So, nun ist es so weit. Thomas ist da Smiley Nachdem wir noch ein paar Tage an einem kleinen Jagd-Farm Campingplatz verbracht hatten (nein, wir jagen nicht selber), um unsere Kabine einmal komplett sauber zu machen und den Dicken ebenfalls. Der Platz war ca. 40km vor Windhoek an einem Damm gelegen und wir dachten zu erst als wir ankamen, dass hier schon länger keiner was gemacht hat, da einige der Stellplätze verwildert waren. Aber sie boten einen Wäscheservice und eigentlich dachten wir, liegt er ja auch ganz schön.

Nachdem wir nun den ersten Tag komplett mit der Reinigung der Kabine und des Dicken verbracht hatten und die netten Damen uns die annähernd gesamte Wäsche einmal durchgewaschen hatten und Ruhe eingekehrt war, haben wir die Umgebung mal ein bisschen erkundet am nächsten Tag. Dabei konnten wir dann feststellen, wie schön der Platz doch eigentlich liegt. Morgens haben wir uns die andere Dammseite einmal angeschaut, die wohl in guten Regenjahren um diese Jahreszeit völlig mit Wasser gefüllt ist – jetzt war sie pulvertrocken, aber schön anzusehen – hier einmal am späten Nachmittag.

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Da wir direkt auf dem Damm einen schönen Ausguck hatten, haben wir dort unser Mittagessen verbracht mit einem leckeren frisch selbstgemachten Schokoladenpudding und den Resten des vorigen Abendessens vom Grill.

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Wie wir später erfahren haben lag der Zustand des Platzes wohl daran, dass dieser wie auch in unserem Campingführer beschrieben bis 2008 von einem deutschen Ehepaar geführt wurde und dann von einem Angolaner übernommen wurde. Danach wurde offensichtlich nicht mehr viel in den Platz investiert, was sehr schade war, da dieser landschaftlich wie zu sehen wunderschön lag. Wie an vielen Orten gab es auch hier die typischen Windmühlen zur Wasserförderung die es aber bei so großer Trockenheit auch nicht geschafft haben, das fehlende Wasser aus dem Damm komplett auszugleichen, aber ein durchaus schönes Fotomotiv abgaben….

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Abends hat Silli dann noch ein kleines Lagerfeuerchen für uns alle gemacht Zwinkerndes Smiley Da das Feuerholz auf dem Platz kostenlos war, haben wir es auch richtig schön und lange lodern lassen, zumal es abends nun schon empfindlich kalt wurde. Es ging teilweise bis auf 5 Grad runter, und in der Kabine damit dann auch nicht mehr wärmer als 18 Grad…

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Nachdem wir hier nun 2 Tage verbracht hatten haben wir uns aufgemacht zu Roswita in Windhoek, die dort eine kleine B&B Pension betreibt im eigenen Haus mit 4 Gästezimmern. Wir selber haben dann die Tage in Windhoek dazu genutzt mit dem Dicken in die Werkstatt zu fahren um noch mal das Getriebeöl kontrollieren zu lassen, die Kardanwellen zu schmieren und sonst auch mal grob alles durschauen zu lassen. Nachdem der Chefmechaniker Otto von Landytech (kann ich absolut empfehlen!!) alles für Gut befunden hat, hab ich mir noch ein paar Ersatzteile und Öle mitgeben lassen und hab den 2. Ersatzreifen abgeholt (heul heul, viel zu teuer mit ca. 350€).

Der Einkauf den wir auch noch gemacht haben in Windhoek so dass wir mit Thomas nicht mehr fahren mussten war der Hammer, kann man wirklich nicht anders sagen. So viel von Allem haben wir noch nie gekauft. Da wir alles garnicht in der Kabine und im Dicken verstaut bekommen haben, haben wir es dann bei Roswita im Kühlschrank und draußen zwischengelagert.

