Mit viel Pipi in den Augen verabschieden wir uns so langsam aus Afrika. Aber bevor es aus dem Kaprivi Richtung unseres Basislagers in Windhoek, dem UrbanCamp ging, haben wir noch MANTOCO (Constanze, Thomas und ihren MAN) in Katima getroffen. Die beiden sind seit 6 Jahren durch Afrika unterwegs und haben ihr komplettes Leben in Deutschland aufgegeben. Mensch, was konnten die für Geschichten Erzählen – da wird man schon neidisch. Aber – wir sind ja noch Jung und haben erst die Hälfte unseres Lebens hinter uns – da bleibt ja noch Raum und Zeit um einiges zu erleben Smiley

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Und was man auf dem Foto im Hintergrund sieht, ist der Sambesi, der Grenzfluß zwischen Namibia und Sambia, oben im äußersten Norden. Als wir das letzte mal, im Oktober letzten Jahres hier waren, stand der Fluß noch locker 3m tiefer, als jetzt. Praktisch bis zum Überlaufen voll floß er direkt vor unserer Nase vorbei – ein wunderschöner Anblick…

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So, unser Heimweg führt uns nun über den so genannten Kaprivi Highway, der den Zipfel von Namibia über eine lange, sehr gerade Strecke mit dem eigentlichen Kernland verbindet. Just an dem Tag an dem wir über den Highway cruisen findet doch glatt schon die vom Präsidenten verkündete landesweite große Reinemachaktion statt. Ganz Namibia räumt auf, egal ob Schulkinder, die Polizei, das Militär oder jeder einzelne normale Bürger – alle putzen ihr Land heraus. Der eh schon sehr belebte und wuselige Kaprivi wird noch belebter. Überall wuseln Menschen herum und putzen ihr Land heraus – das ist wirklich toll anzusehen. Um euch mal einen Eindruck vom Highway zu geben und wie bevölkert es dort ist, haben wir ein kurzes Video hierzu gedreht… Hier herrscht Leben und immer wieder sieht man (auf dem Video leider nicht wirklich zu erkennen), mit wie viel Verve die Menschen hier doch ausgestattet sind. Teilweise tanzen Menschen einfach so, ohne Musik… Alles lebt und freut sich am Leben und einfach nur daran, mit anderen zusammen zu sein. DAS ist es, was wir an Afrika so lieben – das Leben und dass es gelebt wird.

Immer wenn wir wen überholen, werden wir angelacht und uns zugewinkt. Manchmal sieht man dass die Menschen etwas mit strahlendem Gesicht rufen, versteht es nicht – weiß aber, wie es gemeint ist…

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Aber bevor wir im Basislager ankamen, haben wir noch ein paar kleine Zwischenstationen gemacht. Eine davon war am Waterberg, wo wir 3 Nächte verbracht haben und auf dem weitläufigen Gelände auch eine Wanderung unterhalb des Plateaus “absolviert” haben. Ganz schön anstrengend, aber auch spannend so durch die Wildnis zu laufen, wo es Breit- und Spitzmaulnashörner, Leoparden und viel anderes Getier gibt. Aber nicht nur die großen Tiere sind interessant, auch immer wieder die kleinen Smiley

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An unserem kleinen Rastplatz in der Mitte der Wanderung, wurden wir dann von einem riesigen Bambus überrascht der einen Tümpel säumte – was für ein beeindruckender Anblick. Bambus so dick wie Abwasserrohre und so hoch wie 3 Stockwerke – echt cool was die Natur so alles hinbekommt.

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Und neben den lebenden Tieren haben wir auch noch ein paar tote eingesammelt – den Friedhof der Flatterlinge Smiley Unglaublich was sich so auf einer Strecke von 250km alles am Kühler sammelt.

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Tja, nun gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Ich war mit Little noch mal in der Werkstatt und wir haben endlich das leckende Getriebe Problem beseitig – freufreu Smiley Im Camp haben wir wieder jede Menge Bekannt getroffen, die wir auf unserer Tour schon das Ein oder andere Mal getroffen haben. Afrika ist echt klein und die 3 Hand voll Langzeitreisende die da so rumcruisen treffen sich doch irgendwie immer wieder. Gestern Abend haben wir uns dann zusammengesetzt und Moni und ich hatten ein leckeres Kudu-Potje gekocht, das wir dann mit Genuss verspachtelt haben (4l Goulasch waren Weg wie nichtsSmiley).

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Little ist mittlerweile auch gereinigt, die Taschen zum größten Teil schon gepackt und das aussortiert, was wir hier lassen. Montag bringen wir Little dann zur Farm, wo er das nächste Jahr auf uns warten wird (und wir auf ihn), bevor wir dann in die nächsten Abenteuer starten. Aber wir wissen jetzt schon, dass wir vieles vermissen werden. Abends am Lagerfeuer zu sitzen und die Stille zu genießen, den unglaublichen Sternenhimmel.

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Oder die jeden Tag aufs Neue unglaublichen Sonnenauf- und Untergänge. Immer wieder sitzen wir einfach nur da und genießend schweigend dieses Naturschauspiel. Es muss einen Gott geben – wer sonst kann sich so was unbegreiflich schönes ausdenken?

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Tja, aber irgendwann ist alles zu Ende, selbst die schönste Reise. Und da wir wissen dass wir wiederkommen können und werden, freuen wir uns nun auch alle 4 auf unsere Heimkehr. Mittwoch ist es so weit und wir brechen auf in unsere Heimat, die da ganz weit hinten, hinter dem Horizont liegt. Und wenn ihr ganz genau hinschaut, wo Moni den Weg weist, könnt ihr sie vielleicht auch sehen – unsere Heimat.

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Und ganz besonders einer von uns träumt davon, 2 anderen lieben Menschen einmal zeigen zu können was es heißt, in Afrika unterwegs zu sein. Wie es ist, dieses Kribbeln zu verspüren und die Magie, die es hier gibt. Was es bedeutet einfach nur da zu sein, in der Natur, mit der Natur, mit sich selber – keine Grenzen zu sehen und das pure Leben zu spüren. Eben das EINE Leben was man hat, zu leben.

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Und die Sonne kannst Du nur hier unten berühren – wie der Sand der Kalahari, strömt sie direkt in Dein Herz und erfüllt Dich mit unbeschreiblicher Zufriedenheit.

Nun kommen wir heim, mit vollen Herzen und dem Gefühl dieser unbeschreiblichen Zufriedenheit. Wir freuen uns nun genau dieses mit euch, unseren Familien und Freunden, zu teilen – bis wir wieder sagen – jetzt müssen wir aber los – es ruft uns wieder… Wir4