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Die Verschiffung

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Heute, 24.01. ist unser Dicker auf’s Schiff gekommen. Das Ganze lief relativ unspektakulär.

Verschiffungsmethode aussuchen

In Vorbereitung auf die Verschiffung hatten wir uns mehrere Möglichkeiten angeschaut. Dazu zählten nicht nur unterschiedliche Reedereien, sondern auch die Suche nach der geeigneten Methode. Eigentlich gibt es hier nur 2 Möglichkeiten.

Die erste Möglichkeit ist die Verschiffung per Container. Da unser Wagen mit Kabine höher als ein Standardcontainer ist und die Kabine abgesetzte mit dem Wagen davor auch nicht in einen Standardcontainer passen (hier hätten wir dann den langen nehmen müssen) wurde es etwas komplizierter.

Also – langer normal hoher Container, high cube, oder open top. Da wir eigentlich die Kabine nicht absetzen wollten und uns das komplizierte Einrollen mit der Kabine mit speziellem Gestell in den Container sparen wollten wären bei den Containern also nur high cube und open top übrig geblieben. Da wir aber von der container-Verschiffung auch schon von manche verschimmelten Auto gehört hatten und die Kosten doch um einiges höher sind als bei der RoRo-Verschiffung (rollon-rolloff) haben wir uns für letztere entschieden.

Wichtig hierbei war uns dass der Reeder möglichst keine Häfen zwischen Verlade- und Zielhafen anläuft um die Gefahr der Beschädigung oder des Diebstahls des Wagens oder des Inhalts zu minimieren.

Hier gab es mehrere Angebote bei der RoRo-Verschiffung aber eigentlich nur eines, was unseren Anforderungen entsprach. Und das war das Angebot von SeaBridge (http://www.seabridge-tours.de/) Das Unternehmen sitzt in Düsseldorf und organisiert weltweit Verschiffungen von Motor-Homes. Sie fahren dabei in Deutschland von Bremerhaven nach Port Elizabeth in Südafrika. Das Schiff macht aber noch einen kleinen Zwischenstopp in Zeebrügge, Belgien. Das haben wir dazu genutzt, hier unseren Wagen aufzugeben da von unserem Wohnort keine 240km weit entfernt. Sie fahren ca. alles 10 Tage nach Südafrika und haben eine Laufzeit von um die 20 Tage. Es gibt nach Zeebrügge nur noch einen Halt in England und dann geht es nonstop nach Port Elizabeth in SA. Also echt perfekt.

Wir hatten uns auch noch einige andere RoRo Reeder angeschaut die aber a) preislich entweder nicht an das kamen was uns SeaBridge angeboten hat oder b) so viele Zwischenstationen hatten dass die Wahrscheinlichkeit eines “Problems” bei der Verschiffung einfach zu hoch ist oder c) die Laufzeiten so lange oder so ungenau waren (ja, das dauert so zwischen 3-6 Wochen irgendwie, war aber auch schon mal länger… das Schiff sollte eigentlich dann losfahren und dann ankommen, aber so genau kann man das nie sagen).

Und da wir als Deutsche ein gewisses Maß an Sicherheit was Termine betrifft benötigen haben wir uns für SeaBridge entschieden, die in Port Elizabeth auch einen Agenten haben, der sich mit uns zusammen dann hoffentlich im die afrikanischen Papierkram kümmert (wir haben uns sagen lassen dass man es ohne Agent in Afrika erst garnicht versuchen soll, wenn man nicht 1-2 Wochen zu viel Zeit hat :.-))

Bürokratie

Um überhaupt einen Wagen verschiffen zu können aus der europäischen Zollunion hinaus in die afrikanische Zollunion hinein braucht man ein Carnet de passage. Dieses Dokument ist ein sehr amtliches Dokument was sicherstellen soll, dass der Wagen auch wieder ausgeführt wird, da ansonsten Steuern fällig würden.