Und nun hatten wir schon Samstag… Da Roswita meinte ihr Bruder Hubert, bei dem Thomas das Auto mietet würde es sowieso vergessen die Handy-Karte am Flughafen zu geben die ich ihm hier schon besorgt hatte wussten wir also nicht, ob Thomas schon gut gelandet war, Auto hat,… Ich war selber eh schon seit 2 Tagen nervös weil die Lufthansa ja gestreikt hat und überhaupt, ich bin ja sein Bruder Zwinkerndes Smiley

Da Roswita wohl sehr feinfühlig war und das mitbekommen hat, hat sie dann mal gefragt am frühen Nachmittag, ob sie einfach mal bei Hubert anrufen soll ob der Thomas denn schon da ist. Und ja, er war schon da und gerade auf dem Weg zur Tankstelle um den Wagen vollzutanken. Gegen 16 Uhr am Nachmittag war er dann endlich bei uns… Yippie – der Thomi ist da und Lenja muss keine Finder mehr wegzählen wann er denn endlich kommt.

Wir sind dann mit ihm abends noch eben was essen gegangen und gegen 19 Uhr lagen wir dann alle todmüde aber glücklich in unserem Bettchen.

Sonntags haben wir uns dann nachdem wir die Autos final gepackt haben aufgemacht zu unserem ersten gemeinsamen Reiseziel, dem Namib Naukluft Restcamp, ein Platz auf dem Moni und ich auch waren, als wir das 2. Mal in Afrika waren. Und in den 8 Jahren hatte sich dort nicht viel verändert. Noch immer war es absolut still und wunderschön. Abends in der Dämmerung hörten wir es dann auf einmal von den Bergen in die Schlucht, in der der Platz liegt, brüllen… Schnell hatten wir den Verursacher entdeckt, in ca. 300m Entfernung saß auf der Bergspitze ein Pavianmännchen von beachtlicher Statur.

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Nein, mit dem wollten wir uns nicht anlegen, das wäre bestimmt ganz schlecht für uns alles ausgegangen. Denn die Männchen sind groß wie ein ausgewachsener Mann, ein “bisschen” schwerer und ungleich kräftiger…

Nachdem dann Ruhe eingekehrt war, das erste gemeinsame Grillgut verspeist und die Gutenachtwünsche ausgetauscht waren hieß es auch hier wieder so schnell es geht ins Bettchen, da wir am nächsten Tag zu den Naturpools wollten, die wunderschön sind und in denen man schwimmen kann (zumindest in den größeren).

Da Thomas sich schnell umgestellt hat was den Tagesrhythmus betrifft (wir leben nach der Sonne und stehen immer gegen 6 Uhr auf und gehen dann zwischen 20 und 20:30 Uhr ins Bett), sind wir am nächsten Morgen dann zeitig los zu den Pools.

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Das Wasser ist glasklar, hat eine angenehme Temperatur so dass wir auch dort bis zu den Knien drinne waren und ist voll von Leben, auch einigen sehr interessanten Artgenossen…

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Der Weg zu den Pools führt durch einen kleinen Urwald entlang des Flussbetts und war immer wieder von ein paar Herausforderungen durchzogen, seien es ein paar Flussüberquerungen die wir alle einigermaßen trocken überstanden haben, oder die Durchquerung einer kleinen Schilf Höhle, die mit ihren Abzweigungen ein wenig gruselig war.

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Ab in die Wüste…

Was wir direkt gemerkt haben – die Schlagzahl hat sich erhöht, wir fahren jetzt ein bisschen zügiger, was aber erstaunlich gut klappt. Nach dem Spaziergang sind wir dann gegen Mittag weitergefahren zu Sesriem. Da der Campingplatz leider voll war sind wir nicht auf dem Hauptplatz untergekommen, sondern in der “overflow area” Smiley Der einzige für uns wirklich wahrnehmbare Unterschied war dass wir keinen Strom und keinen Grillplatz hatten. Da wir beides aber nicht brauchten war das auch egal. Abends dann wieder früh ins Bett und am nächsten Morgen um 4:45 Uhr aufgestanden. Ja, richtig gelesen – um 4:45 Uhr. Um 5:15 machte das Gate auf und man konnte die noch verbleibenden 60km zu den Dünen fahren. Und da wir den Sonnenaufgang in der Wüste erleben wollten und das nicht nur unten irgendwo, sondern oben auf einer Düne, sind wir so früh auf und dann direkt um 5:15 Uhr los…

Und da wir uns dazu entschlossen hatten mit Thomas Auto zu fahren, da wir hier alle 5 rein passten mussten wir auch nur das Dachzelt zusammenklappen und konnten alles andere einfach in die Kabine werfen.

