Da unser Wochen- und Monatsbudget noch gut an der unteren Grenze lag haben wir uns dazu entschlossen auf der Bagatelle Lodge, welche mitten in den roten Dünen der Kalahari liegt, ein wenig Luxus zu gönnen und ein paar Aktivitäten zu unternehmen. Der Campingplatz war der schönste, den wir bisher hatten. Völlig abgeschieden und still, ca. 1km von der eigentlichen Lodge entfernt. Und die einzelnen Campsites selber, von denen es 4 gab (also nur 4 Stellplätze), lagen jeweils auch ca. 150-200m auseinander.

Der Luxus den es auf den Sites hier gab beschränkte sich auf ein eigenes Badezimmerhäuschen welches allerdings größer war als unser Badezimmer daheim. Strom gab es nicht, hatten wir aber genug mit der Sonne dabei Smiley Das schönste an den Campsites war, dass sie wie beschrieben mitten in den Dünen lagen und wir besonders morgens und abends für jeweils 30 Minuten ein wunderschönes Licht- und Farbspiel hatten. Und die Kinder hatten wieder mehr als genug Platz, um ihren Aktivitäten nachzugehen wie Tierchen sammeln, Löcher graben, Burgen Bauen,…

Abends haben wir dann am Lagerfeuer die Wärme genossen da es teilweise empfindlich kalt wurde, bis zu nur noch 5 Grad.

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Nachdem wir erst geplant hatten hier nur eine Nacht zu bleiben dann aber, als wir den Campingplatz gesehen hatten direkt auf 3 Nächte verlängert hatten weil es so schön und still war, haben wir uns dazu entschieden auch noch einen Bushmenwalk (San), eine Geparden-Fütterung mit anschließendem Sundowner-Dune-Drive und Abendessen zu machen.

Besonders für die Kinder war der Bushmenwalk und die Geparden Fütterung mit dem Sundowner klasse. Wann hat man schon mal die Möglichkeit als Kind einen Gepard aus nächster Nähe zu erleben wenn er mit Fullspeed dahergeflitzt kommt um das Futter zu “fangen” und später beim verspeisen zuzugucken. Moni und ich sehen die Tiere viel lieber in freier Wildbahn (wenn man denn das Glück hat einen zu sehen), aber das schöne bei der Bagatelle war, dass die Geparden hier versucht werden so wild wie möglich zu halten (alle 3 Geparden haben im Säuglingsalter ihre Mutter durch Jäger verloren). Dazu kam natürlich das klasse Erlebnis wieder in einem dieser Coolen Safari-Autos gefahren zu werden. Die Fütterung und den Sundowner mit Abendessen haben wir gemeinsam mit einer Schweizer Familie gemacht, die mit ihren 3 Mädels (11,13,15) für 3 Wochen in Namibia unterwegs sind.

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Und hier noch ein Kleines Video von den Geparden, wie sie hinter ihrem Futter hergeflitzt sind und es verspachtelt haben…

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Nachdem wir nun die Kätzchen ihr Abendessen hinter sich hatten ging es durch die Dünenlandschaft hoch, um von dort den Sonnenuntergang zu genießen. Hier gab es dann einen kleinen Snack in fester und flüssiger Form, den wir dann zusammen mit den Kollegen von der Lodge genossen haben.

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Ein absolut empfehlenswertes Event war das und auch wenn wir es schon ein paar mal erleben durften, so war es wieder etwas ganz besonderes, hier in der freien Natur zu sehen wie die Sonne untergeht und die Sterne am Himmel im gleichen Moment immer mehr werden, bis auf einmal die Milchstraße ganz deutlich zu erkennen ist.

Lenja und Silas haben mit den 3 Schweizer Mädels die ganze Zeit in den Dünen gespielt und wir hatten unsere Mühe, Haare und Taschen später wieder einigermaßen vom roten Sand zu befreien Smiley Der kleine Grashüpfer im linken Bild ist Lenja, als sie gerade eine Düne herunterspringt…

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Und danke noch mal für das schöne Foto von uns allen, liebe Schweizer Freunde…

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Beim Bushmenwalk müssen wir eingestehen, taten uns die 3 Jungs die es für uns gemacht haben, ein bisschen leid. Es sollte morgens um 7 losgehen und wir hatten uns schon überlegt wie das denn gehen soll da es ja gesagt empfindlich kalt war nachts. Und das hatte sich bis 7 Uhr nicht wirklich viel gebessert. und tatsächlich, kurz nach 7 standen 3 San bereit, uns in ein paar wenige Geheimnisse einzuweihen.