Dieses Carnet kann man in Deutschland nur beim ADAC beantragen, der dafür eine Bearbeitungsgebühr erhebt von 195€. Um dieses Ding zu bekommen muss man allerhand Informationen über das Auto bereit halten wie Motorblocknummer, Fahrgestellnummer, alle möglichen Gewichtsangaben und noch so einiges mehr. Zusätzlich hierzu muss man den Wert des Wagens angeben was in mehreren vordefinierten Staffeln möglich ist. Je nach Einstufung muss man unterschiedlich hohe Kautionen hinterlegen die einbehalten werden, wenn der Wagen nicht ordnungsgemäß ausgeführt wird, also in einem der Reiseländer verbleiben sollte. Dazu kann z.B. auch der Diebstahl gehören wie es offiziell formuliert ist weil die ausländischen Behörden dann davon ausgehen, dass dem Land ein wirtschaftlicher Schaden entsteht weil ein nicht verzolltes und versteuertes Gut im Land verbleibt (Behördendenke).

Der Extremfall wäre also – Auto geklaut, keine Versicherung zahlt, weil es dort keine gibt die man abschließen kann und die Kaution für das Carnet ist auch weg. In unserem Fall mussten wir eine Kaution von mehreren 1000 € hinterlegen, was wir über eine Bankbürgschaft gemacht haben die vom ADAC standardmäßig akzeptiert wird. Dafür zahlt man ähnlich wie bei einem Kredit eine monatliche Gebühr an die Bank.

So, nun hatten wir eine Verschiffungsmethode, Ausgangs- und Zielort, eine Agentur die uns das organisiert und den Bürokratie-kram geregelt.

Die Aufgabe des Dicken im Hafen

Wie oben schon erwähnt haben wir heute den Dicken am Hafen in Zeebrügge, Belgien abgegeben. Das Ganze war relativ einfach muss ich sagen. Um 5 Uhr heute morgen gestartet, keine 3 Stunden bis zum Ziel gebraucht. In Zeebrügge hatte ich mir von der Reederei noch eine Adresse besorgt um den Wagen waschen zu lassen, da einzuführende Wagen sauber! sein müssen. Darauf wird wohl in Afrika sehr genau geschaut sagte man uns.

Vorher hatten wir den Wagen und die Kabine leer gemacht, bis auf Werkzeug, Ersatzteile, das “typische” Camping-Equipment wie Tisch, Stühle, Teller, Töpfe,… Auch Bettzeug und Matratzen haben wir in der Kabine gelassen. Laut Aussage Agentur muss der Wagen und die Kabine “optisch” leer sein – was immer das auch heißt. Und persönliche Gegenstände dürfen nicht drinne sein. Auf der Anderen Seite wird ausgeführt, dass für persönliche Gegenstände im Auto keine Haftung übernommen wird.

Ich habe auf jeden Fall Funkgerät, Radio, Navi,… alles rausgebaut und wir nehmen es im Flugzeug mit. Da ich nur den Wagen- und nicht den Kabinenschlüssel abgeben musste hab ich auch alles was so typischerweise zum Auto gehört aber nicht gerade angeschraubt ist in die Kabine verfrachtet wie z.B. Wagenheber, Startkabel, Seilwindenzubehör und noch so einiges anderes.

Wir sind mal gespannt wie das so mit dem Zoll in Afrika klappt… Das ist für uns noch ein großes Fragezeichen da es hierzu unterschiedliche Aussagen gibt. Manche sagen dass die da mit allem total pingelich wären wenn man auch nur eine Schraube zu viel mit hat und andere sagen, dass das alles kein Problem war. Vielleicht hängts vom Zollbeamten, dem Hafen, dem Wetter oder sonstwas ab. Wir haben eh keine andere Möglichkeit als es einfach auf uns zukommen zu lassen. Wenn wir durch sind teilen wir mal unsere ganz persönlichen Erfahrungen.

