Wir sind nun endlich dazu gekommen, endlich mal mit unserem Blog zu beginnen. Als Start wollen wir kurz, noch im kalten verschneiten Deutschland vorstellen, was wir denn so vor haben und was wir alles so mitnehmen (technischer Kram, Rest kommt in einem weiteren Beitrag)

Wie wir von vielen gehört haben ist es schwer sich vorzustellen, wie denn so eine Reise aussieht da “unten” in Afrika. Dazu zu erst einmal kurz mit einem Bild verdeutlicht, wo wir reisen werden.

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Wie ihr seht bereisen wir primär die drei Länder Süd-Afrika, Namibia und Botswana. In Summe sind es dann 7 Länder die wir in genau 6 Monaten (04.02.-05.08.) bereisen werden. Die Länder zusammen sind etwa so groß wie gesamt Mitteleuropa. Also gibt es eine Menge zu sehen.

Ach ja, die Wilden Tiere (zumindest die gefährlichen), leben dort auch nur in Reservaten oder auf Farmen. Die sind dann zwar oft so groß wie bei uns ganze Bundesländer oder mal eben die Schweiz, aber man kann davon ausgehen, dass man nicht mal eben auf einen Löwen, Elefanten oder sonstiges Großtiert trifft, wenn man sich außerhalb dieser Reservate befindet. Die “kleinen” sind eigentlich die, bei denen man aufpassen muss, Skorpione und Schlangen. Aber wenn man sich an Regeln hält, genau wie überall anders auf der Welt, ist man sehr sicher unterwegs! Die Wahrscheinlichkeit bei uns in Deutschland vom Auto überfahren oder vom Blitz getroffen zu werden ist viele 100male höher als in Afrika von einem Raubtier angegriffen, von einer Schlange gebissen oder einem Skorpion gestochen zu werden. Also eigentlich sind wir die nächsten 6 Monate sicherer unterwegs als wenn wir hier bleiben würden Smiley

Unser Auto, der Dicke, wird von Rotterdam nach Port Elizabeth in SA verschifft und ist ca. 3 Wochen unterwegs. Er soll (hoffentlich) 15.02. dort ankommen, wenn er planmäßig am 27.01. aufs Schiff geht. Die Formalitäten sind echt nicht ohne, wenn man sein Auto in ein nicht-EU Land einführen will wie insgesamt alle Formalitäten ganz schön aufwändig sind.

Bürokratie

Immer wenn man irgendwo anruft bei z.B. Versicherungen, Behörden,… und sagt dass man ins Ausland geht und fragt ob das ein Problem ist heißt es erst: “nee, alles kein Thema, gilt weltweit, macht nix, müssen sich nicht abmelden,…” Wenn man dann sagt dass man 6 Monate unterwegs ist heißt es “oh, na, dann müssen wir mal schauen – weiß ich jetzt auch nicht was zu tun ist”. Eigentlich kann man pauschal sagen, dass annähernd alles was man hier so abschließt auf sowas nicht ausgelegt ist. Wir haben diverse Versicherungen und andere Themen stillgelegt für den Zeitraum und spezielles abgeschlossen oder die bestehenden Verträge angepasst. In der Regel gilt alles, und das meistens auch nur im EWR, für 45 Tage – das wars dann auch. Sobald man schon mal den EWR verlässt, wird’s auch schon wieder komplizierter und wenn man dann auch noch die 45 Tage überschreitet wird’s gaaaanz spannend Smiley In Summe war alleine der Aufwand um den ganzen Bürokratiekram (selbst der Schornsteinfeger muss informiert werden und der Zugang zum Gebäude sichergestellt sein da er das sonst beim Land melden muss und das zu Problemen führen kann – echt, kein Witz) zu regeln 3 Monate Aufwand. Wer Fragen hat einfach an Moni wenden, die weiß mittlerweile mehr als die meisten Hotlines bei den Versicherungen und Behörden Zwinkerndes Smiley Irgendwie hatten wir mit der Zeit das Gefühl dass es bei jedem Unternehmen immer nur genau EINE Person gibt, die weiß was in so einem Fall zu tun ist, mehr definitiv nicht. Und manchmal haben wir auch die Versicherung/Behörden beraten wie denn das am besten zu regeln ist – leider haben wir kein Geld dafür bekommen – könnten wir echt brauchen…

Der Dicke und technischer Kram

So, das ist unser Dicker:

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Hier noch ohne Kampfbemahlung für Afrika, da kommen noch Fotos. Mittlerweile hat Moni die Kabine total schön angemalt. Und hier mal ein Foto von drinnen. Während Moni gerade dabei ist unser Frühstück fertig macht, sind die Kinder schön am spielen…

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Und wie man sieht, haben die beiden jede Menge Platz um sich auch mal bei schlechtem Wetter auszutoben.

