Naja, man kann nicht immer nur Glück haben. Ich hatte ja geschrieben dass ich auf dem letzten Campingplatz alle Reifen gewechselt hatte, da wir uns in Botswana hinten links eine dicke Schraube reingefahren hatten.

Nachdem wir dann los sind vom Platz hörte ich nach etwa 50km, auf dem Weg zum Krüger Nationalpark, ein leichtes, ganz leises rappeln. Am Fahrverhalten war nichts zu merken. Als ich dann langsamer wurde wurde auch das Rappeln lauter und mir schwante schön Böses. Langsamer werden und Geräusch lauter kann eigentlich nur eines bedeuten – da fängt etwas an zu vibrieren was bei höherer Geschwindigkeit noch “rund” läuft. Und das kann in der Regel nur am Reifen sein. Da ich die Reifen vorher gewechselt hatte war mir klar, dass sich einer wohl gelöst hat.

Und das war es dann auch prompt. Hinten links der Reifen hatte sich gelöst weil offensichtlich die Radmuttern nicht richtig fest waren. Eine Radmutter hatten wir schon verloren und die 4 anderen, wie auch die felge selber, waren schon gut ausgeschlagen. Leider hat es auch die Schrauben am Wheelhub getroffen, die auf einer Länge von ca. 1 cm kein Gewinde mehr haben aber zum Glück noch so viel, dass die Radmuttern einen sicheren Sitz haben.

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Aber die Felge ist total hinüber und die 4 ausgeschlagenen Radmuttern habe ich auf die beiden Vorderräder verteilt und vorne links fehlt eine.

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Da der Dicke aber an jedem Rad 5 M32 Muttern hat, ist es kein großes Problem. Hinten links fahren wir jetzt mit dem angeschlagenen Wheelhub und dafür 5 ganzen Muttern die ich eben bei den Vorderrädern “geklaut” habe. Jetzt, nach den ersten 150km stellt sich heraus, dass das auch alles kein Problem ist und wir locker bis zur nächsten Stadt, die in ca. weiteren 200km kommt, noch gemütlich weiter durch den Krüger fahren können.

Bei der Wechselaktion ist mit dann auch der Dicke noch vom Wagenheber gerutscht da ich einen total dämlichen Anfängerfehler gemacht habe, und die Sperre nicht reingetan habe, so dass er mit Gang und angezogener Bremse nicht rollen kann. Er ist dann auf dem Steinschlagschutz (der jetzt ein bisschen verbeult ist Smiley aber schon wieder fast geradegebogen) der Bremsscheibe gelandet, der sich dann wie ein dicker Schutz um die Scheibe gelegt hat, so dass diese nicht auch nur einen kleinen Titsch abbekommen hat – 100% in Ordnung. Tja, hätt ich mal auf das gehört was wir in der Schulung gelernt haben beim Offroad-Schrauberlehrgang. Auch bei einem kleinen Problem immer erst mal eine Pause machen, runter kommen, klaren Kopf schaffen und erst dann was unternehmen. Am besten immer eine Nacht drüber schlafen…

Naja, hab ich wieder was aus Erfahrung gelernt was mir ganz bestimmt kein 2. mal mehr passieren wird.

Abends auf dem Campingplatz hatte dann auch noch mein Kindle den Geist aufgegeben, der es aber nach 2 Stunden von alleine dann wieder geschafft hat. Irgendwie hat es da jemand nicht so gut mit uns gemeint die letzten 4 Tage.

Erst ein Platter, dann Reifen fast verloren, Dicker vom Wagenheber gerutscht und Kindle fast kaputt. So viel Pech hatten wir die letzten 5 Monate nicht zusammengezählt. Moni meinte schon – wer weiß, wofür es gut war. Vielleicht sollten wir einfach nicht weiter an diesem Tag Smiley

Naja, jetzt schnorre ich jeden nach Radmuttern an der so aussieht als hätte er welche in der Tasche und hab schon ein paar Adressen vom Campmanager hier im Krüger bekommen wo es die ganzen Teil in Phalaborwa gibt. Da müssen wir uns dann eine neue Felge besorgen und ein paar neue Radmuttern. Der Wheelhub ist noch so weit ok, dass wir locker damit fahren können, da nur “oberflächlich” angekratzt und noch genug Gewinde auf den Schrauben zum Festziehen.

So, jetzt fahren wir erst mal noch 4 Tage weiter durch den Krüger im Nord-Teil um dann die notwendigen Teil zu besorgen.

Jetzt drückt uns mal die Daumen, dass wir nicht noch mehr Pech haben in unseren letzten 4 Wochen…