Also zurück zur Ablieferung des Dicken…

Was man uns nicht gesagt hatte und was auch nirgendwo geschrieben stand – BEVOR man den Wagen bei der Reederei abgeben kann, muss man zum Zoll und sich sein Carnet abstempeln lassen. Das sagte man mir dann als ich den Wagen das erste mal abgeben wollte, nach dem Waschgang Smiley Also bin ich von da aus die 5km noch mal zurück zum Zoll, der direkt um die Ecke bei der LKW-Waschanlage war in Zeebrügge und hab mir einen Stempel für das Carnet geholt. An den Stempel zu kommen war denkbar einfach… Parken beim Zoll, rein, Carnet und Fahrzeugpapiere mitgenommen und gesagt wohin ich verschiffen möchte und was der Zielhafen ist. Da ich das Schiff nicht wusste mit dem verschifft wurde hat der Zoll sogar bei der Reederei angerufen und die Nummer des Schiffes erfragt. Das Ganze hat 10 Minuten gedauert, in perfekter deutscher Sprache durch einen sehr freundlichen und hilfsbereiten belgischen Zollbeamten. Nachdem ich das Carnet wieder abgestempelt in den Händen hielt hat er mir noch die Nutzung sehr gut erklärt und unserer Familie eine gute Reise gewünscht und gesagt wir sollten viele Fotos machen – wäre bestimmt eine tolle Erinnerung.

Danach bin ich wieder zum Abgabepier 530 der Reederei gefahren und hab dort die Unterlagen abgegeben (Autopapiere, Carnet). Die haben mich dann nach 10 Minuten gefragt ob der Wagen leer ist und ob sie den Schlüssel für den Wagen haben könnten. Den von der Kabine wollten sie gar nicht.

Ich hab dann den Schlüssel abgegeben und meine Papiere die sie sich kopiert hatten alle wiederbekommen. Eine Ablieferbestätigung oder sowas bekommt man nicht – ist wohl auch richtig so wie ich mich dann bei SeaBridge erkundigt habe. .Wenn der Wagen auf dem Schiff ist (der 27.01. ist geplant) werden Frachtpapiere erstellt und diese zusammen mit der Frachtrechung an SeaBridge geschickt. Das soll dann am Montag, 28.01. der Fall sein. Am Montag werden auch wir dann die Frachtpapiere und die Rechnung erhalten (hoffe ich doch, sonst ist wohl was schief gelaufen obwohl SeaBridge gesagt hat dass sie noch nie einen Wagen hatten, der nicht verladen wurde).

Nachdem ich dann wie gesagt den Schlüssel abgegeben hatte wurde der Wagen dann 10 Minuten später auch schon direkt auf’s Verladegelände gefahren und war wech….

Nun saß ich da und hatte das Gefühl, dass unsere Reise nun etwas Endgültiges hat. Es gibt kein Zurück mehr, unser Auto ist für uns weg und bereits auf dem Weg nach Afrika…

Es wird also ernst, denn irgendjemand muss den Wagen nun Mitte Februar in Afrika abholen und das werden wohl wir sein. Bisher was es immer noch das Gefühl des “da kommt ja noch was, es geht immer noch zurück”… Das geht jetzt nicht mehr. Es gibt keine Wendemöglichkeit mehr!

Ach ja, um die eigentliche Logistik, da wo wir unser Auto abgegeben haben:

Wallenius Wilhelmsen Logisics Zeebrügge

Alfred Rosestraat 100

Canada berth 530 (das war wohl der Pier, denke ich)

8380 Zeebrügge, Belgien

Auch dort waren sie alle sehr nett und hilfsbereit. Die Einfahrt war ein bisschen schwer zu finden. Das ganze ist  das Gebäude mit dem grünen Pfeil, hier habe ich mich gemeldet und von da wurde es dann direkt an den Kai gefahren:

image

Abschließend ist zu sagen dass wir mit dem bisherigen Prozess der Verschiffung sehr zufrieden sind und alles reibungslos geklappt hat. Beratung durch SeaBridge klasse, Hilfe vom ADAC bei Carnet hervorragend, Anreise zum Dock und Ablieferung Wagen super, Zoll sehr freundlich und kein Problem,… was will man mehr. Da ich früh gestartet bin waren wir (Moni hat mich dann mit den Kindern abgeholt und ist ein bisschen später gestartet) am späten Mittag/früher Nachmittag wieder daheim.

