Jetzt haben wir ihn bei uns, den Thomas Nachdem wir eine erste entspannte Nacht in Windhoek mit ihm im Urban Camp verbracht haben, lecker Abend gegessen und gefrühstückt, sind wir aufgebrochen direkt in den Naukluft Park an die Blutkuppe. Das kennt ihr ja schon aus einem unserer älteren Einträge. Also von der westlichen Zivilisation in die absolute Stille. Wir haben schon gemerkt dass dieses mal etwas anders war – das Wetter. Schon in Windhoek hatten wir nicht wenig Regen – zum Glück größtenteils nachts. Auf dem Weg in den Naukluft war es dann durch den vielen Regen alles wunderschön grün.Teilweise hatte man das Gefühl dass man durch eine bayrische Wiesenlandschaft fährt. Bayrisch deswegen weil es auf dem Weg von Windhoek in den Park durch eine Bergkette geht.
An nicht wenigen Stellen mussten wir dann auch relativ langsam fahren, obwohl wir auf einer Hauptstraße (Grafel) waren, da es Verwaschungen durch den vielen Regen gegeben hat. Und auch im Park selber konnten wir dann abends immer um uns rundherum (zum Glück nicht über uns) schönes Wetterleuchten und jede Menge Regen beobachten. Durch den vielen Regen ist dann nicht nur die Pflanzen- sondern auch die Tierwelt zu neuem Leben erweckt. Die Kinder haben das ausgenutzt und wieder einen Tierzirkus gebaut – diesmal mit Tausendfüßern – und sie das Hochseilklettern gelehrt
Vom Naukluft ging es dann weiter nach Swakop. Eigentlich wollten wir hier mit Thomas einen Teil seines Geburtstagsgutscheines einlösen den er von seinen Arbeitskollegen bekommen hat und mit ihm Tommys Wüstentour machen. Aber daraus ist dann nichts geworden weil Thomas prompt am Abend vorher eine Magenverstimmung bekommen hat und es ihm garnicht gut ging Somit mussten wir die Tour dann alleine machen – wirklich sehr schade! Aber weil auch wir 4 uns schon so sehr darauf gefreut hatten haben wir sie nicht komplett abgesagt und wir sind mal wieder froh gewesen, sie gemacht zu haben. In gut 6 Stunden haben wir wieder super viel über die Tiere und die Wüste gelernt, jede Menge Spaß gehabt und werden ganz bestimmt das nächste mal wenn wie wieder in Swakop sind noch mal mitfahren…
Es ist doch immer wieder beeindruckend wie lebendig der doch auf den ersten Blick so tot wirkende Sand ist, wenn man einfach mal gaaaanz tief in die Hocke geht und genau hinschaut. Und – wer beobachtet hier wen?
Ein besonderes Highlight dieses mal war der sogenannte Daywalker – ein echt großer Skorpion der am Tage unterwegs ist und von dem man sich besser nicht stechen lassen sollte – das tut ziemlich weh… – weswegen Tommy den Schwanz auch immer fest im Griff hat.
Nicht jeder hat sich getraut, das Tierchen mal auf sich rumkrabbeln zu lassen… eine tolle Erfahrung. Und neben den Tieren mit den vielen Beinchen gab es natürlich auch noch die ganz ohne Beinchen. Oben habt ihr ja schon gesehen, wie gut die versteckt sind. Aber auch die haben wir gefunden und durften sie mal aus der Nähe bestaunen.
Neben dem anschauen der Tiere gehörte aber noch ein bisschen Unterricht dazu, also Theorie – wie wandern die Tiere, warum wandern sie, wie viele gibt es, wie beobachtet man sie und und und. Anhand eines praktischen Beispiels mit einem Lesegerät (die Tiere bekommen einen Chip und der kann dann ausgelesen werden) hat Tommy erklärt, wie das denn alles funktioniert.
Gerade bei sowmas ist Lenja immer ganz vorne mit dabei und hört aufmerksam zu. Das ist schon was anderes als in der typischen Schule der Unterricht über die Natur auf schwarz/weiß kopierten Blättern aus den 80er-Jahren wo man dann einen Lückentext ausfüllen darf Und da Tommy von Lenja auch immer wieder mit Fragen traktiert wurde und er gemerkt hat wie spannend sie das alles findet wurden die beiden für den halben Tag auch echt gute Freunde
Er hat uns gefragt ob wir sie denn nicht bei ihm lassen wollen – er hat “nur” 2 Jungs und würde sich sooooo sehr eine Tochter wie Lenja wünschen.
