sich die Pferde und die Reiter von dem teilweise anstrengenden Ritt. Teilweise 30cm neben einer 100m Abbruchkante kann schon ganz schön an den Nerven zehren. Die Ponys sind aber so trittsicher, dass man sich nach einer Zeit daran gewöhnt hat. Sind halt richtige Bergpferde…

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Die Idee (und die Ausführung) für dieses Foto hatte übrigens unser Führer, ein ganz lieber der uns einiges über die lokale Kultur erzählt hat.

Nach 2 Tagen in Semonkong sind wir dann weiter nach Quacha’s Neck, ganz im Süden. Eigentlich wollten wir noch weiter, aber die Straßen und das permanente “Boah”, “unglaublich”, “halt mal an”, “ich werd nicht mehr – sind wir hier im Himmel” – haben uns einfach zu viel Zeit gekostet. Dort wollten wir auf eine Campsite im SnakePark. Naja, den Park gab es noch (glauben wir zumindest), die Campsite nicht mehr. Wir sind dann einfach zu einem Hotel vor der Stadt und haben gefragt ob wir uns da stellen können. Klar – kein Problem. Noch ein bisschen mit der Besitzerin erzählt, ein paar Bier geschlürft, ein bisschen am Landy geschraubt und dann eine ruhige Nacht verbracht. Die Dame war so von unserem Ofen angetan den wir in Sambia am Straßenrand erstanden haben dass er direkt mit dem Handy aus allen möglichen Perspektiven fotografiert werden musste. Ein Bekannter sollte den dann nachbauen – so einen wollte sie auch haben. Und wir müssen sagen – ohne den wollten wir auch nicht mehr reisen Smiley

Von hier aus erholt am nächsten Morgen weiter in den Sehlabathebe Nationalpark, über wunderschöne Passstraßen.

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Ach ja, der überwiegende Teil der Bevölkerung ist römisch katholisch und Kirchen sind relativ verbreitet.

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Naja, angekommen im Park waren wir erst mal überrascht dass wir hier am Ende der Welt (die Straße hört dann bald irgendwann einfach auf) einen riesengroßen nagelneuen Gebäudekomplex fanden – vom feinsten.

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Das war der Parkeingang, es gab bestimmt 20 super neue Mitarbeiterhäuser und innen drinne auch noch schöne Schautafeln. Es wunderte uns etwas, dass innen alles dunkel war und ein einzelner Mitarbeiter dann kam, als wir reingingen. Als wir dann noch nach Camping fragten meine er dann so “hmmm, tja,… so richtig… – nee”!

Ja aber – da steht doch im offiziellen Prospekt von der Grenze dass… und – wo sollen wir denn…Ist denn die Lodge nicht da und überhaupt wir brauchen nicht viel, nur Platz.

Tja, wie das so ist – nach ein paar netten Worten hat er uns dann mitten im Park campen lassen in der Nähe von einem Häuschen wo 3 nette Männer wohnten und ein Wasserhahn war. Somit waren wir glücklich und konnten uns an einer wunderschönen Natur und gaaaaaanz viel Ruhe erfreuen Smiley

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Und – wo ist Little?

Als wir noch nicht wussten dass das Haus bewohnt war, sind wir einfach mal rein und haben es “besichtigt”.

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Abends kamen dann die Wolken über die Berge gekrochen und wurden dabei von der Sonne wunderschön angeleuchtet. Leider hat das Schauspiel mit den Farmen weniger als 15 Minuten gedauert.

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Das Tal ist wirklich wunderschön und wenn man ein wenig rumspaziert findet man dort ganz dolle Dinge…

Von hier aus haben wir uns dann auf den Weg gemacht zum Katse Dam, mit einem Zwischenstopp in Mashai. Eigentlich wollten wir es bis Thaba-Tseka schaffen (es waren ja “nur” 120km), wir hatten aber nicht mit dem Matebeng-Pass (knapp 3000m) gerechnet. Als wir nach 2 Stunden die ersten 10km geschafft hatten war uns klar, dass wir das wohl nicht mehr schaffen werden Smiley Insgesamt haben wir für die 20km um den Pass zu queren knapp 4 Stunden gebraucht. Extrem steile Passagen, 360Grad Spitzkehren (so dass man sogar zurücksetzen muss) mit teilweise abgehenden Bächen durch die Kehren und öfters steiniger Untergrund mit hohen Stufen machen das Vorankommen extrem beschwerlich. Aber – sie Strecke und der Blick entschädigt alles…