Nach einer guten Stunde Fahrt erst durch die absolute Dunkelheit, später durch die Dämmerung und dann zum Schluss durch den Tiefsand bis zu Düne wurden wir dann auf der Düne mit einem wunderschönen Ausblick und einem herrlichen Licht-Schatten Spiel mehr als entschädigt.

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Und wer rauf auf die Düne geht, der muss auch wieder runter kommen Smiley Wir haben dann zum Dead Flei die Abkürzung direkt die Düne runter genommen und alle hatten einen riesen Spaß. Und man glaubt es nicht, die Kinder die beim Hochgehen schon gestöhnt hatten das nichts mehr geht, sind die ganze Düne noch mal wieder hoch um noch mal wieder runter laufen zu können….

Unten angekommen, oder besser gesagt auf halben Weg haben wir dann noch eine Herde Springböcke vorüberziehen sehen, was ein besonders beeindruckendes Schauspiel darstellte vor dieser tollen Kulisse.

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Auf Grund des nächsten Bildes kann man vielleicht erkennen, warum das Ding Dead Flei heißt – es ist eine riesengroße weiße Pfanne mitten in der Wüste in der alle Vegetation ausgestorben ist. Die gesamte Pfanne von ca. 500*500 Metern ist übersäht mit toten Bäumen. Und da wir ja wie gesagt schon sehr früh unterwegs waren, liegt das ganze Tal zwischen den Dünen hier noch im Schatten. Das hat den klaren Vorteil, dass es hier jetzt noch keine 45 Grad heiß ist, sondern wesentlich angenehmer, so dass man sogar noch eine Jacke tragen muss.

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Naja, und da die Kinder ja schon sehr fleißig waren und der liebe Onkel Thomi ja auch da ist, muss man das direkt mal ausnutzen und sich zusammen schleppen lassen. Ich glaube Silli hätte nicht mehr viel gebraucht und er wäre auf meinen Schultern eingepennt… Auf jeden Fall ist sein Kinn immer ganz schön auf meinen Kopf aufgeschlagen beim gehen. Aber wer um 4:45 Uhr aufsteht, die Düne sogar 2 mal hochläuft,… der darf dann auch mal einschlafen Smiley

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So, von hier dann direkt weiter zur nächsten Station in Solitaire. Und da wir ja noch früh hatten waren wir auch noch früh da… Gegen 12 angekommen haben wir dann direkt den weltbessten Apfelkuchen als Mittagessen genossen und uns danach erst mal für ein paar Stunden bei einem leckeren “Amarula on the Rocks” mit alle Mann an den Pool gefläzt. Und da Lenja ja ihre Taucherbrille mitgebracht bekommen hat, haben sie direkt in der Hülle von der Brille einen Wasserkäfer gefangen und den als Nachmittagshaustier gehalten. Da die Biester aber leider fliegen können, hat der sich bei der nächstbesten Gelegenheit dann aus Sillis klauen befreit und ist davongeschwirrt… Die beiden haben dann noch über eine weitere halbe Stunde versucht den 2. und letzten verbliebenen Wasserkäfer im Pool zu fangen, was aber leider nicht von Erfolg gekrönt war.

So, und heute sind wir dann wieder in den Naukluft Park gefahren, ca. 160km von Solitaire entfernt um Thomas einen wunderschönen Stellplatz mitten im Nichts zu zeigen, von dem wir ja in einem älteren Beitrag schon berichtet hatten, dem Stellplatz Mirabib. Und auch dieses mal hatten wir wieder viel Glück und haben mehrere Herden Zebras auf dem Weg dorthin gesehen. Für 4 von uns auch immer wieder sehr schön und für 1en von uns was ganz Besonderes Zwinkerndes Smiley

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Thomas ist hier eine ganze Zeit mit der Kamera rumgelaufen, hat den Felsen komplett umrundet und kommt aus dem Staunen garnicht mehr heraus. Und das ist etwas, wo wir, Moni und ich, uns besonders drauf gefreut hatten… das viele Schöne und Besondere teilen zu können. Da ist es wirklich so… geteilte Freude ist doppelte Freude…

So, und morgen, Donnerstag, fahren wir nach Walvisbay um dort auf gutes Wetter zu hoffen um am Freitag dann direkt in der Früh mit Thomas eine Delfintour machen zu können. Denn die konnten wir auf Grund des schlechten Wetters bisher auch noch nicht machen. Davon werden wir dann wohl in unserem nächsten Eintrag hoffentlich berichten können…