Natürlich durfte aber neben dem ganzen “Erfahren” auch der Spaß nicht zu kurz kommen. An einer besonders hohen und steilen Düne war dann Dünen-Weitsprung angesagt. Lenja und Silas sind dann um die Wette gesprungen.
Beide haben es auf etliche Meter gebracht. Aber eines können wir nicht verstehen. Lenja hat es immer so schwer wenn wir Wanderungen machen und kann praktisch schon vor dem Start nicht mehr. Wenn sowas ansteht – die ist bestimmt 10 mal die Düne hoch und runter gelaufen und keiner konnte verstehen wo die Energie herkommt. Scheint also alles Kopfsache zu sein – zum Glück.
Und da es neben den Tierchen dort auch noch schöne Pflanzen gab, in denen sich teilweise diese versteckt haben…
noch 2 schöne Grün-Bildchen. Auch hier war der Regen und hat für (wenn auch wenig) teilweise sattes und frisches Grün gesorgt, wo sonst nur braun und grau ist.
So, zum Abschluß noch ein kleines Video von 3 aktiven Krabblern, die wir alle mal anfassen durften, wenn auch mit gebührendem Respekt.
Am Nachmittag nach der Tour haben wir uns dann noch mit einem Arbeitskollegen von mir getroffen, der gerade mit Frau und Sohn hier in Namibia zu seinem ersten Urlaub war. Übrigens auch ein Jürgen Und da sie dieses mal einen Lodge-Urlaub gemacht haben war mein Vorschlag, dass wir uns in den nächsten Sommerferien mal zu einem Camping-Urlaub verabreden. Er hat doch glatt eingeschlagen
Und da sich unsere Kinder hervorragend verstanden haben, und die Eltern auch, wird das bestimmt eine tolle Sache. Auf jeden Fall habe ich mich sehr gefreut, dass das geklappt hat, dass wir uns in Swakop treffen konnten…
Aber nun zur Planänderung
Auf dem Platz auf dem wir standen, an dem übrigens immer wieder Kamele vorbeigezogen kamen (wir sind eingezäunt, nicht die Kamele)…
… kamen immer wieder Autos angefahren, die aussahen wie Sau. Voll mit Schlamm, teilweise die Hänger auch innendrinn vollgelaufen. Ich bin dann mal rüber und hab gefragt, wo die denn so herkommen und was denn los ist. Die kamen dann teilweise aus dem Etosha, aber auch aus Sesriem. Alles war voll verregnet, Straßen teilweise wie Schmierseife und schlammig ohne Ende. Nach der Konsultation der Wetterdienstes und einigen Recherchen im Netz haben wir dann rausgefunden, dass im Prinzip annähernd der ganze Norden von Namibia (und auch komplett Angola) super verregnet und voll mit Wasser ist. Auch Windhoek war 2 Tage nachdem wir gefahren waren runter auf 7 Grad und Dauerregen. Und da wir eigentlich genau in den Norden wollten (Kaokoland) und uns hier durch die Trockenflüsse kämpfen wollten um Wüstenelefanten und Wüstenlöwen zu suchen, mussten wir unseren Plan ändern. Denn seit 1995 sind dieses Jahr das erste mal wieder alle Trockenflüsse bis zum Meer durchgebrochen. Und auch Epupafalls hat so viel Wasser wie seit einer Ewigkeit nicht mehr. Wir haben im Netz Bilder gefunden auf denen zu sehen war, dass ganze Straßen und Camps komplett weggespült wurden. Und auch unser Camp am Brandberg das wir schon gebucht und bezahlt hatten, stand komplett unter Wasser – dazu haben wir ein Video gesehen. Damit waren unsere Pläne für den Norden also gestorben. Denn wir wollten nicht im Niemandsland im Regen und Schlamm festsitzen, ohne jegliche Infrastruktur in erreichbarer Nähe. Und es ist auch nicht nur einmal schon passiert, dass ein Wagen in einem Trockenflussbett von einer Flutwelle erfasst und weggespült wurde. Das war uns dann alles zu riskant und wir haben kurzerhand anhand der Wetterkarte umgeplant. Im Nachhinein hat sich das als genau richtig erwiesen, da wir dann auf unserem weiteren Weg noch weitere Reisende getroffen haben die uns das alles bestätigten. Und auch Freunde mit denen wir im regelmäßigen email-Kontakt stehen die zu Beginn der heftigen Regenfälle im Norden waren hatten uns davon abgeraten, da hochzufahren. Wir haben uns dann dazu entschieden mit Thomas noch mal in den Transfontier, in Südafrika zu fahren. Den haben wir dann aus Swakop für 9 Tage vorgebucht und sind dann mit 3 Zwischenübernachtungen gemütlich da runter getingelt. Auch hier ist der Himmel zwar teilweise grau und wir haben auch schon das eine oder andre heftige Gewitter mit Starkregen in der Nacht mitgemacht – jedoch ist das alles gut zu verkraften wenn die Wege ok sind und die Infrastruktur drumherum stimmt.