Kurz zusammengefasst

Wir haben uns wegen der Kosten, des Komforts und auch der Sicherheit für die RoRo Verschiffung mit SeaBridge entschieden.

Die Carnet de passage Organisation sollte früh erfolgen, da das Carnet bei der Buchung der Verschiffung benötigt wird.

Es muss eine Kaution hinterlegt werden die signifikant ist. Wer das Geld nicht auf ein Sperrkonto einzahlen will oder mal eben ein paar 1000 € frei hat, der sollte sich eine Bankbürgschaft besorgen, wie wir es gemacht haben.

Wichtig scheint auch zu sein in Afrika einen Agenten zu haben, der einen durch die Bürokratie begleitet, was bei uns durch SeaBridge sichergestellt ist.

Das Wagen muss bei der Ablieferung sauber sein. Hierzu haben wir bei einem Truck-Wash angehalten und der Dicke wurde gereinigt – hat 30€ gekostet.

Ach ja, Gasflaschen dürfen nicht mit verschifft werden es sei denn man weist ein spezielles Zertifikat vor, dass die Gasflasche völlig entleert und gereinigt ist – kostet 100€. Wir haben uns das gespart und einen Adapter für 15€ bei http://www.wynengas.de/ fertigen lassen so dass wir die südafrikanischen Flaschen bei uns an der deutschen Anlage betreiben können.

Das Auto muss optisch leer sein und sollte aus Eigeninteresse keine mitnehmbaren Sachen von Wert enthalten. Die sind wohl schon öfters mal aus dem Auto gefallen beim Verladen…

VOR der Ablieferung bei der Reederei das Carnet durch den Zoll abstempeln lassen, sonst kann das Fahrzeug nicht aufgenommen werden.

Es gibt keine Unterlagen bei der Ablieferung, die werden erst erstellt und zugesandt wenn der Wagen auf dem Schiff ist!

Schließt eine Seetransportversicherung ab – das ist obligatorisch. SeaBridge bietet eine an, wir haben aber selber eine abgeschlossen, nicht bei der Allianz wie die von SeaBridge, sondern bei der Nürnberger, es gibt aber noch andere, z.B. Signal Iduna,… Die bei der Nürnberger war knapp 200€ günstiger als bei der Allianz deckt dafür aber ein paar Sachen wir z.B. Terroranschlag nicht ab. Wir haben für uns das Risiko bewertet und entschieden dass wir das nicht brauchen bei der Route…

So, das war’s jetzt. Der nächste Verschiffungsbezogene Eintrag kommt aus Afrika, falls wir dort ankommen und den Wagen wieder aus dem Zoll kriegen, wenn das Schiff denn nicht untergeht oder abhanden kommt.

So, jetzt geht es los

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Wir sind nun endlich dazu gekommen, endlich mal mit unserem Blog zu beginnen. Als Start wollen wir kurz, noch im kalten verschneiten Deutschland vorstellen, was wir denn so vor haben und was wir alles so mitnehmen (technischer Kram, Rest kommt in einem weiteren Beitrag)

Wie wir von vielen gehört haben ist es schwer sich vorzustellen, wie denn so eine Reise aussieht da “unten” in Afrika. Dazu zu erst einmal kurz mit einem Bild verdeutlicht, wo wir reisen werden.

map_afrika

Wie ihr seht bereisen wir primär die drei Länder Süd-Afrika, Namibia und Botswana. In Summe sind es dann 7 Länder die wir in genau 6 Monaten (04.02.-05.08.) bereisen werden. Die Länder zusammen sind etwa so groß wie gesamt Mitteleuropa. Also gibt es eine Menge zu sehen.