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Alles, was ihr seht, haben wir über die letzten 2,5 Jahre selber gebaut. Die Kabine war nichts anderes als eine leere, weiße Hülle ohne Fenster oder irgend einen Ausbau. Alle Möbel sind selbst gebaut. Wir haben einen vollwertigen Kühlschrank, eine 250W Solaranlage, eine Wasseraufbereitungsanlage (da kannste reinpinkeln und nachher wieder das Wasser trinken), eine festeingebaute Toilette, eine Dusche, eine vollwertige Heizung incl. Warmwasser, 180l Frischwasser, einen 2-Flammen Gasherd,… Eigentlich ist unser Reisemobil ein kleines Haus auf Rädern. Und wenn drinnen doch mal kein Platz ist, kann ja nicht nur im, sondern auch auf dem Dicken gespielt werden Smiley

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Was ich so eingepackt habe…

Generell ist zu sagen dass wir versucht haben uns auf das Wesentlich zu beschränken, alleine wegen des Gewichts. Platz haben wir tatsächlich mehr als genug.

Allgemeiner Kram

Hier seht ihr, was wir so als allgemeinen Kram mitnehmen. Dabei handelt es sich im wesentlich um ein Nachtsichtgerät, 2 PMR-Geräte falls wir uns mal trennen müssen, LED-Taschenlampen, davon 2 UV für die Skorpione, die dann immer so schön leuchten wenn man sie anstrahlt, eine kleine Video-Kamera, 2 Ladegeräte, eins für normale Akkus und eins mit jede Menge Ladeschalen für Handy, Fotoapparat, Video,…eine kleine Videokamera, Taschenmesser in diversen Ausführungen auch für die Kinder, Ferngläser, Kompass, Pfefferspray (für die lästigen Affen oder Hyänen),…

Wir haben immer wieder die Erfahrung in der Vergangenheit gemacht, gerade auf längeren Reisen, dass der der billig kauft, immer 2 mal kauft. Und wenn man gerade da ist, wo man es so gerade gar nicht brauchen kann dass etwas kaputt geht sollte man lieber etwas mehr ausgeben. Viele Sachen haben wir schon über Jahre und sie tun immer noch ihren Dienst.

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Für den Dicken

Nach diversen Lehrgängen, einiges an Erfahrung von früheren “Einsätzen” und viel Recherche und Austausch in Internetforen, primär bei blacklandy haben wir diverse Teile und Werkzeug zusammengestellt um unterwegs die wichtigsten Sachen am Wagen reparieren zu können. Und nachdem wir bei unserem letzten Afrika-Besuch bei der Ausfahrt aus der Kalahari im Tiefsand verreckt sind und nur Glück hatten dass ein paar Buschmänner mit ihrem Toyo vorbei kamen um uns anzuschleppen können wir aus eigener Erfahrung erzählen wie wichtig es ist, zumindest die elementaren Teile dabei zu haben, die immer mal wieder den Geist aufgeben.

Das sind beim Dicken primär Teile am Antriebsstrang, besonders wenn man mit sehr hohem Gewicht, wie wir, unterwegs sind. Das Übliche wie Kühlerschläuche, Keilriemen,… haben wir vorher komplett erneuert oder zumindest überholt.