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Hier der Blick nach hinten. Da sind wir über 1000 Höhenmeter hochgekraxelt. Nach knapp 6 Stunden Gesamtfahrzeit sind wir dann in Mashai angekommen und haben praktisch “mitten im Dorf” übernachtet (hier ist auch das Bild vom kleinen Jungen oben entstanden). Und was uns sehr gut gefallen hat – die Menschen sind sehr zurückhaltend und man wird nicht “überfallen” wie man sich das so oft vorstellt.

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Mit einem traumhaften Ausblick über die Hügellandschaft.

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Vor uns lagen ein paar Felder und weiter unten noch ein Paar Hütten. Neben uns stand ein alter Traktor auf dem zwei Hirtenkinder am spielen waren und “nebenbei” ein paar Kühe gehütet haben. Es hat keine 10 Minuten gedauert und es waren 4 Kinder, die gespielt haben Smiley

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Lenja und Silas sind dann von beiden “eingeladen” worden (ohne dass sie sich verbal verstehen konnten) mit ihnen gemeinsam die Kühe mal ein bisschen durch die Gegend zu treiben aus Spaß und auf dem Esel zu reiten. Erst haben sich Silas und Lenja noch geiert die Kühe mit dem Knüppel zu treiben und mit Steinen zu bewerfen damit sie sich bewegen, aber die Hemmungen sind schnell gefallen und sie waren ein gutes 4er-Team Smiley

 

Abends waren dann auf einmal Lenja uns Silas futsch. Nach ein bisschen Suchen haben wir sie dann gefunden…

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Silas lag quer auf der Schaukel und Lenja saß mit einem Kätzchen drauf – und beide haben den Sonnenuntergang genossen. Was machen wir nur mit unseren Kindern, wenn wir wieder daheim sind?

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Über (wieder mal) traumhafte Straßen haben wir uns dann weiter aufgemacht zum Katse-Dam.

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Vorbei an vielen Feldern und Hirtenkindern, die die Schafe, Ziegen, Pferde und Kühe hüten.

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Da es gerade in den Morgen- und Abendstunden doch sehr kühl werden kann und eigentlich permanent ein frischer Wind weht, sind alle immer gut eingepackt.

Angekommen am Kats Dam, waren wir dann allerdings enttäuscht. Weder ist der Dam sonderlich attraktiv, noch der offizielle Stellplatz besonders dolle gelegen. Aber naja, das darf auch mal sein Zwinkerndes Smiley Und da der Damm aktuell auch noch relativ leer ist, kommt man auch nicht mehr wirklich tief runter ans Wasser. Die Abhänge sind einfach viel zu steil. Aber – man kann über die Staumauer fahren und dann runter schauen, was wir natürlich gemacht haben. Das ist schon ein kleines Erlebnis. Insgesamt würden wir vom Dam sagen, dass man sich den sparen kann, man, zumindest so wie wir gefahren sind, einen Tag Anreise und einen Tag Abreise über doch teilweise sehr beschwerliche Gravel Roads in Kauf nehmen muss. Viel lohnenswerter sind so kleine Zwischenstopps wie in Mashai.

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So, das war nun unsere vorletzte Station vor dem Sani Pass, über den wir wieder nach SA eingereist sind. Am nächsten Tag also los zum Sani Pass. Gestartet bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein und man glaubt es nicht – auf den letzten 5km der insgesamt 180km und 7,5 Stunden Fahrzeit runter auf 9 Grad und Regen (weil wir in den Wolken waren). Gesehen haben wir dann vom Sani-Top nichts mehr Trauriges Smiley Naja, wir haben uns in den “Highest Pub of Africa” verkrümelt und bei einem warmen Kohleofen, heißer Schokolade und Cappuccino den Tag bis zum Abend verbracht Smiley Silas konnte nicht genug von den leckeren Plätzchen bekommen (selbst gebacken) und Lenja war überwältigt ob der vielen Fotos an den Wänden…

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Am nächsten Morgen war das Wetter dann traumhaft und wir hatten einen wunderschönen Blick erst über die Wolken und dann auch ins Tal.