Ach ja, die Wilden Tiere (zumindest die gefährlichen), leben dort auch nur in Reservaten oder auf Farmen. Die sind dann zwar oft so groß wie bei uns ganze Bundesländer oder mal eben die Schweiz, aber man kann davon ausgehen, dass man nicht mal eben auf einen Löwen, Elefanten oder sonstiges Großtiert trifft, wenn man sich außerhalb dieser Reservate befindet. Die “kleinen” sind eigentlich die, bei denen man aufpassen muss, Skorpione und Schlangen. Aber wenn man sich an Regeln hält, genau wie überall anders auf der Welt, ist man sehr sicher unterwegs! Die Wahrscheinlichkeit bei uns in Deutschland vom Auto überfahren oder vom Blitz getroffen zu werden ist viele 100male höher als in Afrika von einem Raubtier angegriffen, von einer Schlange gebissen oder einem Skorpion gestochen zu werden. Also eigentlich sind wir die nächsten 6 Monate sicherer unterwegs als wenn wir hier bleiben würden Smiley

Unser Auto, der Dicke, wird von Rotterdam nach Port Elizabeth in SA verschifft und ist ca. 3 Wochen unterwegs. Er soll (hoffentlich) 15.02. dort ankommen, wenn er planmäßig am 27.01. aufs Schiff geht. Die Formalitäten sind echt nicht ohne, wenn man sein Auto in ein nicht-EU Land einführen will wie insgesamt alle Formalitäten ganz schön aufwändig sind.

Bürokratie

Immer wenn man irgendwo anruft bei z.B. Versicherungen, Behörden,… und sagt dass man ins Ausland geht und fragt ob das ein Problem ist heißt es erst: “nee, alles kein Thema, gilt weltweit, macht nix, müssen sich nicht abmelden,…” Wenn man dann sagt dass man 6 Monate unterwegs ist heißt es “oh, na, dann müssen wir mal schauen – weiß ich jetzt auch nicht was zu tun ist”. Eigentlich kann man pauschal sagen, dass annähernd alles was man hier so abschließt auf sowas nicht ausgelegt ist. Wir haben diverse Versicherungen und andere Themen stillgelegt für den Zeitraum und spezielles abgeschlossen oder die bestehenden Verträge angepasst. In der Regel gilt alles, und das meistens auch nur im EWR, für 45 Tage – das wars dann auch. Sobald man schon mal den EWR verlässt, wird’s auch schon wieder komplizierter und wenn man dann auch noch die 45 Tage überschreitet wird’s gaaaanz spannend Smiley In Summe war alleine der Aufwand um den ganzen Bürokratiekram (selbst der Schornsteinfeger muss informiert werden und der Zugang zum Gebäude sichergestellt sein da er das sonst beim Land melden muss und das zu Problemen führen kann – echt, kein Witz) zu regeln 3 Monate Aufwand. Wer Fragen hat einfach an Moni wenden, die weiß mittlerweile mehr als die meisten Hotlines bei den Versicherungen und Behörden Zwinkerndes Smiley Irgendwie hatten wir mit der Zeit das Gefühl dass es bei jedem Unternehmen immer nur genau EINE Person gibt, die weiß was in so einem Fall zu tun ist, mehr definitiv nicht. Und manchmal haben wir auch die Versicherung/Behörden beraten wie denn das am besten zu regeln ist – leider haben wir kein Geld dafür bekommen – könnten wir echt brauchen…

Der Dicke und technischer Kram

So, das ist unser Dicker:

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Hier noch ohne Kampfbemahlung für Afrika, da kommen noch Fotos. Mittlerweile hat Moni die Kabine total schön angemalt. Und hier mal ein Foto von drinnen. Während Moni gerade dabei ist unser Frühstück fertig macht, sind die Kinder schön am spielen…

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Und wie man sieht, haben die beiden jede Menge Platz um sich auch mal bei schlechtem Wetter auszutoben.

