Nun sind wir schon seit knapp 3 Wochen im Krüger unterwegs und befinden uns nun ganz im Norden (05.09.) in Punda Maria. Gestartet sind wir ganz im Süden bei Berg en Dal. Und – wir sind es noch immer nicht leid. Während der Süden sehr touristisch ist, mit großen Camps, vielen Tagesbesuchern und riesen Shops und Restaurants, wird es je weiter man sich in den Norden bewegt, immer ruhiger, kleiner und einfacher. Insgesamt haben wir jetzt alleine im Park eine Strecke mit vielen Loops von ca. 1000km zurückgelegt. Genau in der Mitte des Krüger haben wir einen Abstecher von 2 Tagen außerhalb des Parks absolviert und wollten eigentlich die Panorama-Route fahren. Aber genau an diesen 2 Tagen hat es geregnet und die Wolken hingen bis auf Kniehöhe, so dass die Sicht ganze 50m betrug. Damit war das Panorama dann sehr eingeschränkt und wir haben die Zeit auf einem gaaaanz kleinen Campingplatz mit 7 Plätzen an einem schönen Damm verbracht. Naja, es kann nicht immer alles klappe Zwinkerndes Smiley

Apropos klappen – da ich den Wagen ja daheim nicht mehr ganz fertig bekommen hatte und noch ein besonders wichtiger Teil fehlte – ein 2cm Distanzstück um den vorderen Stabilisator etwas zu verlegen, haben wir uns auf die Suche gemacht in Phalaborwa, nachdem wir die Panorama-Route erfolgreich abgebrochen hatten. Aber – das hat dann super geklappt. Ab in einen Midas (typischer südafrikanischer Auto-Zubehör-Shop), da mal wieder ein bisschen Kram für Little gekauft, und einfach mal gefragt ob man dort jemanden kennt, der uns so ein Teil schweißen könnte. Und tadaaaa – jupp, der Schwiegervater einer der Mitarbeiter hatte ein Unternehmen was für den ortsansässigen Bergbau arbeitet und der sollte sowas bestimmt bauen können. Nach einer etwas wilden Erklärung wo das denn sein soll, weil den Straßennahmen kannte keiner, haben wir es dann auch gefunden. Und nochmal tadaaaa – nach einer herzlichen Begrüßung ein und paar Scherzen, der Begutachtung des richtigen Ausgangsmaterials haben sie sich an die Arbeit gemacht und 2 Distanzstücke geschweißt und passend gebohrt. Als wir dann von unserem Einkauf zurück kamen lagen sie fertig zum Mitnehmen bereit, für 70 Rand (ca. 5€). Angekommen im Krüger auf der Campsite, eingebaut – und passt Smiley So einfach kann es sein ein “Problem” in Afrika zu lösen. Einfach durchfragen, nett erzählen und ein bisschen rumscherzen – und schon wird einem geholfen.

Und so kommen wir auch durch den Park. “Eigentlich” ist der Park komplett ausgebucht, seit Monaten. Aber im Online-Buchungssystem sind immer mal wieder einzelne Campsites frei. Und so haben wir uns 1 Woche bevor wir in den Krüger wollten einfach mal an den PC gesetzt und alles zusammengekratzt über einen Tag, was so frei war und wurde. Egal welches Camp in welcher Reihenfolge, Hauptsache wir bekamen unsere 3 Wochen voll. Und so tingeln wir nun durch die Camps so wie wir es gerne möchten und planen immer von Tag zu Tag, wie wir am besten fahren. Immer wieder nette Schnacks mit den Damen an der Reception wegen potentieller Umbuchung (manchmal klappt es und manchmal nicht) und es läuft wie geschmiert. Am Ende interessiert es eh keinen, wann wir wo sind, Hauptsache wir haben alle Tage bezahlt. In 3 Tagen fahren wir dann direkt vom Krüger über Botswana nach Sambia, wo wir dann die nächsten 4 bis 5 Wochen verbringen werden um dann nach Malawi weiterzufahren und danach nach Botswana, um am 1. November Thomas zu treffen. Wir sind mal gespannt, wie es in Sambia und Malawi mit Telefon und Internet ist. Im Krüger geht ausser normales Telefon auch nix – das aber wenigstens bewusst. Der Park möchte dass sich die Besucher auf die Natur und die Tiere konzentrieren…

So, nun habe ich genug gelabert – jetzt ein bisschen zum Park und dem was wir so erlebt haben. Und das beginnt natürlich mit dem Frühstück. Immer wenn wir Fahrtag haben (entweder von einem Camp in das nächste oder ganztägige Tierbeobachtung) machen wir unser afrikanisches Frühstück. Das findet dann immer auf einer Picknick-Site statt auf der wir uns einen Gasgrill leihen. Es gibt dann gebratene Würstchen, Speck, Zwiebeln Champignons, Tomaten mit Zucker und Käse und vielen mehr. Das ist dann, neben den Tiersichtungen, das Highlight des Tages.

