Uiuiui, da kamen wir mit dem Notfallcode um die wegfahrsperre zu deaktivieren, den wir super schnell aus Deutschland von Land Rover bekommen hatten, bei Heike an und haben diesen mit zittriger Hand eingegeben.. nichts, nur 2 * Hupen und der Wagen stand solide weiterhin auf allen 4 Rädern. Und noch mal – und wieder nichts – die Wegfahrsperre wollte einfach nicht ausgehen. Nach dem dritten mal haben wir dann noch mal in DE bei LR angerufen und nachgefragt – der Code war der richtige aber irgendwas schien nicht zu funktionieren.

Wir sind dann nach Windhoek gefahren zu dem lokalen LR-Dealer (gibt genau diesen einen in Namibia Smiley) Der meinte dann dass wir den Wagen selber in die Werkstatt schleppen müssten, weil sie nicht rauskämen (50km waren wohl zu viel). Also zurück zu Heike auf die Farm und gefragt ob Ulf (ihr Elektriker) uns schleppen könnte. Der hat dankend abgelehnt, weil ihm das zu gefährlich war, durch die bergige Landschaft um Windhoek. Und Heike konnte uns dann auch überzeugen dass die Idee des lokalen LR-Händlers das doch mit unserem eigenen Auto zu machen (kleiner KIA), keine so gute Idee ist, weil wir dann wahrscheinlich mit 2 Mietwagen in WDH ankommen würden. Spätestens an der ersten Steigung würde es wohl entweder die Kupplung zerlegen, oder den Mietwagen in 2 Stücke Smiley 

Aber nicht verzagen – Heike Fragen Smiley Die hat direkt ihre Freundin vom Abschleppdienst angerufen. Die kamen dann nach ca. 1 Stunde mit einem Ford Ranger V6 und einem großen Trailer. In der Zwischenzeit hatte Heike dann mit ihrem LandCruiser den Landy aus der Halle gezogen und wir standen verladebereit und warteten auf Abholung. Nach noch mal 30 Minuten waren wir sicher verzurrt und es ging Richtung Windhoek. War schon ein echt trauriger Anblick – unser Little wird von einem Ford geschleppt…

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Aber naja, aller Stolz hilft nichts, wenn er nicht mehr fahren will.

In Windhoek angekommen nach einer guten Stunde durch die Berge, im East End Workshop. George, der Inhaber, war gerade seine Tochter von der Schule abholen und der eigentlich für Elektronikkram zuständige Mitarbeiter nahm sich unseres Little an. Diagnosegerät angepöppelt, ein paar Einstellungen gedrückt und – Ratlosigkeit!

Unser Little ließ ihn einfach nicht in das Alarmsystem um den Wagen zu entsperren Trauriges Smiley

Nach einer gefühlten Ewigkeit und vielen weiteren Versuchen – aufgegeben. Nachdem er George dann angerufen hatte, der noch 10 Minuten bis zu Workshop brauchte war dann Warten angesagt. Als er dann kam, nahm er sich der Sache dann an. Auch er hatte sichtlich Mühe, sich mit der Wegfahrsperre zu verbinden. Irgendwie schien das System bei jedem Versuch den Strom abzudrehen und dicht zu machen. Irgendwie hat er es dann aber geschafft, die Schlüssel neu anzulernen. Ihr glaubt garnicht was es für ein tolles Gefühl ist wenn man neben dem Wagen steht und zuschaut wie der Mechaniker versucht die Wegfahrsperre neu zu synchronisieren mit Schweiß auf der Stirn, den Schlüssel drückt und der Wagen dann 2 mal hupt. In dem Moment weiß man – es hat geklappt Smiley

Ach ja, der Notfallcode war übrigens der Richtige den wir bekommen haben, das konnten wir im Diagnosegerät sehen, aus irgend einem unerfindlichen Grund hat er aber nicht funktioniert. Hier noch mal ein explizites Danke an das Autohaus Kempen in Köln, das uns super super schnell den Code besorgt hatte… perfekter Service!

Nachdem beide Schlüssel also neu synchronisiert waren kam der Startversucht – und es klappte auf Anhieb. Er schnurrte wie eine Kater, und schönes kleines PUMA-Motörchen. Wir haben George dann erstmal gaaaaanz dolle gedrückt, mit vielen Freudentränen in den Augen. Was für ein Erlebnis – er lief wieder. Und als wir dann unsere Schuld begleichen wollten meinte er nur – “hey, das ist ein frühes Weihnachtsgeschenk” und wollte nicht mal 1N$ dafür haben. Im Gegenteil – er hat sich noch 5 mal dafür entschuldigt, dass wir warten mussten, weil er sein Tochter ja noch von der Schule abholen musste.

Lieber George vom East End Workshop – Du bis unser Held!

Nachdem wir dann endlich unseren lieben Little wieder zurück hatten ging es zurück zum Urban-Camp. Dort haben wir dann erstmal ausgiebig gefeiert bei Bier, Malawi-Shandy und Lecker Leberkäse…

Die Kinder waren dann auch schon wieder voll in ihrem Element und haben gefühlt 20 Agamen gefangen und domestiziert Smiley

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Die Einheimischen im Camp sind dann immer voller Panik, wenn man die kleinen Tierchen anschleppt und mit ihnen spielt – total lustig…

Nachdem wir dann noch unsere Undichtigkeit in der Wasserfilteranlage beseitigt hatten, den Wagen noch mal komplett durchgecheckt haben, alles eingeräumt (und gefühlte 30% von dem was wir mitgenommen haben verschenkt haben weil wir es doppelt hatten), Moni einmal den Wagen gewaschen hatte, ging es dann nun heute, Donnerstag, endlich los. Und da war es wieder, dieses Gefühl der Freiheit, im Reise-Flow zu sein. Auf der Piste einfach gerade aus durch die wunderschöne und so einsame Landschaft. Nach gut 6 Stunden sind wir in Roy’s Restcamp angekommen, auf dem Weg in den Kaprivi. Silas hat einen Grader gebaut, Lenja malt, Moni und ich waren schon im 20 Grad Pool und wir sind schon wieder angekommen – in unserer 2. Heimat.

Jetzt hoffen wir dass alles gut geht, der Kühler nicht anfängt mehr zu lecken als er gerade schon macht, der Wagen immer startet, unsere Wasseranlage dicht bleibt und es uns allen weiter so gut geht wie im Moment. Grade ist alles perfekt – wir sind “back on track”.

Lassen wir uns überraschen was die nächsten Tage so kommt – anders wäre ja langweilig Smiley

Viele Grüße in die Heimat – Wir4