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Alles, was ihr seht, haben wir über die letzten 2,5 Jahre selber gebaut. Die Kabine war nichts anderes als eine leere, weiße Hülle ohne Fenster oder irgend einen Ausbau. Alle Möbel sind selbst gebaut. Wir haben einen vollwertigen Kühlschrank, eine 250W Solaranlage, eine Wasseraufbereitungsanlage (da kannste reinpinkeln und nachher wieder das Wasser trinken), eine festeingebaute Toilette, eine Dusche, eine vollwertige Heizung incl. Warmwasser, 180l Frischwasser, einen 2-Flammen Gasherd,… Eigentlich ist unser Reisemobil ein kleines Haus auf Rädern. Und wenn drinnen doch mal kein Platz ist, kann ja nicht nur im, sondern auch auf dem Dicken gespielt werden Smiley

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Was ich so eingepackt habe…

Generell ist zu sagen dass wir versucht haben uns auf das Wesentlich zu beschränken, alleine wegen des Gewichts. Platz haben wir tatsächlich mehr als genug.

Allgemeiner Kram

Hier seht ihr, was wir so als allgemeinen Kram mitnehmen. Dabei handelt es sich im wesentlich um ein Nachtsichtgerät, 2 PMR-Geräte falls wir uns mal trennen müssen, LED-Taschenlampen, davon 2 UV für die Skorpione, die dann immer so schön leuchten wenn man sie anstrahlt, eine kleine Video-Kamera, 2 Ladegeräte, eins für normale Akkus und eins mit jede Menge Ladeschalen für Handy, Fotoapparat, Video,…eine kleine Videokamera, Taschenmesser in diversen Ausführungen auch für die Kinder, Ferngläser, Kompass, Pfefferspray (für die lästigen Affen oder Hyänen),…

Wir haben immer wieder die Erfahrung in der Vergangenheit gemacht, gerade auf längeren Reisen, dass der der billig kauft, immer 2 mal kauft. Und wenn man gerade da ist, wo man es so gerade gar nicht brauchen kann dass etwas kaputt geht sollte man lieber etwas mehr ausgeben. Viele Sachen haben wir schon über Jahre und sie tun immer noch ihren Dienst.

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Für den Dicken

Nach diversen Lehrgängen, einiges an Erfahrung von früheren “Einsätzen” und viel Recherche und Austausch in Internetforen, primär bei blacklandy haben wir diverse Teile und Werkzeug zusammengestellt um unterwegs die wichtigsten Sachen am Wagen reparieren zu können. Und nachdem wir bei unserem letzten Afrika-Besuch bei der Ausfahrt aus der Kalahari im Tiefsand verreckt sind und nur Glück hatten dass ein paar Buschmänner mit ihrem Toyo vorbei kamen um uns anzuschleppen können wir aus eigener Erfahrung erzählen wie wichtig es ist, zumindest die elementaren Teile dabei zu haben, die immer mal wieder den Geist aufgeben.

Das sind beim Dicken primär Teile am Antriebsstrang, besonders wenn man mit sehr hohem Gewicht, wie wir, unterwegs sind. Das Übliche wie Kühlerschläuche, Keilriemen,… haben wir vorher komplett erneuert oder zumindest überholt.

Generell haben wir natürlich ein spezielles Fahrwerk auf Basis Koni Heavy Treck Raid, Trailmaster HD, progressive Zusatz-Innenfedern hinten, größere Achs-Stopper, spezieller Lenkungsdämpfer und 2 TrueTrack vorn und hinten hab ich auch noch eingebaut (nächstes Foto). Gerade in der Salisbury-Axe war das kein Spaß und ich bin dann später zu Motoren Ritterbecks gefahren und hab’s da auf der Bühne gemacht nachdem ich es bei uns im Feuerwehr-Gerätehaus nicht komplett fertig bekommen habe. Alleine die Sperre wiegt knappe 20kg und die immer rein und raus zum Einstellen, Lager ziehen Shims dazwischen, Lager wieder drauf, Korb pressen und Sperre wieder rein, das war kein Spaß…