Generell haben wir natürlich ein spezielles Fahrwerk auf Basis Koni Heavy Treck Raid, Trailmaster HD, progressive Zusatz-Innenfedern hinten, größere Achs-Stopper, spezieller Lenkungsdämpfer und 2 TrueTrack vorn und hinten hab ich auch noch eingebaut (nächstes Foto). Gerade in der Salisbury-Axe war das kein Spaß und ich bin dann später zu Motoren Ritterbecks gefahren und hab’s da auf der Bühne gemacht nachdem ich es bei uns im Feuerwehr-Gerätehaus nicht komplett fertig bekommen habe. Alleine die Sperre wiegt knappe 20kg und die immer rein und raus zum Einstellen, Lager ziehen Shims dazwischen, Lager wieder drauf, Korb pressen und Sperre wieder rein, das war kein Spaß…

Aber – jetzt fahren wir vollgesperrt, Mitte, Vorne und Hinten Smiley

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Kleinteile

Ich liste sie nicht alle auf, sehr ihr auf dem Bild, jede Menge Kleinteile, was man immer so braucht unterwegs schön sortiert in kleinen Kästchen nach Kategorie. Da ich nicht alle Schraubenlängen mitnehmen konnte die ich potenziell brauche habe ich Gewindestangen eingepackt die ich mit zwei Muttern konternd auch wie eine normale Schraube brauchen kann. Auch dabei Ersatztele für die Installation in der Kabine, für die komplette Elektrik und ein Reifenreparatursatz, da wir nur einen Ersatzreifen mitnehmen. Wir haben aber alle 5 präventiv mit einem speziellen Reifendichtmittel gefüllt, so dass wir eigentlich keinen Platten bekommen sollten außer wir reißen uns die Flanke auf. Aber 2* Flanke auf auf einer Tour bis man zur nächsten Reifenschmiede kommt ist ehr unwahrscheinlich.

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Ersatzteile

Was nicht fehlen darf, Ersatzteile für den Dicken. An großen Teilen haben wir 2 Steckachsen, einen Homokineten, 2 Stub-Axles (hinten, die lange zerlegt sich mal gerne) und im Karton jede Menge Lager, Dichtungen, Spezialschrauben, eine fertig eingestellt Spurstange mit. Keilriemen, Ölfilter und Ersatzlampen dürfen natürlich nicht fehlen. Ich hab aus den billig-Ersatzlampen die H4 rausgeschmissen und gescheite Phillips reingebackt, aber die Verpackung war so praktisch Smiley

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Diverse Schmier- und Dichtstoffe dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Das gute WD40, Bremsflüssigkeit, Swivel-Fett, Lagerfett, Hochtemperatur-Silikon, Bremsenreiniger (praktisch um einen Reifen “auszusprengen”), Diff-Oil,…

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Werkzeug und Bergung

Zu guter Letzt noch das Werkzeug. Eigentlich haben wir so alles mit, was auch eine kleine Werkstatt so üblicherweise einsetzt plus noch ein paar Spezialteile die man halt bei so einem alten Engländer braucht. Eine Bohrmaschine kann immer sehr hilfreich sein wenn mal wieder eine Schraube abgerissen ist (passiert bei einem Wagen der von Verzinkung oder Versiegelung noch nie was gehört hat und gut 14 Jahre alt ist schon mal), irgendwo was angeschraubt werden muss damit man dann weiterfahren kann,… Und um mal wieder durchgebrannte Kontakte zu reparieren oder irgend welche durchgescheuerten Kabel zusammen zu flicken gibt’s auch kleine 12V Lötkolben Smiley

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Und wenn man mal hängen bleibt oder nach der Sandfahrt die Pneus wieder Druck brauchen, auch noch eine kleine Auswahl an diversen Berge-Materialien. Da wir eine 5T Winde haben darf selbstverständlich der Seilkram nicht fehlen. Auch nicht unterschätzen sollte man die guten alten Gerber- und Fiskas-Tools. Haben wir ab und an schon gebraucht um einen Ast durchzusägen oder auch mal ein bisschen im Schlamm zu graben… Und um einen neuen Reifen auszuziehen oder einen alten runter zu bekommen für die Reparatur sind 2 Montageeisen nie verkehrt…

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Generell könnt ihr hier auf unseren Seiten viel über das Thema, Fernreise mit Kindern, Langzeitreise mit Kindern, das südliche Afrika, Süd Afrika, Namibia, Botswana, Simbabwe, und vieles mehr erfahren. Das betrifft auch die Reisevorbereitungen, Budgetkalkulation und weitere Themen rund um die Reise. Dann also mal viel Spaß beim Lesen 🙂

So… das wars dann vorerst mal für heute. Unseren nächsten Eintrag werdet ihr dann zu der Kabine an sich finden. Hier stellen wir dann mal vor wo wir wohnen werden…