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Die 3 sind in traditioneller Kleidung durch die Dünen gewandert und haben uns verschiedene Pflanzen erklärt, gezeigt wie sie Tiere jagen unterschiedlichster Art, vom Hasen bis zum Kudu oder der Oryx. Aber auch erklärt, wie ein Skorpionbau aussieht, wer seine Feinde sind und was man tun kann, wenn man gestochen wird. Das, sagten sie uns, sollten wir aber nicht selber nachmachen. Denn dazu muss man den Skorpion nach dem Stich fangen, töten, dann mit dem Stachel die Wunde mehrfach aufschneiden, das Gift aussaugen, dann den Skorpion kleinmörsern und mit bestimmten Pflanzen vermischen. Diese Creme wird dann anschließend auf die Wunde gelegt. Die Prozedur ist, nachvollziehbarer weise, sehr schmerzhaft, aber man kommt dann glimpflich davon.

Viele der Dinge die wir erklärt bekommen haben werden seit hunderten von Jahren von Generation zu Generation weitergegeben und heute auch noch genau so praktiziert. Und bei vielen Dingen konnten wir Parallelen erkennen zu dem, was wir auch machen in der “modernen” Medizin. Das aber viel teurer und komplizierter. Die San behelfen sich hier größtenteils mit Mitteln aus der Natur und kommen damit sehr gut und sehr gesund durch das Leben – wirklich erstaunlich.

Übrigens – die San sprachen nur ihre eigene Sprache die immer nach der sehr blumigen Erklärung übersetzt werden musste ins Englisch, damit wir es komplett verstanden. Sie haben immer in Form von Geschichten erklärt was sie wohl auch bei der Weitergabe des Wissens machen, weil man es dann viel besser behalten kann. Davon könnten wir uns bei der oft sehr trockenen Wissensvermittlung besonders in der Schule mal eine Scheibe abschneiden. Da sieht man doch, dass immer nur Fakten Fakten Fakten oft garnicht so hilfreich sind. Und – es macht auch noch viel mehr Spaß, wenn man dabei lachen kann…

Der Abschluss unserer Bushmenwalk war dann eine simulierte Jagd auf ein Großtier, was mit der Spurensuche begann und dann letztendlich mit der Erlegung des Tieres endete…

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Alles in allem ein sehr schönes und interessantes Erlebnis.

Ach ja, wir hatten das letzte mal ja “Lord Helmchen” Fotografiert. Nun haben wir mal ein kleines Video davon gemacht, wie sie denn in Natura aussehen und welche Spuren sie im Sand hinterlassen. Wir hatten uns immer gefragt woher denn morgens immer diese 2 parallelen Striche auf den Campingplätzten herkommen die sich überall verteilen. Bis wir einen der Übeltäter dabei beobachtet hatten war uns das immer ein Rätsel. Aber jetzt wissen wir, dass es von den Tausendfüßern kommen…

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Nachdem wir nun auf Bagatelle3 wunderschöne Tage genossen hatten, haben wir uns gestern, Sonntag, aufgemacht in Richtung Windhoek um nach ca. 200km einen Zwischenstopp bei dem Lake Oanob Resort einzulegen. Hier haben wir auch bei unserem ersten Namibia-Besuch den ersten Stopp nach Windhoek gemacht. Allerdings müssen wir gestehen, dass wir es nicht wiedererkannt haben. Vor 8 Jahren haben wir ziemlich einfach am See gestanden, ohne viel Infrastruktur. Heute sieht das ganze anders aus. Das erste Foto zeigt den Blick von unserem Stellplatz aus auf den See, der ein Staudamm zur Trinkwassergewinnung ist.

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Das zweite Bild hier unten ist unser Stellplatz – ja, richtig, der Stellplatz für uns alleine. Wir haben eine riesige Terrasse die in den Hang gebaut ist mit direktem Zugang zum See, links sieht man den Grill- und Essplatz und ein eigenes Badhaus haben wir auch noch. Zusätzlich hat das Gelände noch ein Restaurant und 2 echt coole Pools…

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Tja, da hat sich wohl einiges getan in den letzten 8 Jahren – aber warum nicht haben wir uns gesagt. Jetzt noch ein bisschen entspannen bevor Thomas kommt uns wir mit Fullspeed quer durch Namibia heizen werden Zwinkerndes Smiley Aber auch darauf freuen wir uns schon wahnsinnig. Morgen geht es dann weiter zu einer Lodge 40km vor Windhoek und am Freitag fahren wir dann nach Windhoek rein. Hier müssen wir dann den Zottelbär schneiden lassen, für Lenja schon mal ein Geburtstagsgeschenk kaufen da wir vor dem Geburtstag Mitte Juni dann durch keine größere Stadt mehr kommen werden und der Dicke geht mal in die Landy-Werkstatt um ein paar Checks zu machen bevor wie die nächsten 10.000km zurücklegen werden, 2. Ersatzrad abholen was hoffentlich da ist,…. Und dann ist auch schon Samstag (freufreu)…