Auf dem Weg in den Park war dann noch einer unserer Zwischenstopps im Red Dune Camp. Hier waren wir vor 5 Jahren bei unserer ersten Reise mit den Kindern schon mal. Man campt hier mitten in den Dünen umgeben von Tieren und gaaaaanz viel Sand. Diesmal auch gaaaanz viel Grün, Gewitterwolken, Blitzen und auch Regen – zum Glück nur in der Nacht.
Die Aussicht von unserer Dusche, und Toilette, war klasse. Man sitzt auf dem Pott und kann den Tieren dabei zuschauen, wie sie durch die Dünen ziehen (oder vielleicht schauen auch sie einem zu – so genau weiß man das nie )
Aber auch andere Sites, typische Namibia, hatten jeweils ihre Besonderheit zu bieten. Egal ob auf einer Farm oder in den roten Dünen…
Auf dem rechten Bild oben seht ihr vielleicht noch unten links in der Sonne unsere Dachluke – da standen wir auf einer Farm ganz für uns alleine vor einem wunderschönen Panorama mit Bergen. Die Blume links haben wir dann auf einem Abendspaziergang auf dem Farmland entdeckt.
Mal wieder im Transfontier…
Angekommen an der Grenze Mata Mata, welches der Grenzübergang in den Park nach Südafrika ist, haben wir uns erstmal gemütlich auf dem Platz eingerichtet. 3 Tage haben wir jeweils für die 3 Camps im Park geplant. In Mata Mata hatten wir uns mit Freunden verabredet, Dewi und Werner, ebenfalls aus Deutschland die mit ihrem Unimog unterwegs sind. Da die beiden einen undichten Wassertank haben der ihnen die Kabine unter Wasser setzt hatten Werner und ich uns vorgenommen, diesen gemeinsam zu dichten. Aber dazu später mehr. Nun erstmal ein paar Bilder zu unseren bisherigen “Erfolgen” im Park
Und auch die Kinder haben wieder ihren Spaß. Lenja und Silas haben schon mehr als eine Falle gebaut, um Erdhörnchen und Mangusten zu fangen. Und tatsächlich ist ihnen doch mal ein Erdhörnchen in die Falle gegangen. Ein großes Loch mit einem Deckel von einer Spielekiste drauf, ein Ast drunter und dann Silas unter Little mit einer Schnur auf der Lauer. Und schwubs war das Hörnchen in der Falle… Die Beiden hatten eine riesen Freude und das Hörnchen auch ganz besonders, als es dann wieder draußen war und sich eine Belohnung fürs fangen lassen abholen durfte.
Nun aber weiter mit unseren Sichtungen
Und der König der Tiere war auch wieder dabei!
Die lagen doch glatt zu zweit am Straßenrand und haben sich da gemütlich hingefläzt, und ließen sich durch nichts stören. Naja, wenn man weiß dass eh keiner einem was kann…
Und überall waren große Herden von diversen Gazellenarten zu sehen – oft auf mit einer Menge Jungtiere dabei. Da es auch hier stark geregnet hat und noch teilweise regnet natürlich ein Futterparadies für die Jäger und auch die anderen Tiere. Alles ist grün und nass.
Und um euch mal einen Eindruck davon zu vermitteln, wie viel es hier geregnet hat – ich habe mal ein kleines Video zusammengeschnitten von einem kurzen Streckenabschnitt (Twee-Revieren nach Nossob), wie die Wege hier aussehen. Das ist teilweise schon ganz schön anstrengend zu fahren – immer wieder Wasserdurchfahren und runterschalten, dann wieder hochschalten. Auch für das Auto ist das viele teilweise tiefe Wasser nicht das Beste. In Nossob hatte einer unserer Nachbarn eine kaputte Freilaufnabe, einer einen kurzgeschlossenen Starter und bei einem anderen sprang der Wagen garnicht mehr an. Das ist schon ganz schöner Stress für die Autos – und die Fahrer.
Und so sieht nun unser Little aus – hoffentlich regnet es bald mal wieder gut, dass er ein bisschen sauberer wird
Das wars jetzt wieder… Stehen gerade auf dem Parkplatz von Spar in Mariental und laden den Eintrag hoch. Bald geht es weiter, wenn wir wieder mehr Internet haben
Viele Grüße – Wir4