Aber – jetzt fahren wir vollgesperrt, Mitte, Vorne und Hinten Smiley

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Kleinteile

Ich liste sie nicht alle auf, sehr ihr auf dem Bild, jede Menge Kleinteile, was man immer so braucht unterwegs schön sortiert in kleinen Kästchen nach Kategorie. Da ich nicht alle Schraubenlängen mitnehmen konnte die ich potenziell brauche habe ich Gewindestangen eingepackt die ich mit zwei Muttern konternd auch wie eine normale Schraube brauchen kann. Auch dabei Ersatztele für die Installation in der Kabine, für die komplette Elektrik und ein Reifenreparatursatz, da wir nur einen Ersatzreifen mitnehmen. Wir haben aber alle 5 präventiv mit einem speziellen Reifendichtmittel gefüllt, so dass wir eigentlich keinen Platten bekommen sollten außer wir reißen uns die Flanke auf. Aber 2* Flanke auf auf einer Tour bis man zur nächsten Reifenschmiede kommt ist ehr unwahrscheinlich.

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Ersatzteile

Was nicht fehlen darf, Ersatzteile für den Dicken. An großen Teilen haben wir 2 Steckachsen, einen Homokineten, 2 Stub-Axles (hinten, die lange zerlegt sich mal gerne) und im Karton jede Menge Lager, Dichtungen, Spezialschrauben, eine fertig eingestellt Spurstange mit. Keilriemen, Ölfilter und Ersatzlampen dürfen natürlich nicht fehlen. Ich hab aus den billig-Ersatzlampen die H4 rausgeschmissen und gescheite Phillips reingebackt, aber die Verpackung war so praktisch Smiley

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Diverse Schmier- und Dichtstoffe dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Das gute WD40, Bremsflüssigkeit, Swivel-Fett, Lagerfett, Hochtemperatur-Silikon, Bremsenreiniger (praktisch um einen Reifen “auszusprengen”), Diff-Oil,…

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Werkzeug und Bergung

Zu guter Letzt noch das Werkzeug. Eigentlich haben wir so alles mit, was auch eine kleine Werkstatt so üblicherweise einsetzt plus noch ein paar Spezialteile die man halt bei so einem alten Engländer braucht. Eine Bohrmaschine kann immer sehr hilfreich sein wenn mal wieder eine Schraube abgerissen ist (passiert bei einem Wagen der von Verzinkung oder Versiegelung noch nie was gehört hat und gut 14 Jahre alt ist schon mal), irgendwo was angeschraubt werden muss damit man dann weiterfahren kann,… Und um mal wieder durchgebrannte Kontakte zu reparieren oder irgend welche durchgescheuerten Kabel zusammen zu flicken gibt’s auch kleine 12V Lötkolben Smiley

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Und wenn man mal hängen bleibt oder nach der Sandfahrt die Pneus wieder Druck brauchen, auch noch eine kleine Auswahl an diversen Berge-Materialien. Da wir eine 5T Winde haben darf selbstverständlich der Seilkram nicht fehlen. Auch nicht unterschätzen sollte man die guten alten Gerber- und Fiskas-Tools. Haben wir ab und an schon gebraucht um einen Ast durchzusägen oder auch mal ein bisschen im Schlamm zu graben… Und um einen neuen Reifen auszuziehen oder einen alten runter zu bekommen für die Reparatur sind 2 Montageeisen nie verkehrt…

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Generell könnt ihr hier auf unseren Seiten viel über das Thema, Fernreise mit Kindern, Langzeitreise mit Kindern, das südliche Afrika, Süd Afrika, Namibia, Botswana, Simbabwe, und vieles mehr erfahren. Das betrifft auch die Reisevorbereitungen, Budgetkalkulation und weitere Themen rund um die Reise. Dann also mal viel Spaß beim Lesen 🙂

So… das wars dann vorerst mal für heute. Unseren nächsten Eintrag werdet ihr dann zu der Kabine an sich finden. Hier stellen wir dann mal vor wo wir wohnen werden…