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Und manchmal ergibt sich dann auch noch die Chance, Tiere vor Ort zu fangen die wir dann noch als z.B. Nachtisch grillen können. Das unten wurde z.B. Echse am Spieß. Der Schwanz ist nach dem Grillen so stabil wie ein Schaschlikspieß und man kann sie genüsslich knabbern Zwinkerndes Smiley

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Nun aber ein paar Bilder von den etwas größeren Zeitgenossen, die wir nicht mehr grillen können…

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Oder auch wieder ein paar kleinere, wenn auch nicht zum Grillen Zwinkerndes Smiley

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Und dann gibt es noch welche, die sich auch mal gerne auf die Straße stellen und meinen, sie müssten jetzt unbedingt eine Pause machen…

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Ungelogen – bei der Büffelherde haben wir 1 1/4 Stunde gewartet, eh diese abgezogen war, mit 4 anderen Wagen. In Summe waren es ca. 1000 Tiere, die hier einmal aus dem Flusstal über die Straße gemüüüüüüüüüütlich in den Busch gewandert sind. Und obwohl die Büffel zwischen uns und unserem Frühstück standen haben weder wir noch irgend wer sonst sich getraut, diese Aktion durch näheres heranfahren etwas zu beschleunigen. Denn mit solchen Hörnern will man sich nicht anlegen:

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Die Bullen bringen 500kg auf die Waage und die Hörner eine Breite von 1,4m. Das gibt nette Dellen im Auto, auch in unserem Little…Aber – es gibt ja auch noch die mit der langen Nase, die immer mal wieder deutlich machen, wer denn hier der Boss ist.

Neben den vielen süßen kleinen Tieren, den mit den langen Beinen, großen Hörnern oder auch langen Nasen, gibt es auch welche mit sehr vielen und scharfen Zähnen, die immer wieder in wunderschönen ach so friedlich wirkenden Flüssen anzutreffen sind, in welchen wir manchmal am liebsten bei Temperaturen von über 30 Grad baden gehen würden. Uns dann aber doch wieder ganz schnell von dem Gedanken verabschieden…

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Und man muss mal nicht meinen, dass diese Kuscheltierchen immer in sicherer Entfernung liegen und nur mit dem Zoom-Objektiv aus 200m Entfernung herangezoomt werden müssen.

Aber Zähne gibt es natürlich auch noch wo anders. Mal im Rudel mit vielen süßen Babys, oder auch nur im kleinen Team.

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Und manchmal auch ganz nah zum anfassen und kuscheln, mal am Straßenrand oder auch beim Abendessen direkt gegenüber, 2m von unserem auch so leckeren Steak entfernt.

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Aber der Krüger besteht ja bekanntermaßen nicht nur aus Tieren, sondern auch aus einer wunderschönen Landschaft. Selbst wenn nicht jeden Tag die Straße voll Elefanten steht, die Hyäne einen beim Abendessen besuchen kommt, oder das Krokodil mit den Hippos vor dem Kühler Synchronschwimmen praktiziert, kommt man immer auf seine Kosten. Der Park hat mit seinen über 400km Länge von Nord nach Süd so viel abwechslungsreiche Landschaft zu bieten, dass uns nie langweilig wurde. Selbst auf den Tagesfahrten die wir i.d.R. jeden 2. Tag absolviert haben, normalerweise zwischen 7 Uhr und 15 Uhr, wurde uns nie langweilig.

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Hinter jeder Kurve, hinter jedem Hügel, lauert landschaftlich eine neue beeindruckende Überraschung. Ich habe mal eine 30-minütige Fahrt im Zeitraffer aufgenommen um zu zeigen, wie wundervoll und auch abwechslungsreich (natürlich nur ein sehr kleiner Ausschnitt) es ist, hier gemütlich mit 20-30km/h durchzugleiten.

Und nicht zu vergessen  – kulinarisch gibt es hier auch immer wieder etwas zu entdecken. Besonders bei den Süßspeisen sind die Südafrikaner nicht zu überbieten. Hier 2 glückliche Kinder bei ihrem Nachtisch, nach einem schon üppigen Dinner. Für 25 Rand (umgerechnet ca. 2€) sitzen die beiden hier für einem riesigen Eis mit diversen Saucen und Toppings.

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Das wirklich absolute Highlight haben wir aber an unserer letzten Site im Krüger, in Punda Maria. Hier stehen wir direkt am Zaun vor dem Wasserloch und können uns praktisch vor Tieren nicht mehr retten. Egal ob zur Tages- Abend- oder Nachtzeit. Hier der Blick von unserer Site und der Spieldecke der Kinder auf das Wasserloch. Näher geht es garnicht mehr.

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Da kommen abends auch schon mal Buschbabys über den Zaun geklettert, nachdem sie (ohne Scheiß) auf die Spieldecke gekommen sind und Silas Lego-Auto angeschaut haben. Hier fragt Silas gerade das Bushbaby, ob er noch was an dem Wagen verbessern soll Zwinkerndes Smiley

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Aber das Traumfoto schlechthin hat Moni geschossen, bei untergehender Sonne. Es ist schwer zu transportieren, wenn man keine 10m von dieser Kulisse entfernt sitzt vor seinem Camper, was das für Gefühle auslöst. Unbeschreiblich ist noch eine Untertreibung… Das löst wieder so ein Glücksgefühl von “Eins mit Mutter Natur” aus.

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Abschließend noch ein paar Worte zu unserer weiteren Reiseplanung. Morgen machen wir uns auf Richtung Botswana und hoffen auf dem Weg dorthin, endlich mal wieder Internet zu haben, um das Blog hochladen zu können. 3 Wochen ohne ist schon eine Challange Smiley Ab dann wissen wir nicht so genau, wie wir bolggen können, da wir nur 3-4 Tage in Botswana sein werden um dann bis zum 30.10. durch Sambia und Malawi zu reisen. Wie hier das Mobilnetz ausgebaut ist, wissen wir nicht. Wir hatten noch kein Internet, um uns zu informieren. Es könnte also sein, dass es dann noch etwas dünner wird mit der Berichterstattung. Wobei was die Erlebnisse betrifft und das, was es zu berichten gibt, wird es wohl wesentlich “Ereignisdichter” als in Südafrika. In diesem Sinne möchten wir erst mal Tschö sagen, bis zum nächsten Eintrag. Wir sind schon ganz gespannt, was da so auf uns zukommt – wir haben keine Ahnung. Aber wir sind sicher, Thomas werden wir im November viel zu erzählen haben.