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Und dann – sollte es ja den “berüchtigten” Sani-Pass runter gehen. Viele berichten ja von schweren und komplizieren Auf- und Abfahren und es ist auch so im Reiseführer beschrieben, dass es nicht wirklich einfach ist. Wir haben dann an der Rezeption nachgefragt wie lange man dann braucht bis man unten ist. Die Antwort war dann – naja, 30 Minuten bis zur südafrikanischen Grenze und 1 Stunde insgesamt bis zur Teerstraße. Hmmmmm – also entweder hat die Dame keine Ahnung oder das was die Leute immer so gerne im Forum von sich erzählen “ha – ich hab den Sani Pass gemacht und uiuiui, schwer schwer… bereitet euch auf was vor” ist maßlos übertrieben. Das, was wir von oben sehen konnten hatte uns jetzt (was die Komplexität betrifft) nicht wirklich vom Hocker gehauen. Ja, viele Spitzkehren mit teilweise guter Steigung, aber nix kompliziert. Und so war es dann auch. Der Pass ist im Prinzip mit einem normalen Auto was ein bisschen mehr Bodenfreiheit hat zu befahren. Er ist seil und kurvig, mehr aber auch nicht. Die Route über den Matebeng Pass ist extrem viel anspruchsvoller. Und auch die Route vom Katse Dam zum Sani-Pass (die Gravel-Route) ist wesentlich ansträngender und anspruchsvoller. Und das alles ist nichts im Vergleich zur Route 05 in Sambia. Von daher müssen wir alle enttäuschen die sich vom Sani Pass eine fahrtechnische Offroad-Herausforderung erhoffen – ist nicht Smiley Nichts desto trotz ist der Pass sehr schön und sehenswert, weil einfach der Ausblick den man hat traumhaft schön ist, besonders von oben ins Tal. Aber alle die überlegen sich hoch und runter fahren zu lassen (und schon mal was von Untersetzung gehört haben) können problemlos selber fahren. Die Gefahr dass irgend was schief geht wenn man langsam fährt, liegt bei 0. Genauso gut könnte man auch in den Alpen von der Straße abkommen – ist nix anderes.

Und hier mal ein Blick von unten nach oben, als wir schon die ersten 10 Minuten hinter uns hatten…

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So, und nun sind wir wieder in SA, sitzen gerade in der Nähe von Kokstad, ich habe ein paar Ersatzteile für Little bestellt (im Prinzip sind alle Buchsen hinüber und es rappelt und klappert überall) und morgen geht es weiter ans Meer nach East London, wo wir uns unsere Ersatzteile hin liefern lassen. Und wenn VISA mal annähernd das was sie in der Werbung versprechen halten würden (Kreditkarte für Reisende), dann wäre das mit dem Bezahlen auch nicht so schwer. Denn das tolle “verifiedByVisa” kann man im Ausland und besonders für Reisende beim Onlineeinkauf vollkommen knicken. Und das sagen sie an der Hotline sogar selber… traurig traurig. Aber so ist das heute mit der Werbung besonders bei den großen markbeherrschenden Unternehme – 300% versprechen, 50% halten. Aber naja – wir gehen halt jetzt morgen zur Bank und zahlen bar auf das Konto des Versenders, damit wir die Ersatzteile bekommen – dank VISA-Schrott!!!

Kuchen ist angeschnitten, der Kaffee dampft und die Kinder sind wieder vom Dam zurück voll in Matsch und ich mach jetzt Schluss.

Dann wieder viele Grüße – wir4

PS: Wie immer mal wieder zwischendurch – Rechtschreib- und Syntaxfehler bitte verzeihen – ich schreibe zum Spaß für Familie und Freunde und nicht professionell. Wir stecken die Zeit lieber in gemeinsame Erlebnisse anstatt in Zeit am Computer-(Ding) 😉